Kapitel 38

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Ich stand noch lange am Gleis und schaute dem Zug hinterher, der in der Ferne immer kleiner wurde, bis er schließlich ganz verschwand. Was sollte ich jetzt tun? Nach Hause wollte ich nicht, da kam ich mir so einsam vor, ohne Dan. Liz! Ich brauchte jetzt meine beste Freundin. Schnell fuhr ich los und stand eine Viertelstunde später völlig verheult vor der Tür meiner besten Freundin, wo mir ihr Bruder die Tür öffnete.

„Ist...ist Liz da?", schluchzte ich.

„Ja, was ist denn passiert?", fragte er, doch Liz kam hinter ihm zur Tür gerannt und schubste ihren Bruder zur Seite.

„Weg da!"

Dann nahm sie mich in den Arm und führte mich in ihr Zimmer.
„Warte hier. Ich hole uns Eiscreme und ganz viele Taschentücher."

Keine 5 Minuten später war sie wieder da.

„Ist er weg?"

„Ja-a"

„Magst du reden?"

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte einfach nur bei meiner besten Freundin sein, Eis essen und mich aus heulen.

Ich weiß nicht, wie lange ich so da saß, in Liz's Armen, die versuchte mich zu trösten, doch irgendwann klingelte mein Handy. Da ich nicht reagierte, ging Liz dran.

„Ja, Handy von Alice?", meldete sie sich.

„Ja, die ist bei mir...Ja ist gut, ich richte es ihr aus...Kein Problem, danke."

„Alice? Das war dein Dad, er wollte wissen wo du bist und er lässt dich in einer Stunde hier abholen, okay?"

Ich nickte und setzte mich auf.

„Danke Lizzy, du bist echt die beste Freundin, die man haben kann."

-

Am nächsten Tag skypte ich das erste Mal mit Dan. Wir hatten eine Uhrzeit ausgemacht, zu der wir jeden Tag skypen oder telefonieren wollten, doch an diesem Tag blieben wir nicht lange allein. Nach nicht einmal 10 Minuten hörte ich, das jemand in Dan's Zimmer kam, etwas zu ihm sagte und dann tauchte ein Mädchenkopf neben dem von Dan auf.

„Hey! Du musst Alice sein! Ich habe schon so viel von dir gehört! Ich bin Dan's Zwillingsschwester Ruby."

„Hey, schön dich kennenzulernen", sagte ich.

„Finde ich auch! Tut mir leid, dass ich so rein platze, aber ich musste unbedingt mal die geheimnisvolle erste Freundin meines Bruder kennenlernen!"

„Ruby! Ist gut jetzt", sagte Dan genervt.

„Was denn? Darf ich mich denn nicht für dich freuen?"

„Freu' dich doch woanders, in deinem Zimmer zum Beispiel."

„Ist ja gut, wollte ja nur hallo sagen", sagte sie und verdrehte die Augen. „Sei froh, dass ich nicht damit angefangen habe peinliche Geschichten von dir zu erzählen, oder Kinderbilder zeige!", meinte sie lachend.

„Wag' es dich bloß nicht!", warnte er, doch sie lachte bloß.

„War schön dich mal kennen zu lernen Alice", sagte sie an mich gewandt. „Ich lasse euch beide dann mal wieder alleine."

„Ja bitte", murmelte Dan und Ruby verließ wieder das Zimmer, nachdem sie mir noch kurz zuwinkte.

„Ich hätte meine Zimmertür abschließen sollen."

„Ach komm, so schlimm war es doch gar nicht. Sie macht einen netten Eindruck."

„Können wir bitte aufhören über meine Schwester zu reden?"

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