„Dunkelheit ist nichts, wovor man sich fürchten muss.“„Aber in der Dunkelheit lauern doch die Monster!“
„Monster? Welche Monster? Es gibt keine Monster.“
„Aber die Jungs im Kindergarten sagen das.“
„Hmm. Hast du mal so ein Monster gesehen?“
„Nein! Aber ich habe sie gehört.“
„Und was hast du dann gemacht?“
„Ich habe meine Nachttischlampe angemacht und schon waren sie verschwunden. Kann ich das dann auch machen?“
Seine Mutter seufzte leise.
„Ja, Niall, das kannst du, aber du musst es nicht, es gibt ein viel besseres Mittel, um solche Monster zu vertreiben.“
„Ein besseres Mittel?“
Der Junge hatte die letzten Worte nur geflüstert. Es klang nach einem Geheimnis und Niall liebte Geheimnisse. Erwartungsfroh sah er seine Mutter an.
„Ja! Pass auf, ich zeige es dir. Sieh mal hierher.“
Sie zeigte auf die Lampe, die auf seinem Nachttisch stand, und knipste sie an. Das helle Licht durchflutete den Raum und ließ nur in den weiten Ecken einen Rest von Schatten zu.
„Schau nicht direkt in die Birne, sonst wirst du geblendet. Schau mehr um sie herum.“
Der Junge tat wie ihm geheißen wurde.
„Präge dir das Bild gut ein. Hast du es?“
Der Junge nickte eifrig.
„Dann schließe jetzt die Augen. Was siehst du?“
„Immer noch das Licht.“
„Welche Farbe hat die Lampe? Nein, nicht nachsehen, lass die Augen geschlossen. Du kannst es auch so.“
Einen Moment herrschte Schweigen, dann flüsterte Niall:
„Rot. Sie ist rot und hat weiße Punkte - nein schwarze. Wie ein Marienkäfer.“
„Siehst du noch immer das Licht?“
„Ja, es ist hell und rötlich.“
„Das hast du gut gemacht. Dieses Bild solltest du dir einprägen. Und wenn du dann eines deiner Monster hörst, dann stell dir dieses Licht vor und sie werden wieder verschwinden.“
„Bist du sicher, Mami?“
„Ich bin sicher. Wenn du fest daran glaubst, wirst du jedes Monster damit verscheuchen können. Vor denen brauchst du keine Angst zu haben, die haben viel mehr Angst vor dir und deinem Licht.“
„Vor mir?“
„Natürlich vor dir. Du bist ein wirklich lieber Junge, aber wenn dich ein Monster erschrecken will, dann wirst du Superman und Batman in einem.“
„Habt ihr das gehört?“
Er sah in eine Ecke seines Zimmers.
„Wagt euch ja nicht in meine Nähe. Ich bin nämlich nur lieb, wenn man lieb zu mir ist.“
Seine Mutter lächelte.
„So ist es recht, mein Schatz. Und jetzt schlafe und träume was Schönes.“
Niall gähnte ungeniert, dann schlang er seine kleinen Arme um seine Mutter und presste ihr anschließend einen Kuss auf den Mund.
„Danke, Mami, dass du mich in das Geheimnis eingeweiht hast.“
„Gerne geschehen. Schließlich sind Mütter doch dafür da. Gute Nacht.“
„Gute Nacht.“
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Feel With The Hearts
FanfictionNiall ist das gewünschte, über alles geliebte Kind der Familie Horan. Alles verläuft wie im Märchen, das Glück ist vollkommen, doch dann bekommen die Eltern eine niederschmetternde Diagnose: Niall wird erblinden. Doch aus Asche wird Feuer geschlag...