Kapitel 6

181 18 4
                                    

Ihren heißem Atem spüre ich bereits in meiner Halsbeuge und ich merke wie sie vorhat sich zu meinen Lippen hoch zu arbeiten.

Sie fängt an mit den Lippen über meinen Kiefer zu streifen und als ihre über meinen schweben, küsst sie mich. Ich mache einfach mit, weil sie scharf ist und ich betrunken.
Es ist mir völlig egal, ob Bella danach rumheult, aber sie ist so oder so eine Bitch. Sie wird es verkraften und weiter an Jonas baggern, ebenfalls jemand aus meiner Clique.
Ihre Hände tasten meine Oberarme ab und grinst bei dem Kuss, als sie meine Muskeln spürt.
Wie einfach man sie beglücken kann, witzig. Ich fange an zu lachen, also saugt sie an meinem Hals weiter und ich gebe kurz ein kleines, leises Stöhnen von mir, was sie erneut freut.
Doch aufeinmal kommt der Drop der Musik, sie hört auf, wirft sich mir um den Hals und fängt an im Takt zu springen und herum zugrölen. Normalerweise würde ich darauf nicht anspringen, aber ich bin komplett vollgelaufen und kann irgendwie nicht mehr richtig drüber nachdenken. Also mache ich einfach das, was mir in dem Moment richtig erscheint, und das ist so gut wie Alles.
,,Noch ein Drink",ruft sie gegen die Musik an und hoppelt von der Tanzfläche, ich folge ihr. Sie weißt, dem erneut selbst ernannten Barkeeper, durch zwei Finger darauf hin uns zwei Drinks fertig zu machen.
Eine halbe Minute später stehen zwei Gläser auf dem Tisch und wir Kippen uns die Flüssigkeit in den Rachen.
Mich durchläuft ein Schauer.
,,Huuuch!",grinst Bella und schaut auf Scherben, die auf dem Boden liegen.
Ich habe gehört das sie Tollpatschig ist, wenn sie besoffen ist, aber das die Bitch direkt ein Glas schrottet und anscheinend ihr Kleid ruiniert.
Mit dem Finger streift sie ein wenig Flüssigkeit von ihrer Brust und leckt sie von ihrem Finger. Ich kann nicht aufhören hinzusehen, es ist einfach total heiß. Oder es liegt an der hohen Raumtemperatur.
Ich kann nichts mehr so wirklich von einander trennen, aber anstatt dann aufzuhören, bestellen wir uns noch zwei Drinks. Morgen wird mich ein schöner Kater empfangen, wenn ich aufwache, was mich jetzt nicht daran hindert mir richtig die Kante zu geben.
Aufeinmal reißt mich jemand von hinten rum und schlägt mir volle Kanne seine Faust ins Gesicht.
Als ich auf dem Boden liege dreht sich alles. Bedröppelt richte ich mich wieder auf und erkenne, als meine Sicht klar wurde, wer mich dort geschlagen hatte.
Ray.
Und Emily steht hinter ihm.

,,Du hast dich an meine Freundin rangemacht!",schreit er mich an, als ich mich gefangen habe.
,,Schon vergessen, sie ist nicht mehr deine Freundin!", aber ich sehe wie Emily aufeinmal zusammen zuckt und auf den Boden starrt.
,,Los, sag es ihm", grinst Ray spöttisch und zieht Emily grob nach vorne.
,,Los, sag es schon!", drängt er und rüttelt an ihrem Arm.
Als sie jetzt vor getreten ist kann ich eine Schramme an ihrer Stirn entdecken. Woher hat sie die bekommen? War es Ray?

,,Ich habe ihn vermisst", ihre Stimme zittert und ist kaum zu verstehen, da die Musik so laut ist. Ray rammt seinen Ellenbogen in Ihre Rippen, damit sie weiter redet ,,Außerdem Liebe ich ihn. Er ist toll"
Das kann sie sich doch selbst nicht abkaufen.
,,Was redest du denn da?", Man hört kaum das ich so betrunken bin.
,,Du hast es selbst gehört!", Ray lässt sie ruckartig los und kommt mir nah.
An seiner Brust schubse ich ihn zurück ,,Du zwingst sie dazu!"
Er holt aus um mir eine zu verpassen, aber ich wehre ab und ich kann stattdessen einen Treffer landen.
Ray fest sich erstarrt an die Wange.
,,Na warte, dich mach ich fertig"
,,Dann komm doch her!", ich grinse wieder provokant und tatsächlich, er will mich wieder schlagen, verliert dabei aber das Gleichgewicht und fällt.
Der hatte wohl mehr getrunken als ich. Doch ich kann mich nicht zurück halten und fange an ihn in den Magen zu treten.
Dieser scheiß Bastard, erlaubt es sich Emily zu etwas zu zwingen. Bestimmt hat er ihr gedroht und ihr irgendwie diese Schramme verpasst.

Genau weiß ich nicht, wie lange ich auf ihn eingetreten hatte, aber ich finde mich auf einem Barhocker wieder, Ash steht vor mir und Bella legt mir von hinten, stehend die Arme um den Hals.
Ich habe ein komplettes Blackout von den letzten 5 oder 10 Minuten.

,,Du warst auf 180", erklärt mir Ash, als er merkt, das meine Sinne nicht mehr benebelt sind.
,,Ja, das weiß",murmel ich und fasse mir an den Kopf ,,Ich verschwinde"
Denn der Alkohol und der feste Schlag, den Ray gut platziert hatte, haben mir Kopfschmerzen verursacht.
Bella drückt mir einen feuchten Kuss auf die Wange, bevor ich aus der Tür gehe ,,Bis dann, Nicki", lächelt sie und schon finde ich den Gedanken wieder absurd etwas mit ihr anzufangen.
Ash geht mir im Vorgarten noch ein Stück nach ,,Ich glaube ich habe Natascha bald so weit", grinst er ganz aufgeregt.
Und ich gönne den Fick meinen Kumpel wirklich, er hat auch echt viel dafür gebaggert.
,,Viel Spaß, Alter. Verhüten nicht vergessen", ich klopfe ihm väterlicherseits auf die Schulter und Ash verzieht sich wieder nach drinnen. Jetzt will ich so schnell wie möglich weg von Rays Scheißbude.

------------------------------------------------

Emily

Ich habe Ray in sein Zimmer geholfen. Nick hatte ihn ziemlich fertig gemacht, aber er hatte es auch verdient. Denn er hatte nicht das Recht Nick so zu beschuldigen und einfach zu schlagen, auch die Sache von gestern steht ihm nicht zu.
Doch Nick weiß nicht wann es Zeit ist aufzuhören und das hat mich erschreckt.

Nun stehe ich vor dem Spiegel, in Rays Zimmer und betrachte mich selbst.
Die Schramme an meiner Stirn, die Druckstellen an Handgelenk und Oberarm, das alles, diese Kombination lässt mich, mich selbst so dreckig und miserabel fühlen.

,,Du gehst, das hast du gesagt", murmelte ich als er immer noch vor mir stand.
,,Mir reicht es nicht das du es mir sagst..",sagte er ,,..du musst es mir Beweisen."
,,Nein, Ray. Das hast du nicht gesagt", wimmerte ich.
,,Aber jetzt tue ich es", seinem Grinsen verleite er etwas teuflisches.
,,Ray, bitte zwing mich nicht dazu..-", er unterbrach mich, damit das er mich an den Oberarmen Griff und mich gegen die Wohnzimmerwand drückte.
,,Ich zwinge dich nicht", aber seine Stimme war so kalt. Ich zitterte.
,,Dann lass mich los",schluchzte ich und wandt mich unter seiner festen Berührung.
,,Du sollst es mir Beweisen, jetzt!"
,,Aber du hast gesagt du zwingst mich nicht", ich war den Tränen nahe.
,,Das tue ich auch nicht", lallte er.
,,Du redest völlig wirres Zeug", stellte ich fest, was ihm wohl nicht gefiel.
,,Was hast du gesagt?",knurrte er mit gnadenlosen festen Druck in seinen Fingern um meinem Arm.
,,Nichts,.. gar nichts", murmelte ich, aber, er nahm meinen Hinterkopf und schubste mich direkt nach untern auf den Boden, wobei meine Stirn die Tischkante striff.

Mein Finger streift langsam über die schon verschorfte Wunde und ich bekomme Gänsehaut. Nie, aber auch wirklich nie hatte er mir weh getan. -körperlich zumindest.
Beleidigungen bin ich von ihm gewohnt, doch Handgreiflichkeiten sind mir neu gewesen und ich war überfordert, ohne Frage.

Ich wollte aufstehen, doch er hielt mich mit seinem Fuß auf meiner Schulter auf den Dielen.
,,Sind wir wieder zusammen?",seine Ton verleite mir so viel Druck, dass ich nur Nicken konnte.
,,Ja, sind wir", seufzte ich ängstlich, er zog mich nach oben und schleppte mich zu seiner Party, wo er sich direkt Niclas vorknöpfte.

Niclas. Wo ist er?
Bevor ich los renne um ihn zu suchen, bemerke ich, wie mir schon wieder eine Träne über die Wange gelaufen war. Was tut mir Ray nur an? Wieso kann ich nicht fliehen?

Schnell laufe ich die Treppe runter und sehe diesen Ash im Wohnzimmer mit einer Brünette tanzen.
Schnell reiße ich ihn zu mir rum ,,Wo ist Nick hin?"
,,Er ist gegangen", mehr sagt er nicht, sondern dreht sich zu dieser Tussi zurück. Danke für die Hilfe, Ash.
Ich ziehe die Haustür auf, renne den Weg des Vorgarten rauf und sehe Nick am Ende der Straße um die Ecke biegen.
,,Nick, warte!", rufe ich ihm nach, ungewiss ob er mir noch weiter zu hören will.
Obwohl, da kommt es mir in den Sinn. Da ist dieses Mädchen, diese Blondine. Brenda? Nein. Bella? Ja, Bella! Dieses Miststück, macht sie sich an Nick ran?

Ohne das ich es gemerkt habe tragen mich meine Füße zu Niclas.
,,Was?",knurrt er aufgebracht, als er sich zu mir umdreht.
Ja, Was? Was will ich eigentlich?

DrunkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt