Leben in London

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Lily's POV

Ich stand unter Schock. Dann war ich also, die ganze Zeit, nur das kleine Geheimnis eines neumodernen Rockstars. Ist wieder einmal typisch, dass ich ihn nicht erkannt habe, was kann ich dafür wenn ich mich nicht damit beschäftige wer, welches Lied singt und welche Band am heißesten aussieht. Dieser Zustand dauerte nicht lange an und ich spürte wie Wut und Enttäuschung in mir aufkamen. Ich will dass er jetzt sofort reinen Tisch macht. Ich stand auf und marschierte zu Louis der noch immer im Türrahmen stand und alles beobachtet hatte. Während ich im alles an den Kopf viel was mir einfiel und ihm gegen die Brust stieß, kam mir der Gedanke, das ich viel mehr in der Stimmung wäre, ihm eine zu kleben. Es hat ja doch keinen Sinn, es würde ja doch nichts ändern. Louis sah mich erschrocken an, ich glaubte sogar für einen kurzen Augenblick Angst in seinen Augen zu sehen. Vielleicht hatte er nur Angst, dass er mich verliert wenn er es mir erzählt. Ach sei nicht so naiv! Ermahnte ich mich selbst in Gedanken.

"Ich.. ähm.. ich heiße nicht Baker. Mein richtiger Name ist Tomlinson." brachte leise Louis heraus. Ich lachte kurz auf. "Das wird ja immer besser! Wahrscheinlich heißen die dort drüben in Wahrheit, Greg, Edward, Andy und Mary!" mutmaßte ich und zeigte auf, Niall, Harry, Zayn und Perrie, die mit ungläubiger Miene, meinen kleinen Wutausbruch verfolgten. "Lily hör mir zu. Ich hab dich nicht belogen, ich hab dir... nur nicht die ganze Wahrheit gesagt." Louis wollte nach meiner Hand greifen, doch ich zog meine Hand weg. Ich will jetzt nicht dass er nett zu mir ist, ich bin doch eigentlich wütend auf ihn. Louis sah verletzt zu Boden und ballte die Hand, mit der er nach mir gegriffen hatte, zu einer Faust. Er sah mir in die Augen und seufzte, bevor er zu reden begann: "Bitte, es gibt für alles eine vernünftige Erklärung. Es ist für mich halt nur... etwas komplizierter, wenn ich jemanden kennenlerne... als für dich." "Warum? Was ist so kompliziert daran, dass man einem Menschen, den man gern hat, die Wahrheit sagt?" fragte ich verzweifelt, weil ich es einfach nicht verstand. Ich merkte, wie sich in den Augenwinkeln, einzelne Tränen sammelten. Ich werde jetzt sicher nicht losheulen, wie ein kleines Gör! Ich will nicht, dass er denkt, das ich schwach bin. Langsam drehte ich mich um und ging auf die Tür zu, die zum Flur führte. Louis stand einfach da und sagte nichts. "Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe." stellte ich fest und trat hinaus auf den Flur. Ich hüllte mich in meinen Mantel und zog meine Schuhe an. Es kam niemand um mich aufzuhalten, als ich die Wohnungstür öffnete und verschwand.

Nun da ich alleine war, waren die Tränen nicht mehr aufzuhalten. Die Leute in der U-Bahn schauten schon, aber das war mir herzlichst egal. Ich hatte mich so gefreut, das ich heute nicht alleine sein musste und dann nahm es so ein schreckliches Ende. So viel zum "frohen" Fest. Niedergeschlagen stieg ich aus der U-Bahn aus und ging zu meiner Wohnung. Drinnen, warf ich meinen Mantel achtlos auf die Couch und kickte meine Schuhe in eine Ecke. Wie ferngesteuert begab ich mich in mein Schlafzimmer und machte mir nicht einmal die Mühe, mir Schlafsachen anzuziehen. Ich will mich einfach nur, hier unter meiner Decke, verstecken und darauf hoffen, dass das neue Jahr etwas besseres bring.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich mir erst nicht sicher ob das alles wirklich passiert war. Ich hatte Kopfschmerzen und meine Augen brannten, vorsichtig tapste ich ins Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel. Gott sah ich furchtbar aus! Die Haare standen in alle Richtungen ab und meine Augen waren geschwollen. Ich hab mich wohl in den Schlaf geweint und das alles nur wegen einem Jungen! Ich bändigte meine Haare und putze mir die Zähne. Während ich mit der Zahnbürste im Mund im Badezimmer hin und her lief, viel mir der gestrige Abend wieder ein. Perrie, mit der ich mich so gut unterhalten hatte und das obwohl ich es sonst hasse, wenn ich mit Leuten reden muss, die ich nicht kenne. Zayn, von dem ich Gedacht hatte er hätte jemanden umgebracht. Bei dem Gedanken daran, wie Louis ausgesehen hatte, als ich ihn danach gefragt hatte, musste ich lachen. Louis. "Wie wäre es wenn du dir dein eigenes Mädchen suchst?" hallten seine Worte in meinem Kopf. Ich bin also sein Mädchen. Es machte mich glücklich, wenn ich daran dachte, dass er mich auf keinen Fall teilen wollte, aber im selben Moment machte sich ein beklemmendes Gefühl in mir breit. Wenn ich sein Mädchen bin, warum hat er mir dann die ganze Zeit etwas vorgespielt? Kopfschüttelnd spülte ich meinen Mund aus und versuchte den Gedanken an ihn zu verscheuchen. Aus meiner Kommode im Schlafzimmer fischte ich eine graue Jogginghose und ein einfaches türkisblaues Shirt. Ein Blick in mein Wohnzimmer, wobei es, sehr große Küche, besser beschreiben würde, verriet mir das alles so war wie ich es verlassen hatte. Rechts von der Tür stand ein schwarzes Sofa und gegenüber ein Fernseher mit einem DVD-Player, ging man von dem kleinem Couchtisch aus, vier große Schritte nach links, stand man eigentlich schon in der Küche. Die Küche war nicht weiter aufregend, es gab einen Geschirrspüler, einen Kühlschrank, einen Herd und einen Wasserkocher. Ging man noch einmal zwei Schritte weiter, konnte man aus dem großen Doppelfenster sehen, vor dem ein alter weißer Tisch, mit zwei nicht zusammen passenden Holzstühlen, stand. Ich mochte meine Wohnung mit all den verschiedenen Möbeln, es machte mich verrückt wenn ich Wohnungen von Bekannten sah, die so aussähen als wären diese ein IKEA Schauraum.

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