Die Jacob Disziplin

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Die Woche zog sich wie Kautschuk,nein, noch schlimmer. Jede Minute verwandelte sich in eine Stunde und jede Stunde in einen Tag.

Bei so einem Verhör hätte ich längst alle Informationen Verraten. Täglich ging ich in die Mühle und zermahlte die einzelnen Körner, sortierte in einem Sieb die Schalen heraus.

Danach ging es ans Kartoffelschälen. Und immer abend, als es im Keller dunkel war, wurde ich eingesperrt und stundenlang von Wayne befragt. Marg brachte mir daraufhin immer etwas selbstgemachtes Brot und Wasser.

Es war das Mühsamste, dass ich je durchgemacht hatte. Immer mehr schwand die Hoffnung, überhaupt noch hinaus zu kommen oder frei zu sein.

Oft kam Marg abends noch zu mir und erzählte mir ein wenig von den Assasinen und auch von Jacob.

Z.B hatte Jacob früher immer Evie ' s Haare gebürstet, da diese damals noch zu kleine Arme hatte, um die Haare von oben bis unten durchzukommen.

Oder das die beiden erst bei ihren Großeltern lebten, bis sie im Alter von 6 zu Meuchelmördern ausgebildet wurden.

Die Tatsache fand ich erschreckend, da Marg mir erzählte, das Evie schon im Alter von 9 ihr erstes Opfer, den alten Mühlenbesitzer, tötete.

Die Vorstellung, schon in so jungen Jahren jemanden zu töten War für mich unvorstellbar. Wie konnte man seinen Kindern so etwas antun? Schließlich durften sie sich das nicht wirklich aussuchen, ob sie Assasinen bleiben oder lieber normale Bürger werden würden.

Am Donnerstag war in Crowley immer Markt, selbst ich durfte in Begleitung von Marg und Wayne diesen Besuchen, um mir etwas neues zum anziehen zu kaufen . Ich sollte mir für die Kirchenaufführung eines Aussuchen.

Zumal mich Jacob etwas belogen hatte. Mit MEINE Kirche, meinte er nicht die, wo ich sonst auftrat, sonder eine kleinere in Crowley.

Dort würde ich auch nicht singen, sondern MIT-singen. Soviel also zu keinen Haken an der ganzen Sache.

Es war eine kleine Feier zu Ehren von einem Priester, der in den Ruhestand trat, leider erfuhr ich nicht, was Jacob dort wollte.

Die Kirche hatte ich vom weiten gesehen, sie war nicht einmal so klein, aber das dort eine Ganze Stadt feiern gehen wollte? Vielleicht durften dort nur ausgewählte Leute hin, anders konnte ich es mir nicht erklären.

Am Freitag, gleich im Morgengrauen Klopfte die Tür wie wild. Ich war schon wach, da ich in einigen Minuten wieder zum Mahlen gehen würde, doch das klopfen hieß, das entweder Jacob heimgekehrt war, und zwar früher als sonst, oder meine Rettung War endlich eingetroffen.

Beides wäre jedenfalls nicht so optimal.

Zum wiederholten mal klopfte es, jedoch traute ich mich niht aufzumachen, bis endlich Marg die Tür öffnete und sofort zu Seite geschubst wurde.

Ein komplett verhüllte Mann, blutverschmiert und mit zwei Taschen in den Händen stand im Raum. Seine Präsens war angst einflößend, zumal ich nicht wusste, wer es überhaupt war.

Erst als die Gestalt zu reden begann, wurde mir klar, wer es War.

,,WO ZUM TEUFEL IST AVERY?!" brüllte Jacob wütend schmiss die Taschen neben sich auf den Boden.

Marg sah erschrocken automatisch in meine Richtung, sodass sie mich verriet.

,,WAS IST IN DICH GEFAHREN?!"Brüllte er weiter, ich hatte das Gefühl, das gesamte Haus würde ineinander fallen.

Seine Gestalt war so angst einflößend, das ich aus dem Instinkt heraus rückwärts ging.

Jacob kam mir mit großen, jedoch langsam bedrohlichen Schritten näher und schrie weiter:,,ICH HABE DIR DIE CHANCE GEGEBEN UND DU HAST SIE VERSPIELT!",er machte eine kurze Pause und sah mich kopfschüttelnd an.,,Wie hast du den Wachen deines Vaters Bescheid gegeben, das du hier bist?Bist du denn des Wahnsinns?"

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