Akt 33

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Vlad
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»Willkommen zurück.«

Ich blickte zu einem älteren Mann, welcher sich vor mir verbeugte.

»Wer bist du?«

Er erhob sein Haupt und begegnete zum ersten mal meinem Blick.

»Mein Name lautet Wilhelm, Sir, und ich werde euch ab heute dienen.«

Leicht nickte ich und setzte dann meinen Weg durch die alten, heruntergekommenen Gänge fort.

»Und ich werde euch dabei helfen, euer Heim wieder aufzubauen.«

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Das Blut gehörte Kirai, keine Frage.
Was mich wurmt jedoch ist, wo sie nun hin ist und was genau hier passiert war.

Nach einem Kampf sah das ganze nicht aus, denn wenn sie kämpft, dann ist es unmöglich, dass alles dann so sauber und ordentlich ist wie hier.

Oder besser gesagt:
Es ist unmöglich, dass dann ein Stein noch auf dem anderen liegt.

Wurde sie überfallen?

Um sie zu verletzten gehört schon einiges, also wenn es kein Kampf war, dann wahrscheinlich Silber.
Aber dann schließt das nur auf eine Organisation zurück, welche diese Tat begehen könnte.

Ich biss fest die Zähne zusammen, um mich nicht noch in Rage zu versetzten.

Das bedeutet, dass sie hier sind.

Van Helsing.

Nur, warum überfielen sie Kirai, einen Werwolf, statt mich?
Das ist wohl oder übel noch eine Sache, welche ich herausfinden muss.

Somit folgte ich dem Geruch des Blutes durch Blätter und Geäst, und das für eine sehr lange Zeit.

Es war bereits dunkel geworden, als ich endlich etwas gefunden hatte:
Ja, um ehrlich zu sein war es ziemlich gut versteckt und kaum zu sehen, selbst für mich, der ja ausgeprägtere Sinne besitzt, aber es war da.
Ein Gebäude, welches von Pflanzen überwuchert war und farblich genau in die Szenerie des halbtoten Waldes passte.

Meine Beine trugen mich schneller, immer schneller dem Hochhaus entgegen, welches immer mehr in unmittelbare Nähe rückte.

Als es so weit kam, dass ich gute drei Meter von diesem Klotz entfernt war, riss mich ein Schrei aus meiner Konzentration und dass dabei der Wind mir am laufenden Band gegen die Schädeldecke hämmerte, brachte mich dazu, anzuhalten und wie bedeppert nach oben zu schauen.

Ich schaffte es noch nicht einmal bis drei zu zählen, schon wurde ich von unsagbaren Gewicht zu Boden gedrückt, wo ich zuerst den Boden küsste.

Ich sehe schon, es ist mal wieder einer dieser Tage, an denen meine Autorität begraben wird wie eine Kartoffel.

Gequält keuchte ich auf und versuchte, meinen Kopf zu heben, was sich jedoch als schwierig erwies, da mir anscheinend jemand drauf saß.

»Was für ein Zufall.«

Eine Person sprang auf und ich brauchte noch nicht einmal aufsehen (was ich eh nicht konnte), um zu wissen, dass es Kirai war.

Rotwein und MondblumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt