illegale Wetten

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Irgendwie hatte ich mir Lily's Reaktion darauf, dass ich mit Singen meinen Lebensunterhalt verdiene, anders vorgestellt.Wir gingen durch das Parktor und waren nun auf der Straßenseite des Parks. "Soll ich dich eigentlich nachhause bringen?" "Ja das wäre nett, ich bin nämlich mit der U-Bahn hier" teile Lily mir mit. "In Ordnung, dann müssen wir hier rechts abbiegen und zurück zum Café, ich hab mein Auto nämlich am Parkplatz nebenan abgestellt." erklärte ich.

"Das ist dein Auto?" wollte Lily wissen als wir vor meinem schwarzen Porsche Boxter standen. Ich liebte es das ich mir so einen Luxus gönnen konnte, wenn ich wollte. Ich nickte nur und hielt ihr die Tür auf. "Ich glaube ja," äußerte Lily ihre Gedanken, als ich nun auch im Auto saß "das du den nur mietest um bei deinen Dates Eindruck zu schinden." "Demnach bist du mein Date?" grinste ich und lies den Motor an. "Nein bin ich nicht und ich lass mich auch nicht von teuren Autos beeindrucken." erwiderte sie, verschränkte die Arme und sah aus dem Fenster. "Gut, dann sag ich dir das ich ihn nur von einem Freund geliehen habe." Argwöhnisch schielte Lily über ihre Schulter zu mir, abschätzend ob ich die Wahrheit sagte oder nicht. "Okay hab ich nicht, aber ich will nicht das du einen falschen Eindruck von mir hast. "Ach und was glaubst du was ich von dir denke?" wollte Lily nun von mir mit neugierigem Blick wissen. "Das ich ein verrückter Sänger mit zu viel Geld bin und das ausnutze um Frauen zu beeindrucken." mutmaßte ich. Lily musterte mich kurz und antwortete sie bestimmt: "Sänger, ja. Verrückt, ein bisschen. Und nur weil du ein teures Auto hast musst du nicht viel Geld haben, vielleicht ist alles dafür draufgegangen und du musst darin schlafen weil du dir keine Wohnung mehr leisten kannst." Ich konnte es nicht glauben auf was für Ideen sie immer wieder kam und musste schmunzeln. "Wo muss ich denn lang?" wollte ich wissen als wir zum Kreisverkehr kamen. "Nimm die zweite Ausfahrt, weißt du wie du zum Euston Bahnhof kommst?" "Ja, weiß ich." "Gut, dort fährst du Richtung Kings Cross und den Rest sag ich dir an wenn wir dort sind." erklärte Lily. Die nächsten Minuten verliefen schweigend, bis auf das Lily hin und wieder die Melodien der Songs mit summte, die im Radio liefen.

"...hier Rechts." dirigierte mich Lily. "Harry Potter Fan oder wie?" ich musste kichern. Wir waren doch tatsächlich an dem Ort in London, wo sich laut Warner Bros., der Grimmauldplatz und somit auch das Haus von Harry Potter's Paten Onkel befand. "Total. Ich habe damals als Kind schon in diesem Park gespielt, als ich bei meiner Grandma zu Besuch war. Es ist einfach perfekt." Lily's Augen strahlten, als sie mir davon erzählte. Langsam fuhr ich durch die enge Straße, bis ich die Nummer 22 gefunden hatte. Für heute reichte es aber dann mit den Zufällen! Ihre Haustür war ebenfalls Rot. Während ich ihr die Autotür aufhielt, erwähnte ich: "Du würdest dich prima mit Danielle verstehen." "Danielle? Kenn ich nicht. Und warum würde ich mich mit ihr gut verstehen?" wollte Lily wissen. "Weil ihr beide offenbar eine Vorliebe für die Farbe Rot habt." und zeigte auf die Tür. "Liam's Freundin, Danielle, hat auch eine rote." erklärte ich als Lily mich immer noch fragend ansah. "Oh, achso. Die Freundin von deinem Mitbewohner."

Ich lehnte am Auto und Lily stand vor mir. Ihre Beine überkreuzt und am Reißverschluss ihrer Tasche herum nesselnd. Sie sah richtig süß aus. "Ich würde sagen damit hast du deine Schuld beglichen." meinte sie und lies ihren Blick an mir vorbei, die Straße entlang schweifen, ganz so als ob sie nicht wirklich wusste was sie sagen sollte. "Diese Schuld würde ich jederzeit wieder begleichen," bemerkte ich und trat einen Schritt nach vorne, Lily sah mir noch immer nicht in die Augen. "Danke für den schönen Nachmittag." Ich beugte mich etwas nach vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Als ich mich aufrichtete und Lily in die Augen sah konnte ich leichte Verwunderung darin erkennen. Ich lächelte übers ganze Gesicht und als sie das sah, wich nun die Verwunderung der Freude. Ich hatte also das Richtige getan. "Bis demnächst oder so." sagte sie augenzwinkernd und ging auf die Haustüre zu. Ich setzte mich wieder ins Auto und als ich ausparkte sah im Rückspiegel, dass Lily stehen geblieben war und sich noch einmal umgedreht hatte, nur um mir zum Abschied zu winken.

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