Kapitel 27

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Ich gab Star ein Zeichen und wir galoppierten über das Feld zurück zu unserem Hof.

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Zurück auf dem Hof kam mir mein Vater entgegengerannt.
„Alicia! Wo warst du? Du sollst doch nur kleine Ausritte machen!"

Oh Mist! Er musste vom Haus aus gesehen haben, wie ich das letzte Stück galoppiert bin!

„Hab' ich doch auch! Wir sind nur bis zum Wald und wieder zurück."

„Wir? Und wo sind dann die anderen?", fragte mein Vater.

„Keine Ahnung!", gab ich zickig zurück. „Ich muss jetzt Star absatteln!"

„Okay. Und danach hilfst du bitte deiner Mutter mit dem Abendessen."

Ich ließ meinen Vater einfach stehen und ging in den Stall. Die anderen tauchten die ganze Zeit nicht auf, was mir eigentlich auch Recht war, da ich keine Lust hatte, tausend Fragen zu Zane zu beantworten.
Nachdem ich im Stall fertig war ging ich in die Küche zu meiner Mutter.
„Hallo mein Schatz!", begrüßte sie mich. „Wie war dein Tag?"

„Gut", log ich. „Dad meinte ich solle dir helfen?"

„Ich ich bin eigentlich schon fertig! Deck doch bitte den Tisch und dann kannst du die Anderen holen!"

Ich nickte und tat was meine Mutter mir befohlen hatte. Gerade als ich fertig war, kam Elliot ins Zimmer.

„Elliot! Sei doch so lieb und hol die Anderen!", bat ich ihn mit süßer Stimme.

Er warf mir einen verwirrten Blick zu, ging dann aber wieder hoch.

Während dem Essen starrten Liz, Iván und Dan mich ich die ganze Zeit an, doch ich wich ihren Blicken aus und verschwand nach dem Essen sofort nach oben um mich zu duschen und legte mich dann ins Bett.

Weil ich dich immer noch liebe..., eine Möglichkeit, dich wieder zurück zu gewinnen...', schossen mir Zane's Worte durch den Kopf.

„Alice?"

Liz stand in der Tür und schaute mich an.

„Darf ich reinkommen?"

Ich nickte leicht und setzte mich dann auf. Liz schloss die Tür und ließ sich dann an meiner Bettkante nieder.

„Willst du mir nicht sagen, was Zane vorhin gesagt hat?", fragte sie vorsichtig.

„Er liebt mich noch immer", flüsterte ich und schaute an Liz vorbei die Tür an.

„Oh..."

„Ich kann das Dan doch nicht erzählen!"

„Aber das musst du Alice!"

„Nein, das geht nicht! Dan geht doch bald wieder... Da kann ich ihm doch nicht erzählen, dass mein Ex mich noch liebt..."

„Schon, aber es ihm zu verschweigen ist auch keine Lösung. Vor allem wo er weiß, dass Zane etwas gesagt hat, was dich belastet..."

Sie ließ den Satz offen stehen.

„Was??", wollte ich wissen. „Liz was hast du??"

„Naja, ich habe mich gefragt... ich meine... du... du liebst ihn doch nicht mehr, oder?"

„Natürlich nicht!", rief ich empört.

„Ist ja gut!"

Liz hob abwehrend die Hände.

„Ich würde jetzt gerne allein sein..."

„Ja klar, versteh' ich", meinte Liz und stand auf.
Vor der Tür stieß sie mit jemandem zusammen, wahrscheinlich Dan. Ich legte mich wieder hin und versuchte zu verstehen, was sie sagten, doch sie entfernten sich von der Tür Richtung Dan's Zimmer.

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Am nächsten Morgen kam Dan nicht mit uns zum Frühstück.

„Hast du...?", fragt ich Liz.

Sie nickte entschuldigend.

„Tut mir leid... Er wollte es unbedingt wissen, wenn ich es ihm nicht gesagt hätte, wäre er sofort zu dir gekommen."

Ich nickte langsam.

„Weißt du wo er ist?"

„Ich habe ihn vorhin zum Stall gehen sehen", mischte sich Iván ein.

„Ich gehe zu ihm."

„Ja, das wird das Beste sein."

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Ich fand Dan auf dem Heuboden versteckt hinter einer Strohwand sitzen.

„Hey..." Dan sah nicht mal auf, als ich vor ihm stehen blieb. „Dan..."

„Wieso hast du es mir nicht selbst gesagt?", fragte er sauer.

„Ich... ich wollte nicht, dass..."

„Was Alice? Was wolltest du nicht?"

„Ich wollte nicht, dass du denkst das da noch irgendwas wäre..."

„Und du denkst, wenn du es mir verheimlichst komm ich nicht viel eher auf diesen Gedanken?"

„Nein, ich wollte es dir ja sagen..."

„Aber du hast es nicht!"

„Ja, aber doch nur weil ich so verwirrt war! Ich musste ein bisschen darüber nachdenken... Aber du hast natürlich Recht! Ich hätte es dir sofort erzählen sollen und das hätte ich auch gemacht heute Morgen."

„Zu spät. Jetzt musste ich es von deiner besten Freundin erfahren. Dir ist schon klar, dass mich das nur noch mehr verletzt und verunsichert hat, oder?"

„Ja..." Ich ließ mich neben ihn auf einen Strohballen fallen. „Und es tut mir auch unheimlich leid! Ich habe nicht drüber nachgedacht, wie du dich dabei fühlst wenn ich es dir nicht sofort erzähle. Kannst du mir verzeihen?"

Kurz sagte Dan nichts mehr und starrte nur auf den Boden, doch dann drehte er sich zu mir um und schaute mir in die Augen.

„Tut mir leid, aber ich denke nicht, dass ich das kann." Er streckte seine Hand aus, streichelte mir über die Wange und wischte mir die Tränen weg, die mir in diesem Moment kamen. „Ich muss sogar. Es hat mich zwar verletzt, aber du hattest einen Grund es mir nicht direkt zu sagen. Ich brauche dich Alice und wie blöd wäre ich, wenn ich jetzt wegen Zane mit dir Schluss machen würde. Du hast mir gesagt, dass du nichts mehr von ihm willst und das glaube ich dir auch. Aber bitte versprich mir, dass du mir in Zukunft nichts mehr verschweigst."

Schluchzend fiel ich ihm um den Hals.

„Ich verspreche es! Es tut mir so leid."

Dan streichelte mir beruhigend über den Rücken.

„Ich weiß. Wollen wir reingehen? Ich habe einen Bärenhunger und ich bin mir sicher, dass du auch noch nichts gegessen hast."

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„Na, habt ihr euch vertragen?", wollte Liz wissen, als Dan und ich Händchen haltend ins Esszimmer kamen.

„Tut mir leid, dass ich es nicht für mich behalten habe."

„Ist schon okay Lizzi, du meintest es ja nur gut", sagte ich, während ich gegenüber von ihr Platz nahm.

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