(2)

7.4K 247 17
                                    


-Sophies POV-

Völlig verheult und fertig mit den Nerven kam ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zuhause an. Die Blicke der Leute in der U-Bahn, hatte ich gekonnt ignoriert und nun saß ich hier.

Verlaufene Schminke, zerzauste Haare und mit dem Rücken an meiner Eingangstür.

Ich liebte dieses Haus. Ich war hier aufgewachsen, ich hätte hier die schönste Zeit meines Lebens erlebt. Es strahlte die meiste Zeit so eine Ruhe und ein gutes Gefühl in mir aus, aber manchmal, so wie heute, raubte es mir die Luft zu atmen. Es zog mich noch weiter runter und hielt mich in diesem Loch fest.

An diesen Tagen, würde ich am liebsten alles hinschmeißen, mein Geld nehmen und abhauen. Keine Verpflichtungen, keine Vorschriften.

Meine Tränen waren mittlerweile getrocknet, doch dieses miese Gefühl, wollte einfach nicht weg, so wie immer.

Ich schüttelte die Gedanken aus meinem Kopf, stand vom kaltem Pakett auf und schmiss Jacke und Schuhe in irgendeine Ecke.

Ich schleppte mich die Treppen hoch in mein Zimmer und zog mich bis auf die Unterwäsche aus, meine Klamotten landeten wie so oft, in irgendeiner Ecke.

Eigentlich war ich ein relativ ordentlicher Mensch doch momentan war mir alles egal.

Ich war verletzt, sehr verletzt, doch die Situation zeigte mir nur, was ich sowieso schon wusste, keiner brauchte mich. Ich war überflüssig, unnötiger Ballast.

Ob für Ed oder sonst irgendwem. Nur in Unterwäsche betrat ich das Badezimmer, befreite mich auch von dieser und schmiss sie in den Wäschekorb. Ich nahm mir meinen Rasierer, und stieg unter die Dusche.

Das warme Wasser prasselte auf meinen nackten Körper und ich atmete erleichtert aus.

Nachdem ich jedes lästige Körperhaar entfernt hatte und auch alles andere, was nun einmal unter Dusche gemacht werden muss, getan hatte, verließ ich den warmen Ort wieder, trocknete mich ab und wickelte mich in ein riesiges kuscheliges Handtuch ein.

Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich dringend die schwarzen Ränder unter meinen Augen entfernen sollte, was ich dann auch mit einem Abschminktuch erledigte.

Frisch geduscht und abgeschminkt betrat ich meinen Kleiderschrank und schaute mich um.

Ich nahm mir meine schwarze Spitzenunterwäsche und zog diese an.

Mein Blick fiel auf meine Arme und erneut bildeten sich Tränen.

Ich schluckte diese jedoch runter und versuchte mich mit meinen Klamotten abzulenken.

Viele kleine und weniger kleine Narben zierten meine Arme. Einige waren schon etwas verblasst, andere wiederum waren klar und deutlich zusehen.

Ich zog mir schnell eine Leggings und einen Pullover an um die Narben nicht mehr zusehen und um zu verhindern auf die Idee kommen zu können, jetzt wieder welche zu hinterlassen.

Ich setzte mich an meinen Schminktisch und fing an meine Augenbrauen zu zupfen, daraufhin cremte ich mir mein Gesicht ein, lackierte meine Fingernägel schwarz und versuchte alles um mich von dem Gedanken abzulenken, mit einer Rasierklinge über meine Arme zu fahren.

Nachdem ich alles was nur ansatzweise ablenken könnte getan hatte, setzte ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy zur Hand. Fehler, Großer Fehler. Viele Nachrichten und Anrufe und von wem? Genau von meinem Bruder, für den ich nur eine Last war.

Ich machte mein Handy aus und klemmte es ans Ladekabel.

Meine Augen fingen automatisch wieder an zu tränen und ohne das ich es wollte, wurde es immer heftiger. Ich hatte öfter solche Nervenzusammenbrüche und sie endeten immer auf die gleiche Art und Weise...

Past. / One Direction ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt