Als Jana am nächsten Morgen aufwachte, lag Nicklas neben ihr auf ihrer Bettdecke. Jana konnte sich noch dunkel daran erinnern, dass Nicklas in ihr Zimmer gekommen war, aber sie hatte es für einen Traum gehalten. Jana hatte Kopfschmerzen, sie war es einfach nicht gewohnt Alkohol zu trinken, schon gar nicht so viel.
Nicklas schlief noch und Jana wollte leise aufstehen, da wurde die Tür geöffnet.
Sie erschrak fürchterlich, wenn ein Betreuer Nicklas hier finden würde ...
Aber es war nur Susi, die die Nacht bei Matt verbracht hatte. Jana konnte den Gesichtsausdruck ihrer besten Freundin nicht deuten, sie wirkte aber leicht angespannt. Sie sagte nicht einmal etwas zu Nicklas.
Sie zog sich nur um und verschwand dann wieder.
Jana zog sich auch an und rüttelte dann an Nicklas' Schulter.
Als er wach war, wussten sie beide nicht was sie sagen sollten. Jana war ihm gestern Abend schon aus dem Weg gegangen, nachdem sie sich geküsst hatten. Aber irgendwann mussten sie doch darüber reden, schließlich wusste Nicklas was sie für ihn empfand und offenbar fühlte er dasselbe, aber er war mit Michelle zusammen.
"Nicklas ... wie soll das jetzt weitergehen?"
Nicklas sah sie lange an, bevor er antwortete: "Ich weiß es nicht."
"Du musst mir endlich sagen was du willst! Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll", sagte Jana.
Nicklas stand auf und sah ihr in die Augen. "Jana. Ich will das hier! Aber ..."
Jana nickte traurig: "Michelle willst du lieber?"
"Ja. Nein! Ich will auch mit dir zusammen sein!"
"Auch?", Jana runzelte die Stirn.
"Das wäre ziemlich egoistisch von mir", er schüttelte den Kopf, "Es tut mir leid, ich brauche Zeit, okay?"
Jana machte einen Schritt zurück. "Okay."
Nicklas hielt ihren Blick noch ein paar Sekunden lang fest, dann ging er.
Er brauchte also Zeit. Jana würde sie ihm lassen und hoffen, dass er sich für sie entschied.
Als Jana in die Mensa kam, saß Susi alleine an einem Tisch und stocherte in ihrem Müsli herum.
"Was ist los?", wollte Jana wissen und setzte sich zu ihr.
"Ich gehe nie wieder auf so eine Party. Ich trinke nie wieder Alkohol", murmelte Susi.
Jana lachte kurz auf: "Gute Idee, ich auch nicht! Ich habe höllische Kopfschmerzen."
Susi lächelte schwach und Jana fragte: "Wie war denn Matt?"
"Das ist erstmal egal", lenkte Susi ab, musste aber grinsen. "Viel interessanter ist, was Nicklas heute morgen in deinem Bett gemacht hat. Angezogen!"
"Psst!", machte Jana und beugte sich näher zu Susi. "Er hat eine Freundin!"
Susi verdrehte die Augen: "Und warum war er dann da?"
Jana zögerte. "Naja ... keine Ahnung."
"Also, meiner Meinung nach ist Nicklas ja ganz nett. Aber bitte lass dich nicht von ihm verarschen! Er ist mit Michelle zusammen und will daran doch offensichtlich so bald nichts ändern. Tut mir leid, Jana, aber er hat dir doch letzte Woche noch gesagt, dass er nichts von dir will. Bitte sei vorsichtig, wenn er dich noch einmal verletzt, dann bringe ich ihn höchstpersönlich um!"
"Wen?", fragte Jack, der plötzlich neben ihrem Tisch stand. Er hatte eine Zeitung in der Hand.
"Steht etwas Besonderes in der Zeitung?", wollte Susi wissen und nahm sie ihm ab.
Sie runzelte die Stirn und zeigte Jana ebenfalls den Artikel, den sie gesehen hatte.
"Zusammenhang zwischen zwei Morden?", las sie die Überschrift laut vor.
"Die meinen, dass Luke von der selben Person angegriffen worden ist, wie diese Frau letztens!", erklärte Jack.
"Wie kommen die darauf?", wollte Jana wissen und Jack verriet: "Es wurde dasselbe Messer benutzt."
"Meint ihr, dass der Typ noch jemanden umbringt?", fragte Jana unsicher und Susi meinte: "Gut möglich. Vielleicht hatten Luke und diese Frau irgendwas miteinander zutun ..."
"Nein!", unterbrach Jack sie, "Dann hätte Luke doch etwas gesagt, als darüber im Fernsehen berichtet wurde!"
Da mussten die Mädchen ihm zustimmen.
"Wie ist der Mörder denn überhaupt in die Schule gekommen?", fragte Jana gerade, da kam Nicklas an den Tisch.
Jana und Jack lächelten ihn freundlich an, aber Susi bedachte ihn mit einem bitteren Blick.
Nicklas schien das aber nicht zu bemerken oder nicht bemerken zu wollen.
Susi fuhr fort: "Der Mörder muss aus der Schule sein, sonst hätte ihn doch jemand bemerkt!"
Nicklas widersprach ihr: "Die Hintereingänge sind auch meistens unverschlossen."
"Woher willst du das wissen?"
"Tja", machte Nicklas nur und zuckte mit den Schultern.
"Was unternehmen wir denn heute?", wollte Jack wissen und kramte in seiner Tasche nach den Losen.
Jana zog einen Zettel aus seiner Hand und öffnete ihn: "Kirmes!"
DU LIEST GERADE
Nightmare
Teen FictionNicklas ist gerade mit seiner Familie aus London in eine Kleinstadt in Deutschland gezogen und geht dort auf ein Internat. Er wirkt wie ein ganz normaler Teenager, aber hat ein Geheimnis. Jede Nacht plagen ihn schreckliche Albträume, für die nieman...