Lily P.O.V.
"Du bist also noch immer der Meinung, dass das eine gute Idee ist?" hörte ich Niall durch den Vorhang der Umkleide fragen. "Und ob! Bist du so weit?" Unverständliches Gebrabbel folgte auf meine Frage und der Vorhang der Kabine wurde beiseite gerissen. Niall trat einen Schritt vor und betrachtete sich, mit ungläubigem Blick, im Spiegel. Er trug einen dunkelblauen Nadelstreifenanzug. "Wow, der steht dir wirklich gut." "Das hast du bei den letzten fünf auch schon gesagt." meckerte Niall und zupfte am Rever herum. "Weil es stimmt, du bist einfach zu wählerisch." beharrte ich auf meiner Meinung. "Ich glaube damit falle ich zu sehr auf." entschied er und war schon wieder in der Umkleide verschwunden. Ich seufzte. "Dann probier die hier noch, es kann doch nicht so schwer sein seinen passenden Anzug zu finden." meinte ich. Niall lachte nur und nahm das Hellgraue und das Mitternachtsblaue Modell entgegen, dass ich ihm reichte.
Da die Prüfungen nun vorbei waren und ich nichts mehr für die Uni tun musste, genoss ich die sonnigen Julitage, bis zur Zeugnisvergabe. So hatte ich heute Vormittag entschieden, dass es an der Zeit war wieder einmal einen ganzen Tag mit shoppen zu verbringen. Also hatte ich Niall angerufen und ihn dazu überredet, einen Anzug, für Perrie's und Zayn's Hochzeit, auszusuchen. Hätte ich aber vorher gewusst, dass wir den ganzen Vormittag damit verbringen, von Shop zu Shop zu laufen, ohne fündig zu werden, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt. Nichtsdestotrotz war es ein lustiger Vormittag gewesen, da Niall mich immer wieder zum Lachen gebracht hatte, indem er die irrwitzigsten Anzüge anprobierte. Rosé, Schwarz mit Punkten, Blumenmuster oder der grüne in dem er ausgesehen hatte, wie Kermit der Frosch. Der Besitzer des Ladens hat uns höflichst gebeten das Geschäft zu verlassen, was wir auch kichernd taten, nachdem ich einen Hut nach Niall geworfen hatte. Aber auch nur weil Niall meinte ich könnte seine Miss Piggy sein.
Ich drängte Niall beide Anzüge zu kaufen, auch wenn er mir erklärte, dass er und die Jungs bei der Hochzeit Blau tragen mussten, weil sie Trauzeugen sein würden, und er daher nur einen brauchte. "Egal, so oft wie ihr zu formellen Anlässen eingeladen seid, schadet ein Anzug mehr nicht." "Wahrscheinlich." sagte Niall während er sich die Sonnenbrille auf die Nase setzte und wir, vollbepackt mit zwei großen Einkaufstüten, auf den Gehsteig hinaustraten. Ich kam nicht umhin das Grüppchen Paparazzis, die uns, von der gegenüberlegenden Straßenseite aus, fotografierten. Niall schien sie gar nicht wahrzunehmen und fragte mich: "Chinesisch oder italienisch?" "Ichglaube heute ist mir nach chinesisch." "Ein paar Straßen weiter weiß ich ein tolles Restaurant." Wir verstauten die Tüten im Kofferraum von Niall's Range Rover und nach fünf Minuten Fahrt standen wir vor einem Restaurant mit imposanter blau-grauer Fassade. Durch die großen Fenster konnte ich viele chinesische Lampions und eine der runden Tische, an denen etliche Gäste saßen und ihr Mittagessen genossen, erkennen. Darüber stand in goldenen Buchstaben Bar Shu.
Niall hielt mir die Tür auf und es kam mir vor als wären wir schnell mal nach China geflogen. Die Wände waren in einem goldgelben Ockerfarbton gestrichen und im ganzen Lokal waren, in regelmäßigem Abstand, dunkle Holzverkleidungen daran angebracht.Die Tür hatte sich noch nicht einmal hinter und geschlossen, schon stand eine junge Dame mit schwarzer Bluse und kirschroter Schürze vor uns und bat uns ihr zu einem Tisch zu folgen. Heil froh darüber mich endlich hinsetzten zu können, lies ich mich auf den Stuhl fallen. Niall lachte und bedankte sich bei der Kellnerin für die Speisekarten, die sie ihm reichte. "Du wolltest unbedingt einkaufen gehen." meinte er amüsiert und blätterte in der Speisekarte. "Ich weiß, vielleicht bessert sich meine Laune, wenn ich nachher etwas für mich kaufe." mutmaßte ich und grinste, als ich Niall's ungläubigen Blick sah. "Hast du etwa geglaubt ich würde mit leeren Händen nachhause fahre?" wollte ich wissen während ich die Auswahl der Dim Sum Variationen studierte. "Geglaubt nicht, aber gehofft." gab Niall lachend zu.
"Wie kannst du noch immer Hunger haben?" fragte ich, nachdem die Kellnerin Niall's gebackene Bananen gebracht hatte. "Hab ich auch nicht." bemerkte Niall und teilte eine Banane mit seiner Gabel in der Hälfte. "Ich hatte einfach Lust drauf." sagte er achselzuckend und grinste mich an. "Du bist schlimmer als die Katze meiner Eltern. Die frisst zumindest nur wenn sie Hunger hat, was zugegeben sehr oft vorkommt." erklärte ich lachend. "Ach eine Katze bin ich also?" fragte Niall angriffslustig und grinste schelmisch. "Nein ich hab nur gem..." Aber ich konnte nicht mehr erklären was ich eigentlich gemeint hatte, denn Niall hatte die Gabel beiseitegelegt und aß nun, ohne seine Hände zur Hilfe zu nehmen, seine gebackene Bananen. Fassungslos saß ich da und sah ihm dabei zu, nicht sicher ob ich lachen oder ihn davon abhalten sollte. Er hatte es geschafft zwei der drei Bällchen zu essen, ohne sich ernsthaft zu bekleckern, abgesehen davon dass sein Mund mit Honig verschmiert war. "Miau!" machte Niall, schlackte sich den Handrücken ab und tat so als würde er sich seine Katzenohren putzen. Nun war es endgültig vorbei mit meinem Widerstand und ich konnte mich nicht mehr halten vor lauter Lachen. Als wäre das nicht schon genug gewesen aß er das letzte Stück, schleckte den Teller leer und schnurrte zufrieden. Niall hörte erst damit auf, als ich Tränen in den Augen hatte und mir den Bauch hielt, weil ich keine Luft mehr bekam. "Also wirklich Lily, benimm dich. Sonst kann ich dich nicht mehr mitnehmen." meinte Niall als die Kellnerin sein Teller abservierte und ich immer noch damit zu kämpfen hatte den Lachanfall zu unterdrücken. Die Kellnerin schenkte mir ein verständnisvolles Lächeln und verschwand wieder im vorderen Teil des Restaurants. "Du!" rief ich und boxte Niall auf den Oberarm nun war es er der lauthals lachte.
Nach weiteren zwei Stunden war ich stolze Besitzerin eines Kleides, worauf Muffins abgebildet waren und von dazu passenden, blauen, High Heels. "Müssen wir da auch noch rein?" jammerte Niall, als ich schon die nächste Boutique ansteuerte. "Das ist das letzte Geschäft, versprochen." "Das hast du beim letzten auch schon gesagt." stellte Niall fest und blieb stehen. "Ach komm schon, du kannst etwas für mich aussuchen, wenn du willst." versuchte ich ihn zu ködern.
"Lass das Niall!" rief ich, als er mir zum dritten Mal Spitzenunterwäsche durch den Vorhang reichte. "Wieso ich denk dabei nur an Louis. Dann hat er zumindest was davon, wenn du schon sein Geld ausgibst." Ich schlüpfte in meine Jeansjacke und riss den Vorhang beiseite. "Ich gebe nicht sein Geld aus." sagte ich stolz und marschierte, mit etlichen Kleidungsstücken in den Händen, vorbei an Niall, zur Kassa." Weiß ich doch." flüsterte Niall mir zu, während die Kassiererin unübersehbar die rote Unterwäsche, die er ausgesucht hatte, vor sich in die Luft hielt, da sie das Preisschild suchte. Unauffälliger gehts nicht oder? fragte ich die Kassiererin in meinen Gedanken. Endlich fand sie es und packte die Unterwäsche zu den anderen Sachen. Noch immer spürte ich Niall's Blick im Nacken. Ich gebe ihm sicher nicht die Genugtuung, Rot anzulaufen. Ich hab sie auch nur genommen, weil sie passt und hübsch ist. Was kann ich dafür das sie Niall ausgesucht hat. "Viel Spaß." wünschte uns die Kassiererin und drückte mir die Einkaufstüte in die Hand. Ich wollte schon erwidern, dass sie da etwas falsch verstanden hatte, aber Niall schob mich schon in Richtung Ausgang.
Grinsend ging er voraus zum Wagen und hielt mir die Tür auf. "Sag einfach nichts." verbat ich ihm das Wort, denn egal was er jetzt sagen würde, es wäre sicher nicht zu meinen Gunsten. "Wollt ich gar nicht." sagte er und ich hörte ihn leise lachen bevor er meine Tür schloss. Von wegen. dachte ich grinsend.
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Gestern vor einem Jahr hab ich das erste Kapitel geschrieben :D Danke das ihr so treue Leser seid! May xxx
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Let me hear your Voice
Fiksi PenggemarWir hatten beschlossen eine Pause nach der Tour zumachen. Und damit fing alles an.