15 ~ Nur ein Spiel

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Man konnte eine leichte Anspannung bei den Beiden spüren. 

Der festgekettete Blick, den Jungkook hatte, als er auf Belles Lippen sah und sie nur innig hoffte, dass er wieder von ihr herunter steigen würde. Sie versuchte ihm ein Zeichen zu geben, indem sie mit ihren Augen auf ihn und anschließend auf seine Hände aufmerksam machte. Doch er schien das nicht wahr haben zu wollen. Er lächelte sie nur schief an und kam ihr noch ein Stück näher. Nun lehnte sich Belle komplett zurück und lag mit dem Rücken auf dem kalten Boden. 

Und wieder kam er Belle ein bisschen näher.

Er versuchte wirklich, sie zu provozieren. 

Was versprach er sich bei der ganzen Sache? Und was sollten die ganzen Stimmungswechsel? 

Im ersten Moment war er nett und hörte zu, wirkte jedoch zur gleichen Zeit kühl. Im nächsten Moment ist er sensibel und der zerbrechlichste Mensch auf Erden. Und am Ende kommt seine dritte Persönlichkeit zum Vorscheinen. Unschuldig und dann unwiderstehlich. 

Plötzlich fing Belle an zu lachen. Einfach darum, weil ihr so vieles durch den Kopf ging, worauf sie selber nicht einmal Antworten wusste. Denn insgeheim wusste sie, dass Jungkook versuchte mit ihr zu spielen. 

Als Belle sich wieder einkriegte, guckte Jungkook sie nur verwirrt an. Konnte sie ihn nun nicht einmal mehr ernst nehmen? "Warum lachst du?" fragte Jungkook sie und hob eine Augenbraue. Er bekam keine Antwort. Belle lächelte nur verschmitzt und starrte ihm direkt in die Augen. Denn was er konnte, konnte sie schon lange. "Ich habe dich was gefragt!" sagte er nun etwas lauter uns schlug mit beiden Händen, die er rechts und links von Belles Kopf platziert hatte, auf den Boden. Doch Belle zuckte nicht einmal mit den Augen. Auch wenn ihre Hand brannte wie Feuer, sie bewegte keinen einzelnen Muskel.

Jungkook wurde langsam ungeduldig und stürmte mit schlechter Mine aus der Cafeteria. Belle atmete tief durch, als hätte sie seit Tagen nicht atmen können. Sie stütze sich mit ihren Händen auf, brach jedoch sofort wieder zusammen, als ihre Wunde pochte. Es fühlte sich an, als würden tausende Nadeln auf sie einstechen. Sie hielt sich ihre Hand wieder vor Schmerz und versuchte, mit ihrer anderen Hand aufzustehen. Als sie sich mühsam vom Boden erhob, sah sie sich in dem noch verwüsteten Raum um. Sie schüttelte den Kopf und beschloss das Chaos später zu beseitigen, wenn es ihr besser geht. Sie machte sich nun auf den Weg zu einem Untersuchungszimmer und setzte sich auf eine Patientenliege. 

Belle atmete tief durch, denn die Hand schmerzte immer noch. Und es schien auch nicht so, als würde sie damit demnächst aufhören. 

Sie holte sich anschließend das Desinfizierungsmittel aus dem Schrank, der sich direkt neben der Liege befand. Vorsichtig schraubte sie den Deckel ab und schaute sich nach einem Wattepad um. Auf der Gegenüberliegenden Seite des Zimmers, sah sie eine Packung solcher Pads liegen. Sie seufzte nur kurz, als sie sich dann doch in Bewegung setzte und sich die Packung holte.

Nachdem Belle sie in die Finger bekommen hatte, gab sie etwas des Desinfizierungsmittels auf das mittelgroße Wattepad. Ihre linke Hand, an der die Wunde war, legte sie auf ihren Schoß und rieb auf der Wunde das Mittel ein. Sie biss ihre Zähne zusammen, denn es brannte nun noch mehr als zuvor. Sie versuchte sich zusammenzureißen und säuberte die Wunde weiter.

Als der Schorf dann weg war und das Blut blasser wurde, schaute sie sich nach einem Verband um. Auf den ersten Blick fand sie jedoch nichts und sie musste wieder aufstehen. Sie guckte durch die ganzen Hängeschränke im Zimmer, doch war dort nichts zu finden. Dann öffnete sie die Schränke der Theken nach und nach. 

"Bingo!" kam es mit Freude von Belle. 

Sie grinste, als sie sich den Verband aus dem unterem Schrank holte und diesen anschließend um ihre Hand wickelte. Als sie die Sicherungsklammer vernünftig befestigt hatte, atmete sie erleichtert auf. 

"Puh, das war es hoffentlich fürs erste Mal." 

Sie machte die Schränke zu und räumte das Desinfizierungsmittel weg. Sie beschloss nun, das Chaos in der Cafeteria zu beseitigen. Doch als sie sich auf den Weg dort hin machte, hörte sie wieder die Duschen. Es musste wohl wieder Jungkook sein, der sich abkühlte. Denn immerhin konnte ja kein anderer aus seinem Zimmer heraus. 

Belle machte sich keine weiteren Gedanken und lief den Flur weiter hinunter, in Richtung der Cafeteria. Als sie dann wieder im Türrahmen stand bemerkte sie, dass die ganzen Scherben bereits beseitigt wurden.

"Wow.. Dann habe ich wohl nichts mehr zu tun." Etwas erleichtert machte sie sich auf den Weg zu Jungkooks Raum. 

Sie sollte ja ein Auge auf die Anstallt haben, so lange die Anderen weg waren. 
Und auf wen musste man schon mehr aufpassen, als auf Jungkook?

Sie schlenderte hoch in den dritten Stock. Vorbei an den anderen Patientenzimmern und auch wieder an den Gemeinschaftsduschen. Belle hörte das Wasser immer noch laufen, als sie vor der Badtür stehen blieb. Das nutzte sie als Gelegenheit, Jungkook eine kleine Überraschung zu bereiten. Sie schlich leise durch den Flur, runter zu Jungkooks Zimmer. Dort angekommen setzte sie sich auf sein Bett und wartete.

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein in Handtuch-gewickelter Jungkook stand im Rahmen der Glastür. Sein Blick war nach unten gerichtet, da er sich gerade das nasse Haar, mit einem zweiten Handtuch versuchte zu trocknen.

Dann viel sein Blick nach oben und auf Belle.

Psycho || BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt