Kapitel 70

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Wir schlenderten durch die Stadt, aßen echtes italienisches Eis und kauften hier und da kleine Souvenirs. Dann ging es mal wieder an den Strand. Es war wirklich wunderschön hier. So verbrachten wir also eine Woche hier und dann ging es wieder nach Hause. Am Flughafen fuhren wir mit einem Taxi nach Hause. Es war schon ziemlich spät, weswegen wir ganz leise und vorsichtig ins Haus und die Treppe hoch schlichen. Ich machte die Kinder fertig und Manu trug die Koffer rein und in die jeweiligen Zimmer.

Ich ging ins Bad und plötzlich überkam mich Trauer. Nicht wegen der verlorenen EM, nicht wegen Oma und nein ich bin auch nicht schwanger. Aber kennt man nicht diesen Moment in dem plötzlich alles schlechte was einem im Leben passiert ist wieder im Kopf rumschwirrt? Ich heulte Rotz und Wasser und Manu schien das gehört zu haben. "Hey was ist denn los?"fragte er während er mich, vor mir kniend, im Arm hielt. "Ich weiß nicht.. Gerade schwirrt irgendwie alles schlechte in meinem Kopf rum dass jemals in meinem Leben passiert ist." Schluchzte ich. "Ach komm mal her. Und weißt du.. So einen Abend hatte ich in Frankreich auch. Da war plötzlich wieder dieses Bild in meinem Kopf wie du im Krankenhaus gelegen hast und als du nichts mehr gespürt hast. Als Oma im Krankenhaus war und als du dich umbringen wolltest. Als Amy weg war und all das andere. Das hat wohl jeder mal."erzählte er mir. Langsam beruhigte ich mich wieder und Manu saß immernoch neben mir. Als ich mich komplett beruhigt hatte, machten wir uns dann bettfertig und eng an Manu gekuschelt schlief ich ein.

Als ich wieder wach wurde war Manu nicht mehr da. Als ich meine Augen endlich aufhalten konnte, schlenderte ich die Treppe runter und fand alle in der Küche. Maja half Papa beim Frühstück machen, Manu hatte Lilly auf dem Arm und Amy saß am Tisch und schaute müde auf ihr Malbuch. "Guten Morgen Familie."sagte ich irgendwie amüsiert. Sonst war ich immer die Erste die wach war. "Morgen."sagte Manu lächelnd und gab mir einen Kuss.  "Was denn niemand anders möchte mir einen Huten Morgen wünschen?"hinterfragte ich lachend. Papa schaute Maja an, Maja schaute Amy an und Amy wiederum Papa. "Nö."sagten sie im Chor. Wir brachen in Gelächter aus und gut gelaunt deckten wir den Tisch und aßen das leckere Frühstück. Es gab French Toast, Bacon und Rührei.
Als wir mit dem Frühstück fertig waren, wollte ich zu Omas Grab fahren. Nach den Blumen schauen, eine neue Kerze aufstellen und so weiter. Ich ging hoch in unser Schlafzimmer wo ich sowohl meine Kinder als auch Manu antraf. "Möchte einer von euch mit zum Friedhof?"fragte ich. "Maja?"dagte Manu fragend. Sie schüttelte den Kopf. "Ok.."lächelte ich sie an und ging weiter zu Amys Zimmer. "Na? Was machsten da?"fragte ich sie. "Ich schreibe ab was uch alles für die Schule brauche."sagte sie etwas genervt. "Wir haben doch nen Drucker."sagte ich verwirrt. "Ja, aber unser Vater hat es geschafft den kaputt zu machen und da in diesem Haus keiner was von Technik versteht.." "Vorschlag: ich will zu Onas Grab. Kommst du mit? Ne Pause täte dir bestimmt ganz gut."unterbrach ich sie. Sie nickte und zog sich schnell Klamotten aus dem Schrank.  Ich ging schonmal runter und ließ Papa alles wissen. Auf dem Weg kauften wir nich schöne Pfingstrosen, das waren Omas Lieblingsblumen, und eine Kerze.

Als wir so vor dem Grab standen, dachte ich an all die Dinge, die sie mir beigebracht hatte. Wie sie uns aufgenommen hat als wir dachten wir hätten niemanden mehr und wie sie immer wollte, dass alle um sie rum glücklich sind. Das Leben ist zu kurz um traurig zu sein, hatte sie immer gesagt. Wie sie einfach immer für jeden da war. Als uch wieder aus meinen Gedanken heraus gefunden hatte, fing ich an verwelkte Blüten zu entfernen und Amy ging eine Kanne Wasser holen. Wir machten das Grab wieder hübsch und zündeten die neue Kerze an. Amy sagte kein Wort. Schon auf der Fahrt hierher hatte sie nichts mehr gesagt. Und so ging es auch auf dem Rückweg. Es war immernoch seltsam zu wissen, dass dort Oma begraben war. Dass sie dort unter der Erde lag. Und um sie herum noch viele mehr. Auf der Fahrt nach Hause dachte ich, wäre es nicht schön wenn wir uns da oben alle wieder sehen. Wäre es nicht toll wenn wir da oben hinkommen würden und zusammen auf die nächste Generation schauen könnten. Vielleicht können wir das ja tatsächlich. Vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon? Wir werden es irgendwann herausfinden oder auch nicht. Aber eins ist klar ich glaubte daran, dass die Seelen der verstorbenen Menschen noch da waren. Denn ich konnte sie pberall sehen. Sie war noch da, nur nicht mehr greifbar.

Wow was für ein trauriges Ende. Ich wollte mich, wie mittlerweile unter so ziemlich jedem Teil, für die ganzen Reads bedanken. Also:DANKE ❤️ Es ist für mich einfach immernoch so unglaublich, wie groß diese FF geworden ist.

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Manuel Neuer- Rettung in letzter Sekunde {beendet} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt