Verzweiflungstat

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Nico's Motorrad stand vor Tarek's Wohnung, das hieß nichts gutes. Ich klingelte, nichts passierte, weshalb ich Panik schob. "Komm schon.", flüsterte ich zu mir selber und klingelte nochmal. "Du bist wieder da?", erschrocken drehte ich mich um, Maxim stand vor mir. "Ja. Wo ist Tarek? Ist was passiert? Es tut mir leid!", sagte ich hektisch, während meine Beine nach gaben, ich hatte Angst. Maxim hielt mich kräftig fest. "Er ist völlig fertig, weil er dich nicht verlieren will.", mit seinem Daumen, strich er mir über den Oberarm. "Hey, ist ok. Nach der Scheiße brauchtest du mal 'ne Pause.", Maxim's Gerede war beruhigend. "Er ist nicht hier. Er lebt quasi im Bunker.", ich nickte und löste mich sanft aus seinem Griff. "Während ich noch was hole, kannst du ja mal bei Tarek durchklingeln oder bei Nico. Hm?", ich nickte und blieb dort stehen. Tarek drückte mich 3x weg, dann rief ich bei Nico an. "Was möchtest du?", er war patzig, was ich gut verstehen konnte. "Nico. Bitte. Es tut mir leid. Beziehungspause ist voll behindert und totaler Quatsch. Ich kann nicht ohne ihn. Scheiße.", ich unterdrückte meine Tränen. "Das musst du mir nicht sagen.", meinte er. "Tarek drückt mich weg. Ich weiß, dass du bei ihm bist. Hab Maxim getroffen.", meine Verzweiflung war nicht zu überhören. Maxim war wieder bei mir und sah mich besorgt an. "Ich will sie nicht sehen. Nein, Nico!", hörte ich Tarek im Hintergrund rufen, er war betrunken. "Tarek! Reiß dich mal zusammen! Du bist seit drei Tagen in diesem scheiß Loch und jammerst rum. Jetzt kümmere dich um dein wirklich gutes Mädchen!", die Worte von Nico waren irgendwie süß. "Wenn ich fähig bin, richtig zu denken, dann frag mich nochmal.", eine Tür knallte. "Schickst du Maxim? Tarek ist ein Dickkopf, das weißt du. Tut mir leid.", mir liefen ein paar Tränen über die Wangen, Maxim nahm mich in den Arm. "Mach ich.", ich legte schnell auf und drohte mitten auf der Straße in Berlin-Kreuzberg zusammenzubrechen.

Maxim wählte irgendeine Nummer, die ich nicht richtig sehen konnte. "Komm zu Tarek's Wohnung. Jetzt sofort. Jenn.", sprach er ins Handy Mikrofon. "Gut. Beeil dich.", sein Handy verschwand wieder in seiner Hosentasche. "Der kriegt sich schon wieder ein. Wir geben Iara bescheid, vielleicht kann die was machen.", ich nickte und wischte meine Tränen weg. Maxim sah mich besorgt an. "Du sollst zum Bunker.", er nickte, strich mir über die Haare und lockerte seinen Griff etwas. "Du warst für mich da. Jetzt bin ich da.", Lea hatte mit ihm sehr viel Glück, er war ein guter Kerl zu den Menschen, die er liebte. "Jenn.", Lea stieg aus ihrem Smart und kam auf uns zu. Ich fiel ihr um den Hals. "Halt Tarek vor Augen, dass sie ihn auch hätte betrügen können mit Andreas Wolff oder diversen anderen Sportlern!", Lea war sauer. "Ich weiß doch auch nicht was sein Problem ist. Tarek hat seinen eigenen Kopf und ist von der einen Sekunde auf die andere, einfach voll sauer auf dich!", ich legte meine Hand an Maxim's Brust. "Streitet euch nicht. Bitte.", sie machten Sandwich mit mir in der Mitte. "Ok, genug Körpernahe für 3 Jahre.", ich schnappte nach Luft und quetschte mich raus. "Sorry.", Lea gab Maxim einen Kuss auf die Wange, nahm mich und schleifte mich in ihren Smart. Maxim joggte los zum Bunker. "Er will mich nicht sehen.", sie fuhr wie 'ne Wildsau. "Ja und? Er hat geplaudert. Wir lassen das Thema jetzt und machen einen Supernatural Marathon.", in diesem Fall war sie vollkommen gegen Tarek. Das konnte noch echt gut werden, wenn es so scheiße weiter gehen würde. Ich beobachtete die vorbeifahrenden Autos, während wir an einer Ampel warteten. "Hast du mit Max geredet?", ich schüttelte wortlos meinen Kopf. Sie redete noch irgendwas von bester Freund und dass ich mich mit ihm vertragen sollte, jedoch sah ich es nicht ein, mich bei ihm zu entschuldigen, das müsste von ihm kommen. Wie der letzte Trauerkloß eierte ich hinter Lea her und legte mich auf ihr geiles Sofa. "Brauchst du noch was?", besorgt sah sie mich an. "Gras.", meine Augen blieben an der Decke kleben. Lea verschwand kurz und gab mir einen Blunt. "Geil.", ihr Zeug war immer ziemlich stark. Ich buffte mir den Kopf zu und war nur noch körperlich anwesend.

Die Agentur rief nach mir, weshalb ich mich früh morgens aus dem Staub machte. Julian war als einziger da und überrascht von meinem Besuch. "Scheiße siehst du aus.", charmant wie immer. "Ich bin noch drauf.", super Antwort. Mein Stuhl empfing mich herzlich, mein PC nicht so, denn er stürzte ab während ich Bilder bearbeitete. "Ok. Scheiße. Ich geh mich einfach verbuddeln.", ich versuchte den PC wieder an zu machen, aber es tat sich nichts. "Ich bin zu high.", meine Arme ragten zur Decke, während ich mich kräftig in die Rückenlehne des Drehstuhls fallen ließ. "Geh nach Hause oderso. Bitte.", Julian kniete sich vor mir hin und hielt den Stuhl fest. "Was soll ich da? Mich noch weiter zu dröhnen und betrinken?" "Nein. Tu das, was du diese Nacht nicht getan hast-" "Mich flachlegen lassen!", rief ich und bekam den dummen Gedanken, Andi Wolff anzuschreiben. "Wenn es Tarek ist, tu was du willst, aber bau bloß keine scheiße.", er warnte mich. "Tarek will mich nicht sehen.", verträumt sah ich an die Decke, das muss komisch ausgesehen haben, denn der kommende Mensch war am Lachen. Julian drückte meine Arme an meinen Körper und begrüßte den Menschen, der mir im Augenwinkel sehr bekannt vorkam. Als dieser Kerl näher kam und sich zu mir hockte, traf mich der Blitz. "Kretzsche!", ich legte grinsend beide Hände an seine Wangen. "Na? Du siehst ja frisch aus.", guter Sarkasmus. "Er will mich nicht sehen. Hängt besoffen im Studio herum.", warum erzählte ich es ihm? "Und du hängst hier rum und bist voll drauf.", er fand es amüsant. "Du Arsch findest das lustig. Warum redest du eigentlich noch mit mir, ich bin verdammt anstrengend!?", er schob meine Hände von seinen Wangen. "Du bist klug, böse sarkastisch, hübsch und voll verrückt, ich kann dich nur mögen.", sagte Kretzsche und stand wieder auf. "Du bist mit Pommes und Campino mein Kindheitsheld, machst 'nen guten Job.", lächelnd nickte er und verbeugte sich leicht. "Hört man gerne. Wir gehen gleich was frühstücken!", mein Handballidol verschwand mit Julian, der mich böse anschaute, in den Besprechungsraum...

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