2. Date in der Winkelgasse

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Die nächsten Tage in Schottland waren furchtbar langweilig. Ivy vertrieb sich die Zeit mit Lesen und Quidditch. Doch gegen sich selber zu spielen, war nur noch langweiliger. Sie war froh als ihre Familie zurück nach London reiste. Kaum waren sie in ihrem Stadthaus angekommen war Ivys Laune auf dem Höhepunkt. Sie war lange nicht dort gewesen und in Frankreich hatte sie London sehr vermisst. Ein halbes Jahr war sie in Beauxbatons auf die Schule für Hexerei gegangen und hatte sich dort auf der Mädchenschule ziemlich unterfordert gefühlt. Sie war die einzige gewesen die regelmäßig Unsinn angestellt hatte, bis man ihr erlaubt hatte auf der nahe liegenden Jungenschule Quidditch zu spielen. In Frankreich wurden überwiegend Mädchen unterrichtet. Jungen gingen nach Durmstrang in Bulgarien. Ivy hatte vor als erstes Mädchen im letzten Schuljahr dort hinzugehen, doch waren die Anträge lang und ihre Mutter strikt dagegen. Ihr Vater unterstützte sie wie immer bei ihren Entschlüssen, denn er unterrichtete selbst regelmäßig dort und hatte dort zwei Jahre studiert. "Musst du nicht los?" Fragte ihr Vater sie und Ivy sah auf ihre Uhr. "Ja du hast recht!" Sie nahm ihre Tasche und ihren Rennbesen und ging zum Kamin. Sie nahm ein wenig Pulver aus einem silbernen Gefäss, was dekorativ auf dem Kaminsims stand. Stellte sich hinein, warf das Pulver auf den Boden und sagte laut. "Quidditchstadion London, Spielerloge!" Mit einem lauten Knall wurde sie hinweggetragen und fühlte sich wie weggesaugt ehe sie mit einem weiteren Knall sich im Kamin im Londoner Quidditchstadion wieder fand. Ihre Mitspieler waren alle drei vier Jahre älter als sie und studierten oder spielten in der Profiliga. Ivy war die einzige die noch zur Schule ging. "Hey!" Begrüsste sie der Teamkapitän Jamie Hinz und nahm sie in den Arm. Außer ihr spielte nur eine Frau mit im Team. Ana Rodgers guckte nicht auf. "Schön dich wieder hier zu haben!" Ivy begrüsste mit Handschlag die anderen Spieler, ehe sie sich umzog. Sie mochte das blaurote Trikot mit der silbernen Sieben auf dem Rücken. Sie schulterte ihren Besen. Als sie in Frankreich gewesen war, musste sie einmal die Woche mit einem Portschlüssel nach Dover reisen um dort zu trainieren. Das reisen mit einem Portschlüssel war schnell und ungemütlich. Sie hatte es nie gemocht, aber der Kampf für ihren Lieblingssport lohnte sich. Quidditch war ein Sport von Sieben Spielern auf fliegenden Besen, drei Torringen und vier Bällen. Die Torringe wurden von einem Hüter beschützt eine Art Torwart. Dieser musste den Quaffel abwehren. Dann gab es drei Jäger die den Quaffel in die gegnerischen Torringe werfen musste. Dann gab es zwei Klatscher die die zwei wildumherspringenden Klatscherbälle wegschlagen mussten und den Sucher. Ivy war Sucherin und musste den kleinsten Ball fangen den Schnatz. Ein kleiner goldener Ball mit kleinen Flügeln nicht größer als ein Golfball. Wenn der Schnatz gefangen war, war das Spiel beendet und es gab 150 Punkte. "Weisst du wer uns heute besucht?" Fragte sie der gut aussehende Henry Windsor. "Nein keine Ahnung!" "Alex Mclean!" Ivy strahlte. "Ja sehr gut!" Alex war sechs Jahre älter wie sie und war gerade Jäger in der Nationalmannschaft geworden. Er war ihr Lieblingsspieler, ein Poster von dem gut aussehenden Mann hing in ihrem Zimmer. Er war ein Ausnahmetalent und sah umwerfend aus. Ivy hatte ihn kennengelernt durch ihren Vater. Alex war ein großer Fan von ihm gewesen. Ihr Herz schlug schneller, denn auch wenn sie es nicht gerne zugab, war sie schon ein wenig verknallt in ihn. Das Team betrat den Rasen und da stand er neben ihrem Trainer. Alex war groß, bis zum Hals tätowiert, hatte kurzes schwarzes Haar und kastanienbraune Augen als er sie sah zwinkerte er ihr zu. Er gab jedem die Hand. Ana küsste er auf die Wange, ehe er als letztes zu Ivy ging. Der jungen Frau rutschte das Herz in die Hose, als er seine Arme um ihren Hals schloss und ihr die eine und dann die andere Wange küsste. "Schön dich zusehen!" Ivy versagten fast die Knie. "Viel zu lang nicht gesehen!" Sagte sie und grinste ihn an. Ihr Trainer freute sich sie zu sehen. "Alex ist gekommen um mit euch zu trainieren!" Erklärte er die nächsten Spielzüge. Ivy hatte nur Augen für den hübschen jungen Mann der seine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Das Training war so weit ereignislos. Ivy war eine gute Sucherin und versuchte besonders gut zu spielen, wenn Alex in der Nähe war. Am Ende des Trainings unterhielten sie sich noch eine Weile. Als sie alleine waren blickte er sie an. "Hast du Lust noch etwas Essen zu gehen?" Fragte er sie und Ivy blickte ihn sprachlos an. "Dein Vater hat mich gebeten, dich in den tropfenden Kessel zu begleiten!" "Gerne!" Sagte sie. Und die beiden gingen in die Umkleidekabine. Dort zog sie sich eilendes um verabschiedete sich von ihren Teamkameraden ehe sie mit Alex Hand in Hand in die Winkelgasse apparierten. Ivy durfte noch nicht selber apparieren auch wenn sie es konnte. Dies durfte man erst wenn man volljährig war. Und das war in der Zaubererwelt bereits mit siebzehn. Es waren keine zwei Jahre mehr. Die beiden waren in einer ruhigen Ecke gelandet. Der hochgewachsene Mann und die junge Frau gingen zielstrebig los. "Wie war Frankreich?" Fragte er sie. "Langweilig!" Gab sie zu. Die beiden gingen in den tropfenden Kessel. Tom der Besitzer lächelte als er das hübsche Paar sah. "Miss Macfoe ihr Vater hat ihre Sachen bereits gebracht. Er lässt ihnen ausrichten das er Sonntag kommt um sich zu verabschieden!" Ivy nickte und Alex und sie gingen weiter in die Winkelgasse. Alex erntete bewunderte Blicke. Viele Grüßten ihn und er genoss es. Er führte Ivy in einen kleinen Laden. Auf dem Schild stand Filius und Blooms. Es war ein kleines Lokal. In einer Ecke am Kamin war ein Tisch frei und er setzte sich. Ivy folgte ihm und tat es ihm gleich nach dem er ihr den Stuhl zu recht gerückt hatte. "Es ist schön das wir endlich mal uns alleine unterhalten können!" Sagte er und strahlte sie an. Er hatte seine Mantel abgelegt und trug nur ein einfaches T-Shirt. Sie guckte sich seine Tatoos an und lächelte schließlich als sie seine Muskeln begutachtete. "Ja find ich auch!" "Du spielst wirklich verdammt gut. Würde mich nicht wundern wenn du irgendwann in die Fussstapfen deines Vaters trittst." "Das hoffe ich auch!" Eine kleine Kellnerin mit einem hübschen, fülligen Gesicht blickte die beiden an. "Was kann ich euch gutes tun?" Fragte sie. Alex bestellte für die beiden und die Hexe verschwand. "Ivy?" Hörte sie eine Stimme hinter sich. Die junge Frau drehte sich zu der Stimme um. Es war Jonathan ihr Freund. Ein paar Wochen bevor sie nach Frankreich gegangen war waren der Ravenclaw Schüler und sie zusammen gekommen. Sie stand auf und der hübsche Mann mit den schwarzen Locken küsste sie. Ivy wollte es sich nicht eingestehen, aber ihr Herz schlug nicht so wie es noch bei Alex tat. "Ich dachte wir sehen uns erst am Ersten!" "Darf ich dir Alex Mclean vorstellen?" Alex stand auf und die beiden jungen Männer waren in etwa gleich groß. Alex grinste ihn an. "Meinem Vater gehört das Geschäft!" Sagte Jonathan stolz, doch Ivy wollte ihm nicht zuhören. Sie sah Alex an. "Wir sehen uns später Okay?" Fragte sie Jonathan. "Ich bin die nächsten Tage im Tropfenden Kessel!" Der junge Mann mit den blauen Augen nickte enttäuscht und ging wieder. Ivy setzte sich und sah Alex an. "Dein Freund?" Sie nickte. "Nett!" Grinste er und die Hexe kam mit ihrem Essen. Sie zwinkerte Alex zu und ging dann. Ivy wusste nicht wirklich was sie sagen sollte doch das übernahm Alex. Er plapperte munter drauf los und redete mit keinem Wort mehr über Jonathan. Die beiden redeten eine Menge über Quidditch und von Ivys Plänen Durmstrang zu besuchen. Sie redete gern mit ihm und der Abend schritt voran. Es war spät als sie gingen und sie war froh das sie Jonathan nicht mehr sah. Alex brachte sie zum tropfenden Kessel und nahm sie vor der Tür in den Arm. Ivy legte ihre Hände auf seinen Rücken und sein Geruch stieg ihr in die Nase. "Das müssen wir unbedingt wiederholen!" Sagte er und strahlte sie an. Die junge Frau nickte. "Ich schreib dir!" Sagte er und apparierte. Völlig benommen ging sie in den Schankraum des tropfenden Kessel. "Ey Ivy!" Drang es an ihr Ohr. Sie guckte sich um und erblickte Remus. Sie strahlte den Jungen mit dem Straßenköterblondem Haar an. In einer Ecke saßen drei weitere Junge Männer. Ihr Blick fiel zuerst auf den hübschesten der Vier. In der Ecke saß Sirius Black. Er hatte sich verändert in den letzten Monaten, das fiel ihr gleich auf. Er war gewachsen und er war männlicher geworden. In der linken Hand hielt er eine Flasche Butterbier und er sah gelangweilt aus. Geradezu arrogant. Sein braunes Haar hing ihm locker und elegant ins Gesicht und seine braunen Augen visierten sie an. Sie waren irgendwie miteinander verwandt. Er war der Sohn der Tante von Ivys Mutter. Als Kinder hatten sie viel Zeit miteinander verbracht. Ivy sah nach rechts zum dritten jungen Mann. James Potter hatte rabenschwarzes Haar das in alle Richtungen hing. Seine braunen Augen waren hinter einer schmalen runden Brille verdeckt. Auch er war erwachsener geworden und um einiges gewachsen. Als letztes sah sie den vierten Jungen an. Peter Petigrew war klein, mit mausgrauem Haar, wässrigem Augen und war dicklich bis fett. "Wir haben dich vorhin mit Alex Mclean gesehen!" Grinste James und hob die Augenbrauen. "Er hat mich zum Essen eingeladen!" "Und wie ist er so?" Fragte Remus neugierig. Ivy begann zu erzählen doch gab sie sich reichlich mühe nicht allzu sehr von ihm zu schwärmen. Die junge Frau war keine fünf Minuten zusammen mit ihren Freunden und es war wie immer. Peter Petigrew starrte sie mit offenen Mund hat. Sirius schwieg und spielte Desinteresse vor. James gab Ivy Konter und Remus versuchte zu schlichten. Es war spät geworden als sie aufstand um ihren Zimmerschlüssel zu holen. Sie spürte wie die jungen Männer ihr zusahen. Auch Ivy hatte sich in den letzten Monaten verändert. Sie war weiblicher geworden, war ein Stück gewachsen und erinnerte nun mehr an eine junge Frau, als an ein Mädchen. Sie drehte sich um, doch die vier sahen Atok in eine andere Richtung. Nur Peter war nicht schnell genug gewesen und starrte sie mit offenem Mund an. Sie mochte ihn nicht wirklich und verstand nicht wie die anderen sich freiwillig mit ihm umgeben konnten. Sie runzelte die Stirn und guckte ihn Böse an. Doch diesem Blick konnte er nicht standhalten. "Gute Nacht!" Grunzte sie beim vorbeigehen. Sirius sah sie verschlafen an und sie war erschrocken darüber wie er sich verändert hatte. Sein T-Shirt spannte sich über seine Brust. Er war viel maskuliner geworden und auch sein hübsches Gesicht war kantiger. Sie blickte ihn an und ging schließlich nach oben auf ihr Zimmer. "Schön das du wieder da bist Macfoe!" Rief James ihr hinterher. "War fast langweilig ohne dich!" Ivy lachte. "Glaub ja nicht das ich mich auf dich gefreut habe, Potter!" "Ich gebe euch zwei Tage bis Nachsitzen!" Hörte sie Remus kichernd sagen und Ivy ging in ihr Zimmer. Dort standen feinsäuberlich drei pechschwarze Koffer. Auf der Kopfseite jedes Koffers war ein silberner Falke hineingraviert und darunter standen ihre Initialen. Der Falke war ein altes Familienwappentier doch wenn man genauer hinsah merkte man das es ein Anagramm eines Phönix war. Ivy legte sich gleich hin doch schlaf fand sie erst in den frohen Morgenstunden, sie dachte an Jonathan, Alex und an Sirius Letzterer passte ihr gar nicht in den Kram. Die beiden hatten sich vor einem halben Jahr mit einem dicken Knall voneinander verabschiedet.


Das Leben der Familie Black / Sirius BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt