Kapitel 35

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Am nächsten Morgen gab es noch eine letzte Reitstunde, doch dann mussten sie sich von den Pferden verabschieden und Dan und ich brachten sie zum Bus, der schon auf sie wartete. Sie bekamen alle ein kleines Abzeichen in Form eines Hufeisens und einen Pferdeschlüsselanhänger.

„So, was machen wir jetzt noch an diesem trostlosen Tag?", fragte Liz theatralisch, als wir wieder zurück zum Hof kamen.

„Wir könnten ein kleines Wettreiten machen", schlug Iván vor.

„Super Idee!", stimmte Dan ihm zu.

„Alice, meine Mom hat vorhin angerufen. Sie möchte, dass ich heute Abend wieder nach Hase komme. Dass ich über die Ferien hier bleibe, war kein Problem für sie, aber jetzt wo die Ferien bald vorbei sind, muss ich logischerweise wieder nach Hause kommen", erzählte Liz mir, als wir alle zusammen zum Stall liefen.

„Okay. Schade, es war echt cool mit der besten Freundin zusammen zu wohnen", gab ich zu.

„Aber wir sehen uns doch noch jeden Tag in der Schule! Und auch sonst bin ich doch immer fast den ganzen Tag bei euch. Und solange Iván hier wohnt wird sich das auch nicht ändern", sagte sie glücklich und küsste ihren Freund.

„Na besten Dank auch. Ich bin dann nur so ein guter Nebeneffekt oder wie?", fragte ich gespielt beleidigt.

„Natürlich nicht!", beteuerte Liz. „Es ist einfach perfekt, euch beide hier zu haben."

Wir sattelten unsere Pferde und dann ritten wir zu unserer Galopp-Strecke.

„Okay, wer als erstes am Wald ankommt hat gewonnen!"

„Auf die Plätze..."

„Fertig..."

„Los!"

Kaum hatte Dan das Startsignal gegeben trieben wir unsere Pferde an. Es war sehr knapp, doch Star und ich überholten langsam die Anderen und so kamen wir als erstes am Wald an.

„Gewonnen", rief ich und warf meine Arme in die Luft.

„Das war unfair", beschwerte sich Dan, der als drittes ankam.

„Unfair? Gönnst du mir das etwa nicht Schatz?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.

„Naja es ist ja so, du reitest seit du ein kleines Kind bist, du hast wahrscheinlich reiten gelernt, bevor du laufen konntest und du hast mit Abstand das beste Pferd von uns vier. Dein Dad hat mir erzählt, dass Star früher einer Europameisterin gehört hat."

„Da muss ich Dan zustimmen", meinte auch Iván, der es ganz knapp geschafft hat zweiter zu werden.

„Pff, da kann ich ja nichts für. Hättet ihr halt mal früher angefangen zu trainieren", meinte ich lachend.

„Also ich finde, ihr braucht alle nichts zu sagen", mischte Liz sich ein. „Ich bekomme hier seit ich mit Alice in eine Klasse gehe regelmäßig Unterricht und ich wurde Letzte!"

„Da können wir jetzt wiederum nichts für, Liz", sagte ich grinsend. „Mein Dad wird enttäuscht sein, wenn er erfährt, dass du gegen zwei Reitanfänger verloren hast."

„Wie bitte? Was soll das denn jetzt heißen?", fragte Dan empört. „Willst du etwa sagen, dass ich...", doch er wurde durch ein Handy klingeln unterbrochen und ich warf ihm eine Kusshand zu, was ihn zum grinsen brachte.

„Oh sorry, das ist meins", entschuldigte Liz sich, während sie ihr Handy aus der Hosentasche fischte.

„Hallo?", meldete sie sich.

„Ja ich weiß, wir sind noch ausreiten...ja ich...aber...na gut, meinetwegen. Tschüss."

„Das war mein Dad. Er stresst grade ein bisschen 'rum und meint ich soll sofort nach Hause kommen." Sie verdrehte die Augen.

„Na gut, dann reiten wir wieder nach Hause. Wer als erstes da ist!", rief ich und galoppierte los.

„Und, was habt ihr beide heute geplant?", wollte meine Mom fröhlich wissen, als sie am nächsten Morgen ins Esszimmer kam, wo Dan und ich gerade frühstückten.

„Hmm..", war das Einzige, was ich von mir gab.

„Sehr informativ, danke."

Meine Mom ging zur Kaffeemaschine und machte sich einen Kaffee.

„Vielleicht könnten wir heute einen Ausritt machen? In den Wald, mit Picknicken und so", schlug Dan vor.

„Das ist eine wundervolle Idee, Dan!", rief meine Mom. „Soll ich euch etwas zu essen richten?"

„Das wäre sehr nett, Jackie."

Ich starrte weiterhin nur meinen Teller an.

„Jetzt mach nicht so ein Gesicht Alice, das verdirbt einem ja richtig die Laune!", meinte meine Mom.

„Entschuldige, dass ich hier nicht so fröhlich rumspringe wie du", antwortete ich genervt.

„Alice! Nicht frech werden. Ich weiß, dass du traurig bist, dass Dan morgen wieder fährt, aber du musst deine schlechte Laune nicht an mir auslassen!"

„Ist ja gut", murmelte und stand auf. „Ich bin bei Star."

„Na komm, jetzt sei nicht so mies drauf. Wir haben ja noch einen Tag zusammen."

Dan kam zu mir in die Box und umarmte mich von hinten.

„Ja eben, nur einen Tag! Und dann bist du weg."

„Mir fällt es ja auch schwer, dich zu verlassen, aber wir können jetzt doch nicht den ganzen Tag herum sitzen und Trübsal blasen. Lass uns zu deinem Lieblingsplatz reiten. Deine Mom packt uns schon etwas zu essen ein und sie meinte, wir können bis um Abend wegbleiben, wenn wir wollen."

„Okay,dann lass uns gehen", sagte ich und versuchte ein Lächeln.

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