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Mein Bedürfnis, die Scheiße zu klären, war verdammt groß. Tarek's Geburtstag war vorbei, Kühn und Andi waren bei ihren Vereinen und Tua hatte sich nicht gemeldet. "Du bist nicht bei der Sache!", zickte Julian mich genervt an. "Ich hab doch gesagt, dass ich nicht arbeiten möchte.", zickte ich zurück und verschränkte meine Arme vor der Brust. Seufzend setzte sich Julian und ließ die Vorbereitung auf ein Shooting sein. "Was ist passiert?" "Tua hat seine Freundschaft mit mir beendet. Ich bin durch.", mein Handy vibrierte. "Warum?", ich erklärte ihm, wie das alles abgelaufen war und sah dann erst auf mein Handy:
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Andi: Mal wieder 'ne Auszeit?
Jenn: Zu gerne.
Andi: Karten?
Jenn: Mal sehen. Ich melde mich, danke!
Andi: Mach das, kein Ding
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Julian schickte mich nach Hause, ich fuhr zu Universal, da mir Tarek fehlte. Vor dem Fahrstuhl stand ein großer Kerl, es war klar, dass ich ihn hier treffen würde. Tua drehte sich um und sah mich an, ich blieb stehen, denn er schüchterte mich zum ersten Mal ein. Der Große kam auf mich zu. "Jenn.", ich schluckte heftig und war wie erstarrt. "Es tut mir leid, was ich da gesagt habe.", entschuldigte er sich, sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er es ernst meinte. "Warum hast du dich nicht gemeldet?", ich war nicht mehr ängstlich, sondern stinksauer. "Weil ich das nicht über Handy machen wollte. Ich war heute morgen schon bei dir, es war aber keiner da.", Tua blieb ruhig, was mich überraschte. "Warum hast-" "Ich wollte Iara nicht verlieren und für zwei Sekunden dachte ich, dass es so wäre!", rechtfertigte er sich. "Außerdem kann ich Andi nicht leiden.", ich erinnerte mich an die beiden. "Was war los?", er lächelte verlegen. "Er hat dir nach gegafft und dann irgendein scheiß über dich und mich gesagt.", erzählte er. "Das hat zu deiner Entscheidung beigetragen.", analysiere ich, was er abnickt, es blieb kurz still. "Alles wieder ok? Ich möchte unsere Freundschaft ungern aufgeben.", fragte Tua verlegen. Ich umarmte ihn, lachend umarmte er mich zurück. Dann hörte ich einen Klapser und wurde verwirrt von Tua angeschaut. "Was?", fragte ich und löste mich. "Hast-", er stoppte und drehte sich um, wo Maxim stand. "Hat er dir gerade wirklich auf den Hintern gehauen?", gab ich lachend von mir. Maxim war manchmal zu Bisexuel. "Ich wette Maxim's Arsch ist geiler als deiner.", Tua zuckte mit den Schultern. "Mit 'nem Arsch befriedigst du deine Frau nicht.", meinte er dann gespielt abwertend und ging zum Fahrstuhl. Maxim hielt mir seinen Arsch hin, da er keine Jogginghose, sondern 'ne gut sitzende Jeans an hatte, war das ein wirklich schöner Anblick. Ich haute ihm auf den hintern und folgte Tua. "Tarek ist nicht hier.", rief Maxim mir dann zu. "Und wo ist der?" "Im Bunker, da wollte ich gerade hin." "Bye Tua.", er nuschelte noch was, dann war ich schon weg und die Fahrstuhltür zu.

"Bin ich ein attraktiver Mann?", fragte Maxim, als wir bei einer Ampel warteten, lachend sah ich ihn an. "Generell ja. Du bist mir damals in dem Club sogar als erstes aufgefallen. Weißes Shirt, Jeans und deine Nike Air Trainer.", jetzt lachte Maxim und sah auf seine Schuhe. "Das ist gruselig, warum ich?", ich zuckte mit den Schultern. "Deine Augen sind heftig und wirklich schön. Außerdem siehst du sehr stabil aus mit deinen Muskeln.", gab ich zu. Stolz nickte Maxim und ging überzeugt von sich selber über die Straße, da die Ampel grün wurde. "Und warum bist du jetzt mit Tarek zusammen?", wollte er wissen. "Weil er gesagt hat, dass er der Nubische Prinz ist und ich dann nur noch die Eurozeichen vor meinen Augen gesehen habe.", auch wenn Maxim nicht lachen wollte, konnte er es nicht unterdrücken. "Ihr habt nie erzählt, wie es dazu gekommen ist.", ich seufzte und erzählte ihm alles, was ich noch wusste. Überrascht von meiner Anwesenheit, umarmte mich Nico zur Begrüßung, Sil-yan tat es ihm gleich. "Tarek ist Essen holen.", erklärte Nico dann, ich nickte nur und ließ mich auf dem Sofa nieder. Etwas besorgt musterte mich Nico. "Bei euch alles gut?", ich nickte. "Tua und ich haben eben geredet.", bestätigte ich. "Essen ist da!", mein Baby war endlich da. "Jenn?", so verwirrt wie er war, zog er mich in einen Kuss und setzte sich zu mir, Nico saß andere Seite von mir. Tarek hatte 'ne große Margherita, von der ich ein paar Stücke klaute, jedesmal erntete ich böse Blicke von ihm. "Du, Maxim?", ich sah ihn Zuckersüß an. Er wusste was ich wollte und schob mir seine restlichen Pommes zu. "Nur wegen unserem Ampel-Talk.", grinste er, ich grinste zurück. "Immer wieder gerne.", die anderen waren so mit Essen beschäftigt, dass sie das Gespräch nicht hörten.

Die Jungs schrieben an Songs und bauten Beats. Es klang sehr vielversprechend, Nico wirkte jedoch nicht happy. "Bist du musikalisch?", fragte Nico mich, Tarek stieß ein lachen aus. "Ich hab einigermaßen Rhythmusgefühl, sonst kann ich Triangel spielen.", ich musste selber lachen. "Du kannst gut Tanzen, stimmt.", ich tanzte nicht oft, woher wusste er das? "Schön dass du das weißt." "Sollte ich nicht?" "Ich erinnere mich nicht, jemals mit einem von euch getanzt zu haben." "Du sagst es selber: Du erinnerst dich nicht. Auf der letzten Ehrenlosparty hast du neben mir in der Menge gestanden und getanzt.", erzählte er mir etwas spät. Ich ging nicht weiter auf das Thema ein. "Warum fragst du jetzt?", wollte ich wissen. Ich musste Keyboardtasten drücken, während Nico so komische Dinger verschob, ich hatte keine Ahnung von dem, was er da tat. "Gut, danke!", zufrieden lächelte er mich an. Ich verkroch mich in die schützenden Arme meines Freundes, der mir einen Kuss auf die Stirn drückt und sich weiterhin auf den Text konzentriert. Er liebte seine Arbeit. Seine Arbeit überraschte mich manchmal sehr und das im positiven Sinne!

(Fragt mich nicht, was es mit dem Titel auf sich hat, ich höre einfach zu viel Bilderbuch in letzter Zeit...)

Alles Begann Im ClubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt