Schlamperei

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Als ich aufwachte war Tarek nicht mehr neben mir oder sonst irgendwo in der Wohnung. Julian rief mich an. "Hey Jenn. Ich muss nach Hamburg zum Dreh mit Bonez. Bock mitzukommen?" "Hätte Bock. Wenn du vorbei kommst, können wir dann bei Universal kurz halt machen?", ich musste Tarek bescheid geben. "Klar. Bin in 20 Minuten da.", sagte Julian und legte auf. Ich machte mich frisch, hatte neues Merch, die neuen Schuhe und eine Loyal Adidasjacke an. Ich sprang zu Julian in den Bulli. "Danke, für die Fotos, sind super geworden.", er lächelte. "Hey, für dich immer.", er zwinkterte mir zu, wir fingen beide an zu lachen. Er parkte bei Universal. "Ich warte, keinen Stress.", meinte Julian, bevor ich ausstieg. "Danke!", rief ich und lief rein. Luci ließ mich durch und warf mir eine Karte für den Aufzug zu. Tarek bekam einen Tritt an den Hintern. "Kannst du dich nicht verabschieden?", ich kuschelte mich an ihn. "Du hast so tief gepennt.", rechtfertigte er sich. "Julian dreht mit Bonez, ich wollte mit nach Hamburg.", schmollend sah er mich an. "Wie lange?" "Spätestens Übermorgen wieder hier.", er küsste mich innig und liebevoll. "Hab Spaß.", ich nickte, Iara kam auf uns zu. "Hast du Zeit? Dauert nicht lange?", ich war verwirrt, da sie mich anschaute. "Wie? Unter vier Augen etwa? Seit wann hab ich kein Mitspracherecht mehr?", beschwerte sich Tarek. "Seit du Frauenprobleme nicht nachvollziehen kannst - also schon immer.", sie lächelte ihn frech an. "Ich hab Zeit.", wir verzogen uns in die Lounge. "Ehm, hast du manchmal ein mulmiges Gefühl, wenn du mit Tarek zusammen bist? Als stimmte irgendwas nicht, dabei ist eigentlich oberflächlich alles in Ordnung?", das klingt nach Problemen, die nicht komplett geklärt wurden oder einen der Partner noch ärgert. "Hattest du das bei Tua?", Iara hatte Tua erzählt, dass sie eventuell noch was für ihren Ex fühlt. Danach wäre es komisch geworden. Ich sagte das, was ich dachte und hoffte, dass es hilft. "Räum seine Bedenken aus dem Weg und alles wird gut, du wirst sehen.", ich umarme sie kurz. Sie bedankte sich, ich winkte ab. Mein Weg führt zurück zu Tarek. "Was wollte sie?", löcherte er mich mit fragen.
"Baby, wenn sie mir das erzählt und dir nicht, sollst du es erst nicht wissen und ich plaudere nichts aus.", mein Gesicht vergrabe ich in seinen Pulli. "Ich sollte los. Ich liebe dich.", liebevoll zog Tarek mich in einen Kuss. "Ich liebe dich.", er brachte mich runter, ich gab Luci die Karte zurück und stieg zu Julian in den Bulli.

Bonez empfing mich mit offenen Armen. "Na, kleine.", er riecht sehr gut und sieht fitter aus als sonst. "Siehst gut aus.", er verbeugte sich leicht und grinste. Plötzlich wurde ich von hinten hoch gehoben, im Handumdrehen saß ich bei Gzuz auf den Schultern. "Dicka.", ich klopfte gegen seine Wangen. "Du bist schwer.", jammerte mein bester. "Ey. Schwächeln wir?", neckte ich ihn, das interessierte ihn nicht. Gzuz hockte sich hin, ich stieg von ihm herunter. "Glotzt du weiter, fängst du dir eine.", er hatte perfekten Blick auf meinen Hintern. "Schon gut. Schön, dass du da bist.", fröhlich lächelte er mich an und stand auf. Ich sah Raf Camora mit Maxwell reden. "Ihr seht fitter aus. Nicht so Junkie.", ich wollte Gzuz leicht treten, das missglückte, denn er fing meinen Fuß. "Schöne Schuhe." "Von Tarek zum Geburtstag.", Gzuz grinste, legte einen Arm auf meine Schultern und schob mich mit zu Raf und den anderen. Nach einem kurzen Gespräch half ich Julian dann beim aufbauen. Während des Drehs wurden Burnouts mit Sportbikes gemacht, bestimmt 40 Kanacken waren mit dabei und die Polizei tauchte auf. Ich entfernte mich unauffällig und filmte weiter, es wurden echt geile Bilder.

Ich saß bei Gzuz in der Wohnung, kiffte und schrieb mit Tarek. "Jenn, was habt ihr eigentlich an deinem Geburtstag gemacht?", ich erzählte ihm alles grob. "Ihr seid wirklich in ein Schwimmbad eingebrochen?", grinste er und legte sich zu mir. "Es war witzig. Die Sicherheitsleute fanden das nicht witzig, als die uns dann endlich erkannt hatten.", lachte ich und zog tief an dem Joint. "Musstest du jemals deine Personalien an einen Bullen geben?", fragte Gzuz. "Ein Bulle hat mich angemacht und nach meiner Nummer gefragt...", Gzuz erstickte fast an seiner Lache. "Ihr seid dieses Wochenende mit K.I.Z auf dem selben Festival.", fiel mir ein, als Gzuz sich beruhigt hatte. "Urban Art Festival.", bestätigte er mich. "Wir haben schon gesagt, dass wir uns alle mal richtig unterhalten wollen, deine Berliner Freunde kennenlernen.", erzählte er. "Das wäre toll. Macht das wirklich!", bat ich ihn. Seine Brust diente als super Kopfkissen. Die anderen waren unterwegs oder bei jemanden zuhause. Gzuz strich mir über den Arm und stoppte, als er langsam aber sicher einschlief. Mitten in der Nacht klingelte es, mehrmals. "Geh.", er schickte mich. Ich machte also auf, vor mir stand eine kleine, zierliche Frau. "Jonas!", rief sie, stieß mich weg und wollte zu Gzuz ins Schlafzimmer. Ich hielt sie auf, da ich stärker und schneller war. "Wer bist du!?", zickte sie mich an und wollte mich wieder schubsen. Ich hielt ihre Handgelenke fest. "Wer bist du!? Gzuz!", ich trat gegen die Tür. "Bist eine seiner Schlampen?", fragte das Weib, ich ließ sie wieder los. "Nein, wir sind Freunde.", klärte ich sie auf. "Freunde. Aha.", sie betonte 'Freunde' stark. Die Tür hinter mir ging auf. "Jenn-", Gzuz stoppte, als er mein gegenüber sah. "Wer ist das?", ich trat ein Stück zurück. "Eh. Franzi. Hi.", er sah mich verängstigt an. "Was läuft hier? Meine Fresse!", dieses Schweigen konnte ich nicht ab. "Wir haben immer wieder was, war mal was ernstes bla bla.", weihte diese Franzi mich ein. "Aber er fickt ja immer andere.", fügte sie hinzu und sah mich an. "Hey! Sie ist keine Schlampe! Wir sind seit Jahren durch Kontra befreundet, krieg' dich wieder ein.", verteidigte Gzuz mich. Ich hob kurz meine Hände und ging zur Tür. "Ich verpiss mich zu Bonez." "Nehm mein Auto, lauf nicht durch Hamburg.", sorgte er sich zum falschen Moment. "Tu das richtige, süßer.", mit dem CL500 fuhr ich zu Bonez, wo Raf und Julian chillten...

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