Ich lies mich samt der Pizza aufs Bett fallen und verteilte somit gleich hunderte Krümel auf meine Bettdecke, was mich aber, im Moment, überhaupt nicht kümmerte. Die Stereoanlage spielte mit voller Lautstärke, während ich ein Pizzastück nach dem anderen futterte und mich insgeheim dafür verfluchte, das ich nicht aufhören konnte an Louis zu denken. Wütend auf mich selbst und den Rest der Welt schickte ich Eve eine Sms: Jetzt schickt er schon einen seiner Freunde um mit mir zu reden! und warf danach das Handy, quer durch mein Zimmer und es landete in einem Korb voller Wäsche. Ich lauschte den Gitarrenklängen und rätselte warum ausgerechnet Niall mit mir reden wollte. So viel hab ich nun wirklich nicht mit Niall geredet und außerdem hat er mir, schon an der Tür, ganz unverblümt zu verstehen gegeben, dass er an mir interessiert ist.
Es war schon hell, als ich mühsam die Augen öffnete, aber auch nur deshalb weil mich ein undefinierbares Geräusch geweckt hatte. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und schwang die Beine aus dem Bett. So dasitzend versuchte ich das Geräusch zu orten, was nicht gerade leicht war, da die Stereoanlage noch immer lief. Jetzt ist es weg.. na egal. Schwerfällig ging ich erst mal ins Bad und machte mich frisch. In der Küche fiel mein Blick sofort auf den Laptop. Feiger Volltrottel! dachte ich und klappte ihn zu, immer noch enttäuscht darüber, das es Louis, anscheinend nicht der Mühe wert fand, selbst mit mir zu reden. Ich machte mir Tee und wartete drauf dass die Brötchen, die im Ofen lagen, goldbraun wurden. Der Laptop schien meinen Blick magisch anzuziehen, denn immer wieder schielte ich verstohlen zu ihm hinüber. Schluss damit, ich schreibe ihm jetzt was Sache ist und damit basta!
Ich weiß ja nicht wer von euch auf die Idee gekommen ist, dich als Eule zu verwenden! Glaubt Louis ich würde durchs Telefon kriechen und ihn fressen wenn er sich bei mir meldet?! Werd ich nicht machen auch wenn ich noch immer verdammt enttäuscht von ihm bin, das kannst du ihm gerne ausrichten! Von mir aus können wir uns treffen, aber auch nur weil ich das Gefühl hab das ihr sonst zu fünft auf der Matte steht. Lily
Ich war zufrieden und es hatte gut getan das alles loszuwerden. Die Nachricht wurde verschickt und die Antwort kam augenblicklich.
Wie wäre es mit heute, so gegen vier Uhr? Hier ist meine Nummer, melde dich. Muss jetzt leider weg. Niall
Ich notierte mir seine Nummer auf eine alte Zeitung die auf dem Tisch lag. Heute also… Ich überflog im Kopf kurz meinen Terminplan und musste leider feststellen, dass ich für heute nichts geplant hatte, gerne hätte ich das Treffen noch etwas hinausgezögert. Dann hab ich es zumindest hinter mir. Automatisch griff ich in die Tasche meiner Jogginghose nach meinem Handy, um Niall zu antworten, aber diese war leer. Warum muss ich das blöde Ding bloß immer verlegen? Ich durchforstete die ganze Wohnung bis mir einfiel das ich es in den Wäschekorb geschmissen hatte. Schließlich hatte ich es aus den Klauen meines Sport-BH befreit und wischte über den Bildschirm. 14 neue Nachrichten… was zum Teufel!? Das erklärt dann wohl auch das Geräusch das mich geweckt hat. Ich scrollte durch die Nachrichten. Silvesterglückwünsche was sonst… der Tag des Jahres wo man sogar von Leuten hört, wo man schon befürchtet hat das sie irgendwo verloren gegangen sind. Darunter war auch eine Nachricht von Eve: Ist er heiß? Lachend schüttelte ich den Kopf über ihre Direktheit und schon war ich besserer Laune. Ich bestätigte Niall, das das Treffen für heute, textete ihm meine Adresse und ging dann wieder in die Küche um endlich mein Frühstück zu genießen. Eigentlich war genießen das falsche Wort dafür, der Tee war lauwarm und die Farbe der Brötchen war eher ein sehr dunkles Braun geworden als ein knuspriges Goldbraun.
Der Haushalt, den ich die letzten Tage vernachlässigt hatte, war erledigt und da ich viel zu unruhig war, um nur herumzusitzen bis Niall kam, beschloss ich eine kleine Runde durch die Siedlung zu gehen. Ich schlüpfte in meine schwarze Jeans und meinen warmen pinken Pullover. Draußen vor der Haustür holte ich den Wohnungsschlüssel aus meiner Manteltasche und war dabei ihn ins Schloss stecken, als etwas zu Boden fiel. Ein einzelner roter Handschuh. Ich bückte mich und holte den zweiten aus der Tasche. Das Weihnachtsgeschenk von Louis. Er hat ohne es zu wissen meine Lieblingsfarbe ausgesucht.
DU LIEST GERADE
Let me hear your Voice
FanfictionWir hatten beschlossen eine Pause nach der Tour zumachen. Und damit fing alles an.