Vom Niemandsland

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In den nächsten Tagen sah ich mir nur Casper, Trailerpark, Ali As, Karate Andi, RAF Camora und die Orsons an, den K.I.Z Auftritt verschlief ich. Nach dem Festival brauchte ich erst Ruhe, genau wie Tua, weshalb wir beide nach Lichtenberg flüchteten. 30 Minuten Autofahrt lag hinter uns. "Ich hab einige Songs in Arbeit, hast du Bock mit rein zu kommen?", fragte Tua. "Klar, warum nicht?", wir stiegen also beide aus und gingen in seine Wohnung. Ich schmiss mich auf sein Bett, ich war einfach nur K.O. "Alles klar?", fragte Tua, der sich auf seinen Schreibtischstuhl nieder ließ. "Wenn ich wieder nüchtern bin, dann bestimmt.", er reichte mir eine Wasserflasche und öffnete das Fenster. "Kein Festivalgänger?", lachte er mich aus. "Doch, eigentlich schon. Das war die letzten Jahre nur nicht so anstrengend, da mein damaliger Freund kein berühmter Rapper war.", er lachte kurz und gähnte. "Mehr Schlaf?", lachte Tua, ich stimme nickend ein. "Tarek und ich waren so drauf, dass wir 3 Tage durchgehend wach waren.", Tua sprach mir Respekt zu. "Deswegen hast du also den K.I.Z Auftritt verpennt.", wieder nickte ich lachend. "Du kannst gerne hier pennen.", bot er an, da es schon 9 Uhr Abends war. "Mal sehen, ich wollte eigentlich zu meinem Cousin.", nickend sah er mich an.

Er spielte mir einige Skizzen vor, Tua war unglaublich gut in sowas. "Ich mag das, ohne scheiß.", er lächelte dankend. Aufeinmal wurde seine Wohnungstür aufgerissen, ein unbekannter Kerl kam herein. Er blieb stehen als er mich sah. "Störe ich?", Tua sah mich an und dann seinen Kumpel. "Ich wollte sowieso zu Axel.", ich stand auf und wollte gehen, doch Tua hielt mein Handgelenk fest. "Hey, wenn ihr zwei noch was vor hattet, dann geh ich wieder.", bot sein Kumpel an. "Nein.", Tua schüttelte kurz seinen Kopf, sah mich wieder an und ließ meinen Arm wieder los. "Geh ruhig wenn du willst. Ich finde nur, dass du nicht mehr Auto fahren solltest.", süß, wie er sich kümmerte. "Dann erklär' du das morgen Axel.", sagte ich und ließ mich auf sein Bett nieder. "Und was tust du um halb 12 hier?", fragte Tua seinen Kumpel, der sich auf den anderen Stuhl fallen ließ. "Keine Ahnung. Ich hatte nichts zutun.", er checkte mich von unten bis oben ab. "Fertig?", von der genervten Tonart war ich selber überrascht. "Leg dich nicht mit ihr an, die ist gefährlich!", Tua schlug in die Luft und bepisste sich fast vor lachen. "Fick dich.", murmelte ich grinsend. "Das hätte ich zu gerne gesehen." "Maxim hat mir ein Video geschickt.", ich warf ihm mein Handy rüber, er sah sich das Video an.

"Ich bin Phillip, sein Cousin.", unser Händedruck wird durch einen viel zu doll lachenden Tua unterbrochen. "Ich bin Jenn.", schob ich schnell hinterher, bevor auch Phillip das Video zu Gesicht bekam. "Tarek ruft an!", er schmiss mir das Handy rüber und ich nahm den Anruf an. "Hey, Baby." "Hey. Du, wo bist'n du?", er stand bestimmt vor meiner Wohnung. "Bin doch nach Lichtenberg gefahren, hab Tua mitgenommen und lunger bei ihm rum.", erklärte ich. "Hm, ok. Kommst du jetzt zu mir oder ich zu dir?", irgendwas war los, deswegen musste ich seinem Ruf folgen. "Weißt du noch, wo mein Schlüssel hängt?" "Ich warte dann drin, beeil dich, ok? Ich liebe dich.", seine Stimme klang erschöpft und traurig. "Ich dich auch. Bis gleich.", ich hörte noch das Schloss knacken und dann hatte er aufgelegt. "Alles klar?", fragte Tua, während ich mein Zeug nahm. "Irgendwas ist los, ich fahr zu ihm.", Tua stand auf und umarmte mich flüchtig.

Die Strecke von Lichtenberg bis zu meiner Wohnung, hatte ich noch nie so schnell hinter mir gebracht. "Baby?", rief ich, als ich die Tür schloss. Tarek kam aus meiner Küche und schloss mich sofort in seine Arme. "Was ist los, mein Süßer.", flüsterte ich gegen seine Brust. "Ich brauchte dich einfach.", sein Hand strich sanft über seine Haare. "Danke, dass du hergekommen bist.", er hob mich hoch und brachte mich ins Schlafzimmer. "Natürlich komme ich.", sein Shirt landete schnell auf dem Boden. "Du bist dünn geworden.", ich machte mir Sorgen, doch er lächelte mich stolz an. "Gefällt's dir nicht?", das tat es wirklich nicht. "Gut, dass du mehr trainierst und dich fit hälst, aber mir gefiel der 'breite Schultern, krasse Arme'-Tarek lieber.", deprimiert legte er sich neben mich. "Süßer.", ich rollte zu ihm und legte meine Hand an seine Wange. "Du bist und bleibst mein Kerl. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, dass es nicht zu viel des Guten wird.", Tarek küsste mich sanft und nickte. "Ich mach meine Diät für die Massephase.", ich hatte viel mit Massephase und Trainingsplänen zutun, als Max wieder anfing zu trainieren. "Diät ist scheiße. Die baut auch Muskelproteine ab. Punkt eins: Passende Training. Entweder 2-3 Einheiten pro Woche oder Zwei Trainingstage und dann mindestens ein Tag Pause.", Tarek sah mir grinsend beim erzählen zu, er hatte keinen Plan, dass ich was davon wusste. "Punkt Zwei: Die richtige Ernährung. Punkt drei: Ausreichend Schlaf...Das wollte ich dir jetzt nur mal nahe legen.", er nickte beeindruckt. "Wow, ok. Hast du einen Trainingsplan?", natürlich hatte ich den. "Wenn du mehr Muskeln aufbauen willst, hörst du auf mich, ok?", Tarek stütze sich über mich, grinste und küsste mich. "Immer, Baby.", ich drückte ihn von mir runter. "Ich liebe dich.", für mich war das Thema dann vorbei. "Ich dich auch.", sein dreckiges Grinsen ließ mich gewisse Sachen fühlen, die meine und seine Klamotten auf den Fußboden beförderte...

Alles Begann Im ClubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt