Kapitel 34

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Am nächsten Morgen mussten Dan und ich früh aufstehen um die Kinder abzuholen. Genau wie letztes Mal kamen sie alle zusammen mit einem großen Bus an.

„Guten Morgen! Mein Name ist Alice Hanson, meinen Eltern gehört der Reiterhof. Ich werde jetzt nacheinander eure Namen vorlesen. Wenn ihr aufgerufen werdet, geht ihr bitte zu Dan. Die Eltern bleiben bei mir. Falls es Fragen geben sollte, können Sie mir diese gerne im Anschluss stellen."

Nachdem alles geklärt war liefen wir zusammen mit den Kindern auf den Reiterhof, wo sie von meinen Eltern empfangen wurden.

„Mein Name ist Byron und das ist meine Frau Jackie, mein Sohn Elliot und zwei Freunde meiner Tochter, die im Moment hier wohnen, Liz und Iván", begrüßte mein Vater sie. „Meine Tochter Alicia wir euch jetzt zusammen mit Dan auf eure Zimmer bringen und danach fangen wir auch schon mit der ersten Reitstunde an."

Wir zeigten den Kleinen das Haus, die Koppeln und den Stall, wobei es schwierig war die Aufmerksamkeit von ihnen zu bekommen, da sie die ganze Zeit Quatsch machten und somit war ich ganz froh, als es Mittagessen gab und meine Mom die Aufsicht übernahm.

„Du hast Recht", meinte Dan, als wir zusammen in der Küche zu Mittag aßen. „Die Kleinen sind wirklich richtig anstrengend."

„Ja, das wir echt lustig die nächsten Tage. Vor allem bei den Ausritten. Oft lässt mich mein Dad die auch nicht alleine machen, wenn sie noch nicht so gut reiten können und zu viel Quatsch machen, da möchte er dann immer erst sehen, dass ich sie unter Kontrolle habe."

Es ging dann direkt weiter mit der ersten Reitstunde. Jedes Kind bekam wieder sein eigenes Pferd, beziehungsweise Pony für den Rest der Woche, dann gingen wir zusammen mit Liz und Iván, die den Kleinen gezeigt haben wie man ein Pferd sattelt und trenst, auf den Reitplatz. Zuerst führte jeder von uns zwei Pferde, danach durften sie alleine reiten und wer wollte durfte schon an der Lounge traben.

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„Ich weiß gar nicht, wie du das die letzten Jahre immer alleine geschafft hast", meinte Dan, als wir am Abend erschöpft ins Bett fielen.

„Alleine war ich nie", erklärte ich, während ich mich zu Dan in mein Bett legte. „Entweder war Lizzi da, oder ich hatte Hilfe von jemand anderem, aber mit euch ist es natürlich viel entspannter. Leider können sie am Donnerstag nicht mit zum Ausflug, da Iván jetzt auch Reitstunden von meinem Dad bekommt und noch zwei weitere Mädchen da sind, die Unterricht bekommen und wir dann nicht genug Pferde haben."

„Donnerstag? Ich dachte Freitag ist der Tag mit dem Waldausritt", meinte Dan irritiert.

„Oh, habe ich dir das noch nicht gesagt? In der letzten Woche ist Freitag der Abreise Tag, da montags die Schule wieder beginnt", erklärte ich.

Darauf sagte Dan erst mal nichts mehr. In einer Woche sind die Ferien vorbei, die Schule beginnt wieder und vor allem: Dan musste wieder nach Hause fahren.

„Komm, gehen wir schlafen. Morgen wird ein langer Tag und ein bisschen Zeit haben wir ja noch!", versuchte Dan mich aufzumuntern.

Ich nickte und kuschelte mich an ihn.

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Die nächsten Tage spielten wir viele Reitspiele und die Kinder waren alle begeistert von Dan, was ich ihnen natürlich nicht verdenken konnte. Er konnte super mit kleinen Kindern umgehen und sie waren immer total traurig, wenn sie nicht mit Dan spielen konnten, denn natürlich waren wir nicht nur den ganzen Tag bei den Pferden, sondern spielten auch so viele lustige Spiele. Außerdem war ich auch immer auf Dan angewiesen, da die Kleinen nur auf ihn hörten, da konnte ich sagen, was ich wollte.

Viel zu schnell kam der Donnerstag und somit der letzte Tag für die Feriengäste. Meine Mom packte uns etwas zu essen ein und direkt nach dem Frühstück ging es los. Wie beim letzten Mal ritten wir zum Wald, doch diesmal dauerte es etwa länger und wir brauchten fast 2 Stunden bis wir da waren. Wir banden die Pferde fest und ruhten uns erst mal eine Weile aus, bis es den Kleinen zu langweilig wurde. Deshalb machten wir uns dann auf den Weg zu dem Waldsee, doch dieses Mal waren wir dort nicht alleine. Als wir ankamen saß eine Person auf dem Felsen und schaute auf den See. Obwohl sie uns den Rücken zuwandte, erkannte ich sofort wer es war.

„Zane", knurrte Dan. Auch er hatte ihn sofort erkannt.

„Binde du mit den Kindern die Pferde fest, ich werde kurz zu ihm gehen und ihn fragen ob er gehen kann, damit wir unsere Ruhe haben", sagte ich, während ich abstieg und Dan die Zügel in die Hand drückte. Man sah ihm an, dass er diese Idee nicht so prickelnd fand, aber ich sagte ihm, er solle mir vertrauen und da er genauso wenig Lust darauf hatte, dass er hier blieb, erklärte er sich einverstanden.
Langsam ging ich auf Zane zu und kurz bevor ich neben ihm stand drehte er sich zu mir um.

„Hey Zane", grüßte ich ihn etwas schüchtern.

„Alice", antwortete er knapp. „Habt ihr wieder Feriengäste?", fragte er und nickte in Dan's Richtung, der gerade Avery , ein kleines Mädchen, das ständig an Dan hing, etwas erklärte und nicht gerade erfreut zu uns rüber schaute.

„Ja. Wir machen gerade unseren Abschiedsausritt und wollten eine kleine Pause machen mit einer kleinen Abkühlung im See und..."

„Und da störe ich euch und du wolltest fragen ob ich gehen kann", beendete Zane meinen Satz und stand auf.

„So in etwa."

„Schon verstanden. Ich verschwinde. Du musst übrigens nicht auf einmal so schüchtern sein, nur weil ich dir gesagt habe, dass ich dich noch immer liebe."

„Was?", fragte ich empört. „Das stimmt doch gar nicht!"

„Schon klar. Ich wollte nur, dass du den Grund erfährst und dass du weißt, wie ich für dich fühle. Aber du hast jetzt ja Dan. Ich wünsche euch viel Glück, auch wenn er diese Woche wieder fährt, schätze ich mal?"

„Ja, tut er."

„Sag ihm dass er sich keine Sorgen machen muss, ich lasse dich jetzt in Ruhe. Und das auch nicht nur, weil ich es wegen meinem Vater sowieso muss."

„Das mit deinem Vater tut mir übrigens leid."

„Passt schon. Ich habe es ja verdient. Also viel Spaß noch, mit den Kleinen."

Dann schnappte er sich sein Fahrrad und verließ den Waldsee. Sofort stand Dan bei mir.

„Und? Was hat er gesagt?"

„Er hat sich nochmal dafür entschuldigt, dass er mich die ganze Zeit belästigt hat und wünscht uns viel Glück", wiederholte ich das Gespräch.

„Pff... Der braucht ja nicht glauben, dass ich ihm das glaube oder ihm verzeihe."

„Ist schon gut Dan", meinte ich und küsste ihn auf die Wange. „Ach und ich soll dir sagen, dass du keine Angst haben muss und er mich in Ruhe lassen wird, auch wenn du weg bist."

„Na das will ich ihm doch geraten haben, sonst..."

„Seid ihr beiden zusammen?"

Neben uns stand Avery und lächelte uns süß an.

„Ähm.."

„Ja sind wir", antwortet Dan für mich und legte seinen Arm um meine Taille.

„Wie süß", meinte Avery und kicherte. „Kommt ihr mit spielen?"

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