Das Leben der Familie Black / Sirius Black

1. Das Sommerhaus

Es war der erste Tag im Jahr in dem man behaupten konnte das der Sommer vor der Tür stand. Es war angenehm warm und ein laues Lüftchen wehte. Die Bäume standen im vollen, frischen grün und die Blumen hatte ihre Köpfe Richtung Sonne gerichtet. Im Hintergrund glänzte ein weisses Haus mit schwarzen Schindeln und blauen Fensterläden in der Sonne. Gezäumt von satten hohen Blumenwiesen. Es war das Landhaus der Macfoes. Es lag an der schottischen Küste direkt am Meer. Das hübsche Mädchen mit dem goldblonden, hüftlangen Haar blickte aufs Wasser. Sie langweilte sich, auch wenn sie mit ihrer Familie erst den dritten Tag dort war. Die junge Frau hatte sich in einer Düne gemütlich gemacht und vor ihr lag eine Ansammlung von Büchern. Ivy las immer mehr als ein Buch gleichzeitig, doch diese schienen ihre Aufmerksamkeit überhaupt nicht erreichen zu können. Sie starrte hinaus aufs Meer, als sie von weitem eine Eule sah, die genau auf sie zu flog. Es war eine Waldeule, das erkannte sie gleich und es dauerte noch einen Moment ehe sie bei ihr angekommen war. Fastlautlos landete sie auf der Schulter der jungen Frau und klapperte mit dem Schnabel. Ivy strich dem Tier übers Gefieder und löste den kleinen Brief vom Fussgelenk. Auf dem Umschlag stand Ivy Macfoe und sie öffnete die kleine Pergamentrolle. Sie erkannte die Handschrift und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Kraklige Buchstaben aneinander gereiht wobei gewisse Buchstaben auf und ab tanzten. Es war Remus Lupins Handschrift. Die beiden besuchten die gleiche Klasse in Hogwarts. Hogwarts die berühmte Schule für Hexerei und Zauberei. Ivy war eine Hexe, eine talentierte dazu. Die letzten sechs Monate war sie in Frankreich zur Schule gegangen und hatte einen Schüleraustausch gemacht. Sie war eine der ersten Schülerinnen gewesen der das gestattet gewesen war und sie freute sich in weniger als zwei Wochen endlich wieder ihre Freunde zu sehen. Sie las die Zeilen. "Hallo Ivy, ich hoffe es geht dir gut? Es sind nur noch ein paar Wochen bis Hogwarts und ich freu mich das wir uns endlich wieder sehen. Morgen fahr ich zu James und bleibe dort den Rest der Ferien. Sirius ist auch hier, ich wollte dich fragen, ob du vor dem ersten September das Wochenende zu uns in den tropfenden Kessel kommst?" Ivy seufzte. Remus war ihr bester Freund. Er war ein einfacher Junge mit mattem dunkelblonden Haaren, grauen Augen und doch war er auf seine Weise sehr hübsch. Ivy verbrachte in der Schule sehr viel Zeit mit ihm und sie hätte ihn gerne schon vor Schulbeginn gesehen, doch wenn sie an seine besten Freunde James Potter und Sirius Black dachte verging ihr die Laune. James war derjenige mit dem sie am öftesten aneinander geriet und sein bester Freund und ihr Cousin über Zehnecken Sirius war auch nicht besser. Die Waldeule hüpfte die Düne hinab und Ivy sah ihr nach. Andererseits musste sie noch einige Dinge für die Schule besorgen und der beste Platz zum Einkaufen für Hexen und Zauberer war die Winkelgasse in London. Sie legte den Brief beiseite fand dann aber noch unten drunter eine kleine Zeile. "PS. Sirius und James freuen sich, auch wenn sie es nicht zugeben!" Sie schüttelte den Kopf und stand auf, sammelte ihre Bücher zusammen und ging zurück zum Haus. Im Garten saßen ihre Eltern. Ihr Vater im weissen Hemd und hochgekrempelten Hosen, hinter einem großen Buch vergraben und ihre Mutter in einem Schwarzen Kleid unter einem Sonnenschirm mit der Tageszeitung. Arutha und Dafodil Macfoe redeten kein Wort miteinander und blickten nicht einmal auf, als sie sich dazu setzte. "Wann fahren wir eigentlich in die Winkelgasse?" Fragte sie nach einer Weile. "Brauchst du noch etwas?" Ivy nickte. "Ja so einiges, ich hab keine Zaubertrankzutaten mehr!" Sie zählte noch andere Dinge auf. "Du kannst ja nach deinem Training dahin!" Sagte ihre Mutter, die nicht einmal aufblickte. Dafodil war eine hübsche Frau mit glattem rabenschwarzen Haar, das sie stets zu einem Dutt trug. Sie hatte feine Gesichtszüge, blasse Haut, dunkel braune Augen und volle Lippen. Um ihren Hals hing eine lange Perlenkette. "Ich hab mich gefragt, ob ich das Wochenende vor Hogwarts im tropfenden Kessel bleiben kann?" "Du lebst im Herzen von London!" Mischte sich ihr Vater ein. Arutha war das absolute Gegenteil seiner Frau. Er war groß, blond, mit gebräunter Haut und den gleichen Türkisen Augen wie seine Tochter. "Ja aber!" Ivy fiel nicht wirklich ein Argument ein. "Meine Freunde sind alle da!" Sagte sie schließlich. "Wer – dieser Lupin?" "Ja auch, James, Sirius, Lily sie sind alle da!" Ihre Mutter schüttelte den Kopf. Sie war immer noch enttäuscht, das Ivy nicht nach Slytherin gekommen war, sondern nach Gryffindor. Dies waren die vier Häuser in der die Schule aufgeteilt wurde. In Slytherin waren eher Schwarzmagier, wie alle aus der Familie Black, mit Ausnahme von Sirius, dem besten Freund von Remus. Dafodil war eine geborene Black und wenn man die Familie kannte wusste man was das bedeute. Toujours pours stand im Familienwappen, was soviel hieß wie Reine Familie. Die Blacks waren bedacht drauf das Zauberer nur Zauberer heirateten und sich fortpflanzten. Wenn man dem nicht gleich kam und sich mit einem Muggle also einem Nichtmagischen Menschen zusammen tat, dann wurde man aus dem Familien Stammbaum gestrichen. Ihr Vater, Abkömmling des größten Magiers aller Zeiten, war ebenfalls nach Gryffindor gegangen und stolz auf seine Tochter. "Du musst ja eh zum Training!" Sagte ihr Vater. Ivy spielte in der Junioren Nationalmannschaft der beliebtesten Zauberersportart Quidditch. Ihr Vater war einst Nationalspieler gewesen und hatte das Talent an seine Tochter abgegeben. Der Mann mit der runden Nickelbrille blickte sie an. "Also kannst du ruhig zu deinen Freunden!" "Arutha!" Tadelte ihre Mutter ihren Mann doch Ivy grinste ihn an. Sprang auf. "Danke Dad!" Sie küsste ihn auf die Wange. "Wo willst du hin?" "Eine Eule losschicken!" Sie lief ins Haus, kramte ein Pergament hervor. "Hey Remus, ich komm nach meinem Spiel am Freitag in die Winkelgasse! Viel Spaß noch mit Potter und Black und dem Versuch ihnen Vernunft beizubringen! Bis nächste Woche, Ivy!" Sie rollte das Pergament zusammen und suchte die Eule ihres Vaters. Doch war sie nicht an ihrem angestammten Platz. "Immer ist das Vieh weg, wenn man es braucht!" Grummelte sie vor sich hin. In dem Moment tauchte die Waldeule die Remus Brief gebrachte hatte auf um sich etwas zu fressen zu suchen. Ivy grinste nahm ein paar Eulenkekse und reichte sie ihr. "Bringst du die zurück zu Remus?" Fragte sie und band ihm die Pergamentrolle ans Bein. Die Eule drehte ihren Kopf und stupste sie an. Ivy strich dem Tier über den Rücken ehe er in einem großen Schwung davon flog.