#TBT

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Hey. Dad heiratet übermorgen. Die Sache vom letzten Mal tut mir leid. Dad sieht nicht ein, dass wir uns entschuldigen müssen und will dich nur dabei haben, wenn du dich entschuldigst. Kannst es dir ja überlegen.
LG,
Maya

Diese Nachricht kam von meiner Schwester, als Tarek, Max, Lea, Tua und ich aufeinander hockten. Ich las ihnen die Nachricht vor, jeder wusste von dem schief gelaufenem Dinner. "Tu es nicht.", sagte Lea als erste. Ich hätte gerne die Meinung von allen. Max war dafür, so wie Tua, Tarek war dagegen. "Ich will nicht, dass er wieder so mit dir redet.", das wollte ich genauso wenig. "Das ist Familie-" "Familie sollte sich gegenseitig unterstützen und nicht hängen lassen, weil sie es nicht geschafft hat 20 Minuten zu fahren.", Tarek wurde lauter. Max hatte genauso recht wie Tarek, ich wusste nicht, was ich tun sollte. Max und Tarek diskutierten weiter und weiter, keiner konnte was tun, nicht mal Tua. "Sie hat bestimmt wegen ihrem Dad die Tabletten geschluckt und du willst sie da wieder rein schieben.", Tarek's Arm Muskeln spannten sich an. Meine drei Freunde sahen mich besorgt an, dann realisierte ich, was Tarek gesagt hatte. "Du hast gesagt, dass es unter uns bleibt.", meine Stimme war leise und brach am Ende ab. "Jenn-", sein Blick brach mir fast das Herz, er sah so traurig und gleichzeitig aggressiv aus. "Raus.", ich zuckte zurück, als Tarek mich anfassen wollte. "Raus!", rief ich und zeigte zu meiner Wohnungstür. Tua reagierte schnell und zerrte ihn zur Tür. Das war nicht Tarek. An dem Abend war er jemand anderes. Ein Jemand, der mir Angst machte, wo ich mich nicht sicher fühlte. Max wollte mich in den Arm nehmen, Lea zog ihn zurück. "Lasst mich in Ruhe.", meine Beine an die Brust gezogen, saß ich in meinem Sessel. Am liebsten hätte ich Bonez oder Gzuz bei mir, nur Leben die in Hamburg.

Meine Umgebung war in meinem Kopf gar nicht mehr existent. Irgendwann hörte ich MP3Player von Tua aus meiner Anlage dröhnen, der Typ wird immer ein musikalisches Genie bleiben. Meine Klingel schlich sich in mein Ohr, doch ich war in meinem Sessel gefesselt. Mein Handy blinkte auf, auch das ignorierte ich. "Hey. Ich bin's, Tua.", Tua war zurück gekommen und saß vor meiner Wohnungstür. Er klopfte immer wieder. Ich hörte die Stimme meines Nachbarn, Daniel, Jura Student. "Alles klar?", Tua schob sich an meiner Tür auf die Beine. "Sie lässt mich nicht rein." "Was war eben los?", er hatte uns gehört. "Kleine...eh...Unstimmigkeit.", Tua trat leicht mit dem Fuß gegen die Tür. "Nicht mit mir.", fügte er schnell hinzu. "Mein Zweit Schlüssel", krächzte ich. Eine Minute später stand Tua in meiner Wohnung, drehte die Musik noch leiser und hockte sich zu mir. "Wehe du sagst auch nur ein Wort zu jemandem. Ich dreh dir den Hals um.", Tua schüttelte grinsend seinen Kopf. "Darf ich hier bleiben?", ich schaute von meinen Füßen hoch und nickte. "Kannst auch gerne Bonez oder Gzuz her holen.", seine Hand lag an meiner Wange. "Willst du mit ihnen reden?", ich verneinte, denn ich wollte sie anfassen können und nicht nur mit ihnen telefonieren. Etwas planlos hockte Tua vor mir und ignorierte sein Handy. "Komm, steh mal auf. Ok?", seine Hand war weich. Langsam stellte ich meine Beine auf den Boden, Tua zog mich sanft hoch und ging mit mir zum Schlafzimmer. "Du solltest schlafen.", riet er mir. "Und du an dein Handy gehen.", ich zog meine Schuhe aus und legte mich auf das Bett. Unsicher stand Tua neben dem Bett, sein Handy wieder am vibrieren. "Guck da jetzt nach.", befahl ich. Während er sich die Nachrichten durchlas, setzte er sich auf mein Bett. "Tarek schiebt Panik. Iara möchte wissen, ob ich noch komme.", informierte er mich. "Kann er ruhig länger. Mit Iara ist es deine Entscheidung. Schlafen kann ich auch gut alleine.", mein Seufzen entging ihm nicht. "Ich bleib hier.", ich nickte. Wir saßen mit dem Rücken an der Wand, kifften und schauten über Berlin. Mein Fenster war weit auf, da es bestimmt 30° in meinem Zimmer waren.

Tarek meldete sich am nächsten Tag nicht, das hatte er in der Nacht schon genug getan. Tua und ich hatten nur 3 Stunden gepennt, weil sein Handy um halb 11 anfing zu klingeln. "Was, Maeckes!?", sagte Tua genervt. "Fuck. Bin in 20 Minuten da.", müde rieb er sich die Augen. "Bye.", schnell legte er auf. "Termine. Wie ich es hasse.", ich sah ihm amüsiert beim Strecken zu. Tua beugte sich zu mir runter, sein Gesichtsausdruck sehr ernst. "Bau keinen Scheiß, ok?", nickend umarmte ich ihn, kräftig umarmte er mich zurück. Ich ging mit ihm ins Wohnzimmer. "Ess was. Nimm Trinken mit, es ist viel zu heiß.", grinsend folgte er mir in die Küche, wo ich ihm Milch Brötchen und 'ne Flasche Wasser in die Hand drückte. Im Laufe des Vormittags häuften sich die Nachrichten von Gzuz, Lea und sogar Maxim.
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Gzuz: Max hat erzählt, was passiert ist. Soll ich vorbei kommen? Bonez und Raf sind beschäftigt.
Jenn: Gerne. Nur du, pls.
Gzuz: Sehen uns später

Lea: Kann ich was für dich tun?
Jenn: Ich bin ok. Gzuz kommt nachher. Rede du lieber mit Maxim.

Maxim: Was hast du mit Tarek angestellt?
Jenn: War nicht so gut gestern.
Maxim: Trampolinpark?
Jenn: Bin mit Gzuz verabredet. Rede du lieber mit Lea. TU ES!
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Da Gzuz einige Zeit brauchen würde, ging ich raus und spazierte herum. Natürlich musste es so kommen, dass ich Maxim in einem Park traf. "Ich hab dich gesehen, bleib hier!", verlangte er und hielt mich am T-Shirt fest. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm. "Ich werde nicht reden.", sein Blick blieb konstant auf meinem Gesicht. "Ist gut. Musst du wissen. Tarek wollte auch nicht reden. Ihr seht beide gleich scheiße aus.", charmant wie immer, ich bewegte mich erst nicht, bis ich auf meine Uhr sah. "Gzuz ist gleich da. Ich muss los.", sein Griff war fest. "Ich will nicht, dass er scheiße baut.", Maxim sorgte sich um seinen besten Freund. "Ich weiß. Ich auch nicht.", mit diesen Worten joggte ich davon, denn ich konnte Maxim nicht länger sehen...

Alles Begann Im ClubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt