Kapitel 30

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Am nächsten Morgen begann das Training. Wie beim letzten Mal bekamen wir alle eine Startnummer, die wir ab jetzt immer tragen mussten, ob wir Training hatten oder nicht, man sollte immer erkennen wer wir sind, da nicht nur unsere Leistung beobachtet wurde, sondern auch wie wir uns im Training und auch außerhalb verhielten. Es gab drei Reithallen und vier Reitplätze. Außerdem bekamen wir alle einen Plan, wann wir wo Training hatten. Ich war in einer Gruppe mit 5 anderen Leuten. Kate, Miguel einem Jungen aus Spanien und noch zwei Mädchen aus Europa, die nicht sonderlich gut Englisch sprechen konnten und einem Jungen aus Amerika, der ein totales Klischee eines Amerikanischen Badboys war, dessen einziges Ziel es war der Beste zu sein und sich an möglichst viele Mädchen ran zumachen, wie wir direkt in der ersten Stunde mitbekamen. Während Jayden, so hieß der Amerikaner, die ganze Zeit versuchte sich an uns ran zumachen, jedoch nur bei einer Erfolg hatte, konzentrierte ich mich auf das Training und die verschiedenen Übungen. Zum Mittagessen setzte ich mich zusammen mit Kate an einen Tisch, da ich nicht wusste wo Dan oder mein Dad waren, und redete mit ihr. Ich musste feststellen, dass sie eigentlich ganz nett war und freundete mich ein bisschen mit ihr an.

Am Abend war ich total kaputt und schlief direkt ein, nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte. Auch die nächsten Tage waren sehr anstrengend und schon am Dienstag Mittag flogen die Ersten raus, die meisten wegen zu schlechten Leistungen, doch Jayden und ein Mädchen aus meiner Gruppe mussten wegen schlechtem Benehmen gehen.

„Ich sag's dir, die haben's miteinander getrieben!", beteuerte Kate beim Abendessen.

„Meinst du?", fragte ich noch nicht ganz überzeugt.

„Na klar! Hast du dir den nicht mal angeschaut? Ich wette mit dir, bei dem zuhause ist völlig normal, dass er jede Nacht 'n anderes Mädel hat. Der hat schon am Ersten Tag versucht sich an mich ran zumachen."

„Ja, das ist mir schon klar. Und er hat es nicht nur bei dir versucht", meinte ich grinsend. „Ungefähr bei jeder."

„Eben. Und glaub mir, bei dir ist es erst das zweite Mal, dass du hier bist, aber ich komme schon seit Jahren her und schaue meinem Bruder zu, und so etwas sehen die hier gar nicht gerne. Ist schon öfter vorgekommen, dass jemand fliegt, weil er 'zu intimen Kontakt mit einem anderen Teilnehmer hat', wie die es hier so schön formulieren."

„Um wen geht es?", wollte Dan wissen, der neben mir saß und die ganze Unterhaltung nur stumm mit angehört hat.

„Jayden. Ein Junge, der in unserer Gruppe war und heute gehen musste, weil er sich schlecht verhalten hat", erklärte ich ihm.

„Du kannst es schon so sagen wie es ist", meinte Kate wandte sich dann an Dan: „Die beiden hatten Sex."

„Das kannst du doch nicht sicher wissen!", warf ich ein, doch davon wollte Kate nichts hören.

Ich bin mir sicher!"

Damit stand sie auf und holte sich noch einen Nachtisch.

„Ein furchtbar direktes Mädchen", meinte Dan grinsend, nachdem sie weg war. „Ist das nicht die, die zusammen mit dir die gleiche Punktzahl hatte bei dem Nationalen Turnier und die letztes Jahr gewonnen hat?"

„Ja, genau die. Liz hat noch immer einen Hass auf sie, weil sie meint sie hätte den Sieg nicht verdient, aber sie ist eigentlich ganz nett. Nur halt sehr direkt wie du schon sagtest", stimmte ich grinsend zu.

Die nächsten beiden Tage flogen noch ein paar weitere raus, zum Beispiel das andere Mädchen aus unserer Gruppe, da sie vom Pferd flog und sich den Arm gebrochen hat. Dazu meinte Kate nur trocken, dass sie es sowieso nicht geschafft hätte und ich musste wieder an Dan's Kommentar denken. Allerdings hatte sich Kate's Theorie wohl herum gesprochen, denn es flog niemand mehr wegen schlechtem Verhalten raus und alle Mädchen achteten sehr darauf, die Jungs nicht einmal anzusehen, worüber Kate und ich nur lachen konnten. Man konnte es auch übertreiben!

Am Freitag Morgen war es dann soweit, um 12 Uhr begann das Turnier. Wir wurden in unseren Gruppen aufgerufen und wurden zu dem Reitplatz geführt, wo alle auf großen Tribünen saßen um zuzuschauen. Während dem Frühstück, bei dem diesmal auch Miguel dabei war, kamen auf einmal Liz und Iván auf auf uns zugelaufen.

„Hey Alice! Wie geht es dir?", fragte Liz, die mich sofort umarmte.

„Gut und euch? Kommt setzt euch. Wollt ihr etwas essen?"

„Essen ist super!", meinte Iván. „Wir sind seit gestern Abend 11 Uhr unterwegs und hatten nichts richtiges mehr."

„Dann bedient euch! Äh Leute? Das sind meine beste Freundin Liz und ihr Freund Iván und das sind Kate und Miguel, sie sind in meiner Gruppe und..."

„Miguel!", unterbrach Iván mich.

„Iván? Was machst du denn hier?", antworte Miguel verwundert, doch zugleich freudig.

Dann folgten ein paar Worte auf Spanisch.

„Äh...Ihr zwei kennt euch?", wollte Liz neugierig wissen, während sie zwischen den beiden hin und her schaute.

„Ja, Miguel ist mein Cousin. Wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen!", erkläre Iván.

Während Iván und Miguel sich weiter auf Spanisch unterhielten, stellte ich Liz und Kate einander vor. Man merkte, dass Liz nicht wirklich froh war sie zu sehen, allerdings konnte selbst sie nicht leugnen, dass Kate, trotz ihrer direkten Art und der Angewohnheit, alles zu sagen was sie dachte, sehr nett war.

Nach einer Weile kam ein Mann zu unserem Tisch und sagte uns, dass wir die erste Gruppe wären, die dran ist und wir uns schon fertig machen sollten.

Gleich darauf folgte ein kurzes Training und danach stellten wir uns der Reihe nach auf und warteten, dass das Turnier begann. Liz und Iván saßen irgendwo auf einer der Tribünen und Dan und mein Dad kamen noch zu mir.

„Wie geht es dir? Bist du aufgeregt?"

„Wie geht es deinem Fuß?"

„Meinem Fuß geht es gut, ich habe ihn die ganze Zeit nicht gespürt und dank Mr. Dwen bin ich auch super vorbereitet, aber ich bin trotzdem total aufgeregt", erwiderte ich nervös.

„Du schaffst das schon, Schatz!", sagte Dan und gab mir einen Kuss.

„Das sehe ich genauso! Mit Mr Dwen hattest du einen super Trainer die letzten Wochen. Ich drücke dir die Daumen."

Er umarmte mich kurz und dann mussten sie gehen, da das Turnier anfing. Ich war als Erste an der Reihe, was den Druck meiner Meinung nach noch erhöhte.

„Viel Erfolg Alice!", rief mir Kate von hinten zu. Sie war direkt nach mir dran.

„Danke, dir auch!"

Dann ging es los. Wie schon beim ersten Mal legte sich die Aufregung nach einer Zeit, da ich merkte, dass ich alles konnte und da Star ebenfalls ruhig blieb. Dieses Pferd konnte man durch nichts aus der Ruhe bringen. Nach ein paar Minuten war auch schon alles vorbei und ich ritt an Kate und Miguel vorbei nach draußen.

„Das war echt super Alice!", meinte Kate und ich war erstaunt, dass sie sich so für mich freute, da ich ja eigentlich ihre Konkurrentin war und auch keine allzu kleine, da es ja auch im letzten Jahr schon ziemlich knapp war zwischen uns.
Doch darüber konnte ich mir keine Gedanken mehr machen, denn Dan und mein Dad kamen mir entgegen, die mich beide lobten.

„Das hast du super gemacht Alicia! Wenn Springreiten genauso gut wir, und davon gehe ich aus, gewinnst du dieses Jahr bestimmt!"

„Danke Dad!"

„Ich geh wieder zurück zu Liz und Iván und schaue den Anderen zu, kommst du auch, wenn du mit Star fertig bist?"

„Ich schaue noch Kate zu, sie ist gleich dran, aber danach schaue ich nicht weiter zu, das macht mich nur viel nervöser", entschied.

„Okay, dann bist später!"

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