Mit dem roten Lippenstift zog ich noch einmal meine Lippen nach und betrachtete mich dann im Spiegel.
War das zu üertrieben?
Sah das nicht scheiße aus?
Oh gott, ich sollte mir vielleicht doch was anderes anziehen...
Nein!
Ich machte mir eindeutig zu viele Gedanken! Ich sah gut aus und außerdem traf ich mich in einer halben Stunde mit Freya am Bahnhof. Schnell zog ich Mikes Strickjacke (ich war noch nicht dazu gekommen, sie ihm zurück zu geben. Aber sie war auch einfach so kuschelig) über, damit meine Eltern das bauchfreie Top nicht sahen und packte die hohen Schuhe in meine Tasche.
Meine Eltern dachten, ich würde bei Freya schlafen, was ich ja auch tat, aber sie sollten nicht den Verdacht schöpfen, dass wir vorher noch auf eine Party gingen.
Ich setzte meine gelassenste, unschuldigste Miene auf und lief die Treppe herunter, die Tasche über meine Schulter gehängt.
Meine Mutter saß wie jeden Abend in dem großen, roten Sessel, mein Vater auf dem Sofa daneben.
Sie schienen in ein Gespräch vertieft.
Ich trat zu ihnen und gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange.
"Ich geh jetzt los zu Freya. Ich bin Morgen zum Mittagessen wieder hier, versprochen!"
Bevor sie noch irgendwelche Fragen stellen konnten verließ ich das Wohnzimmer und ging in den Vorflur, um mir Schuhe und Jacke an zu ziehen.
Dann zog ich die Tür hinter mir zu und trat mit einem aufgeregten Lächeln in die klare Nacht.
Wir gaben Taschen und Jacken bei der Gaderobe ab und ich zog noch schnell meine Schuhe um.
Vom Eingang aus drang laute Musik zu uns hin und wir warfen uns nervöse und aufgeregte Blicke zu.
Für mich und die meisten anderen war es die erste Party.
Wir, Roxy, Freya, Janne, Carmen, Hanna, Florence und ich, standen in einem Kreis unschlüssig vor dem Eingang und warteten.
Roxy hatte uns irgndwie eine Gruppe Jungs im Alter von 18-20 Jahren besorgt, die uns mit reinnehmen würden. Aber sie waren noch nicht aufgetaucht.
Nervös zupfte ich an meinem Top herum. Ich fühlte mich irgendwie unwohl, ich trug nur ein weißes, bauchfreies Top, dazu eine enge, schwarze Jeans und schwarze Pumps. Eigentlich so gar nicht mein Stil.
Aber die anderen hatten mir mehr als nur einmal versichert, dass ich sehr sexy aussah.
Aber auch Florence sah sehr sexy aus. Ich erwischte mch mehrmals dabei, wie ich sie gedanken verloren anstarrte.
Sie trug einen kurzen schwarzen Rock und ein pinkes T-Shirt, dass bei ihrer dunklen Haut sehr schön aussah. Dazu trug sie pinke Chucks.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als laut lachend eine Gruppe Jungs eintrat. Das mussten sie sein.
Insgesamt sahen sie ganz gut aus, aber wenn man jeden einzelnen betrachtete waren sie nicht wirklich schön.
Aber sie waren ja auch nur da, um uns reinzubringen, da nur Janne schon 16 war, wir anderen alle noch nicht.
Obwohl... Florence müsste nächste Woche geburtstag haben, wenn mich nicht alles täuschte.
Die Kerle kamen auf uns zu, ich zählte 8, und betrachteten uns alle ausgiebig. Sie gaben ein paar Kommentare ab und sagten irgendwas zu Roxy, dann gaben sie ihre Sachen bei der Gaderobe ab.
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RomeA and Juliet
RomanceMarie und Florence gehen in die zehnte Klasse eines Gymnasiums und führen beide ein schönes, jedoch komplett verschiedenes Leben. Bis jetzt waren sie Freunde, doch als sich plötzlich irgendwas zwischen ihnen ändert, könnte aus der Freundschaft auch...