Kapitel 14

26 3 0
                                    

Eine Viertelstunde bevor der Bus kommen sollte liefen wir zu Bushaltestelle, wobei ich eigentlich eher humpelte. Kurz darauf kam ein Bus und mindestens 25 Leute stiegen aus. Ich wartete bis alle ausgestiegen sind und der Bus auf die andere Straßenseite gefahren ist, dann rief ich alle zu mir.

„Alle Kinder kommen bitte zu mir!", rief ich über den Lärm hinweg.

„Also ich werde jetzt eure Namen vorlesen. Die, die genannt wurden gehen bitte zu Dan. Die Eltern können bei mir warten."

10 Minuten später waren wir fertig und liefen zum Reiterhof.

„Also als erstes werden die Zimmer eingeteilt, dann könnt ihr kurz eure Sachen auspacken und dann werden Dan und ich euch den Hof zeigen", erklärte ich den Kleinen auf dem Weg.

„Da ihr jetzt ja erst so spät gekommen seid, gibt es heute nur noch eine kleine Reitstunde. Und ihr könnt alle schon reiten?"

„Ja", sagten alle, bis auf eine, die eigentlich gar nicht angemeldet war, aber anstelle ihrer großen Schwester teilnahm.

„Wenn die anderen nachher mit Dan auf den Reitplatz gehen, bekommst du ein bisschen Reitunterricht, damit du morgen bei dem kleinen Reitausflug im Wald dabei sein kannst", sagte ich ihr.

„Wirst du mir Reitunterricht geben?", wollte sie schüchtern wissen.

„Ich weiß nicht genau... Ich werde nachher mal mit meinen Eltern reden, okay?"

Ich lächelte sie an und sie nickte schüchtern. Zuhause begrüßten meine Eltern, Granni und mein Bruder die Kinder, dann brachten wir sie auf ihre Zimmer und teilten sie auf. Danach redete ich mit meiner Mutter.

„Mom?"

„Ja?"

„Also Emily kann noch nicht reiten und ich wollte wissen, wer ihr Unterricht gibt?"

„Was?", wollte sie erstaunt wissen.

„Das stand ja gar nicht auf dem Zettel... Einen Moment."

Sie suchte etwas in ihren Unterlagen.

„Es ist gar keine Emily angemeldet!"

„Ja, sie ist anstelle ihrer großen Schwester dabei."

„Ach so, okay... Na gut! Du kannst sie unterrichten", gab sich meine Mutter geschlagen.

„Danke!"

Ich fiel ihr um den Hals.

„Und...bist du immer noch sauer?", fragte ich sie ganz lieb.

Sie lächelte.

„Nein, ist schon gut. Aber jetzt geh dich um die Kleinen kümmern!"

Dan und ich machten eine ausgiebige Stall-, Haus- und Geländeführung, danach gingen wir in den Stall und holten die Pferde, die mein Dad und Michael schon gesattelt und getrenst haben.

„So, ihr bekommt jetzt jeder ein Pferd auf dem ihr die nächste Woche reitet und um das ihr euch dann selbst kümmern müsst, dann geht ihr mit Dan nach draußen."

„Und wir beide gehen jetzt in die Halle und ich bringe dir das Reiten bei", wandte ich mich an Emily.

Nachdem Dan mit den anderen rausgegangen ist, gingen wir zu Mary in den Stall.

„Du bekommst Mary, das ist eine ganz Liebe, auf der schon viele Reiten gelernt haben."

Zusammen putzen und sattelten wir Mary und gingen dann in die Halle. Emily war eine gute Schülerin, die keine Angst vorm Reiten hatte und schnell lernte. Nach 2 Stunden gingen wir zurück in den Stall, wo Dan und die andern sich schon um die Pferde kümmerten. Als wir alle Pferde versorgt hatten, gab es schon Abendessen. Wir aßen in einem separaten Zimmer, wo ein großer Tisch stand, extra für die Reitgäste und für große Feiern. Nachdem alle gegessen hatten und auf ihre Zimmer gingen, machten Dan und ich uns auch fertig.

„Das wird eine anstrengende Woche", prophezeite er.

„Ja. Aber warte nur bis die ganz Kleinen kommen. Die 5- und 6-jährigen. Von denen kann keiner reiten und die machen die ganze Zeit nur Scheiß."

Ich musste grinsen.

„Ist aber auch sehr lustig mit denen.

„Ja, das glaube ich dir."

Wir wünschten uns eine gute Nacht und gingen dann ebenfalls auf unsere Zimmer.

Der nächste Tag startete mit einem kleinen Waldausritt. Meine Mutter erlaubt mir ausnahmsweise, dass ich mit ritt, da ich Emily führen sollte, aber ich sollte nur im Schritt gehen und nicht traben oder gar galoppieren. Natürlich übernahm Dan wieder die Rolle des Babysitters und versprach darauf zu achten. Ich band Mary an einem Strick fest und zusammen ritten wir ganz hinten. Gegen Mittag kamen wir wieder nach Hause, wo meine Mom schon mit dem Mittagessen auf uns wartete. Danach gab es für Emily wieder eine Reitstunde und die anderen spielten ein paar Reitspiele.

Die nächsten Tage waren mehr oder weniger ereignislos. Ich gab Emily Reitstunden und Dan machte etwas mit den anderen. Am Donnerstag nach dem Mittagessen übernahm Michael dann die Reitstunde für mich und ich wollte mit meiner Mom zum Arzt gehen, doch dann musste sie sich um meinen Bruder kümmern, der nun wirklich krank geworden ist, und Dan kam mit mir.

Der Arzt untersuchte meinen Fuß und diesmal war er zufrieden.

„Anscheinend hast du dich an das Reitverbot gehalten, der Fuß sieht schon besser aus! Wenn du willst kannst du wieder anfangen zu reiten, da der Reitstiefel deinen Fuß ein bisschen stützt, allerdings solltest du es langsam angehen und noch keine Turniere reiten, oder Springreiten."

„Das heißt sie darf auch längere Strecken reiten, wie zum Beispiel morgen beim Abschiedsausflug in den Wald?", erkundigte sich Dan.

„Ja, da spricht Nichts dagegen."

Er lächelte mich freundlich an.

„Na dann, viel Spaß euch morgen."

Wir verabschiedeten uns von Dr. Harrisen und Zuhause erzählten wir meiner Mutter von dem guten Ergebnis.

Horse DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt