Der Masterplan

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Als ich den Laden betrat, läutete das kleine Glöckchen über der Tür. Ich lies den Blick durch den Laden schweifen, ich war überwältigt. Ich hatte wirklich nicht gerechnet das in so einen kleinen Laden so viel reinpasste. Das erste Regal war vollgestopft mit Tassen und dazu passenden Tellern, für die kitschig als Beschreibung noch untertrieben war. Jetzt kamen mir die ersten Zweifel ob ich hier fündig werden würde. Ein etwas älterer, freundlich dreinblickender Herr kam auf mich zu und fragte ob ich etwas bestimmtes suchte. "Danke ich sehe mich nur etwas um." beantwortete ich seine Frage. Ich ging vorbei an Blumentöpfen, bunten Flaschen in allen Größen, alten Werbeschildern und etwas das aussah wie ein ausgestopfter Hund auf vier Rädern.

Gerade als ich mich über den Hund wunderte klingelte die Glöckchen ein weiteres mal und jemand betrat den Laden. Als in den nächsten Gang einbog, schnappte ich einen Teil eines Gesprächs auf: "Nein die werden wir nicht kaufen." "Wieso? Also ich find die Tassen mit den Blümchen süß." "Nur weil ich die Wohnung von Grandma bekomme muss ich mich nicht auch so einrichten." diskutierte ein Mädchen mit einer anderen Frau. Ich musste grinsen. Ja da hatte das Mädchen recht, die Tassen waren wirklich schrecklich. Da mein Blick fiel auf ein paar wirklich ausgefallene Keksdosen achtete ich nicht weiter auf das Gespräch. Endlich hatte ich mich für eine Keks, eine Zucker und Teedose entschieden und begab mich nach vor zur Kassa. Als ich gerade bezahlen wollte, hörte ich das dass Mädchen und die Frau näher kamen und noch immer ein angeregtes Gespräch führten. "Dich soll jemand verstehen, erst sagst du die Tassen sind schrecklich und dann kaufst du dir aber eine Teekanne mit Muffins und Schmetterlingen drauf." kopfschüttelnd stellte die Frau die Kanne neben mir auf den Tresen. "Mum! Du kannst dich doch nicht einfach so vordrängeln, siehst du nicht das da wer steht?!" meinte das Mädchen empört zu ihrer Mutter.

Ruckartig drehte ich mich um und hätte dabei fast den Beutel mit den Dosen fallen lassen, als ich die Stimme erkannt hatte. Lily. In mitten von kitschigen Tellern, merkwürdigen Hundefiguren und anderen ungewöhnlichen Sachen stand sie keine 2 Meter von mir entfernt.

Da ich nicht einfach blöd in der Gegend herumstehen konnte, begrüßte ich sie mit einem zaghaften: "Hallo Lily." "Oh du kennst diesen jungen Mann also Schätzen?" bemerkte ihre Mutter begeistert und musterte mich von oben bis unten. "Umm ja ein Bekannter. Wollten wir nicht noch nach einem Kleid für dich schauen? Wir sollten keine Zeit vertrödeln." meinte Lily und blickte peinlich berührt zu Boden. Sie hatte es sichtlich eilig, von hier wegzukommen um dieser Situation zu entfliehen. Sie griff sich die Tragetasche mit ihrer Teekanne darin und verlies mit ihrer Mutter im Schlepptau, so schnell wie möglich den Laden. Was war das denn gewesen? Langsam trat ich aus dem Laden hinaus und ich genoss die Herbstsonne in meinem Gesicht. Ich sah wie Harry mit seinem neuen Hut am Kopf nach mir Ausschau hielt. "Harry! Hier drüben!" rief ich und ging zu ihm auf die andere Seite der Gasse.

"Wo warst du? Ich hab dich schon vermisst." "Ich war in dem kleinen Laden da drüben, ich hab sogar etwas gefunden." erklärte ich und öffnete den Beutel um ihm die Dosen zu zeigen. "Nett, was sagst du zu meinem Hut?" fragte Harry und tippte sich auf die Krempe. "Siehst aus wie Humphrey Bogart. Welches Verbrechen gibt es denn aufzuklären?" fragte ich lachend. "Sehr witzig, mir gefällt er und immer noch besser als die Gitarre die Niall gerade anschleppt." widersprach er und deutete in die Richtung, aus der dieser gerade auf uns zukam. Niall hatte doch tatsächlich die ramponierte Gitarre gekauft auf der er vorher gespielt hatte. "Warum kaufst du etwas das aussieht als ob Termiten Händchen halten würden?" fragte Harry schnippisch weil er noch immer wegen meinem Kommentar beleidigt war. Niall lies sich die Freude über seine neue Errungenschaft nicht verderben und antwortete nur: "Die ist nicht kaputt sondern die hat Stil, da steckt Leben drinnen." Ich musste grinsen, Niall hatte fast immer auf alles eine positive Antwort parat.

"Hey Leute, wisst ihr wen ich gerade getroffen habe? Lily." "Großartig Mann! Du hast aber auch echt Glück." vergas Harry auf mich wütend zu sein und klopfte mir anerkennend auf die Schulter. Etwas geknickt erklärte ich: "Sie fand das eher nicht so super". Ich erzählte den beiden wie Lily und ihre Mutter auf einmal vor mir gestanden haben. "Also ich denke ja, dass du dir 1. zu viele Gedanken um dieses eine Mädchen macht. Mal ehrlich Louis so kennen wir dich nicht. Und 2. denke ich das sie vielleicht nichts gesagt hat, weil ihre Mutter dabei war." mutmaßte Niall. Ich wusste er hatte Recht damit, das ich mich wegen Lily verrückt machte, ich hatte es mir bisher nur nicht eingestehen wollen. Seufzend stimmte ich ihm zu: "Du hast Recht Niall. Deswegen wollte ich auch eigentlich keine Pause machen. Ich wollte die Freizeit genießen und mir nicht von einem Mädchen den Kopf verdrehen lassen. Entschuldigt Leute." "Kein Ding, dafür hast du ja uns." meinte er mit einem Grinsen im Gesicht. "Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber ich bekomm schön langsam Hunger." unterbrach Harry meine trübsinnigen Gedanken. "Oh Ja! Wie wäre es wenn wir zu Nando's gehen, während wir auf Tour waren, hatten wir so selten Zeit zum Essen gehen." schlug Niall begeistert vor. Wir stimmten Niall's Vorschlag zu und begaben uns zurück zum Auto.

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