Marie - Nächtliche Aktivitäten - in Bearbeitung

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John Mayer besang den Zug anzuhalten, naja zumindest so in der Art und ich hatte das Gefühl auf eben diesem Zug zu sitzen.

-Stop this train, I wanna get off and go home again -

Ich lag auf meinem Bett hatte die Musik laut aufgedreht (was meine Mutter sicher gleich wütend in mein Zimmr locken würde) und hatte das Gefühl schreien zu müssen.

Mein Leben war doch so ... ok nicht einfach, aber ... normal, geregelt gewesen und jetzt ... jetzt war Florence da. Und sie schien aus meinem Kopf auh nicht mehr rausgehen zu wollen.

Ich konnte es immer noch nicht fassen, wir hatten uns geküsst! Mehr noch, ich wusste nur nicht, wie ich das 'mehr' beschreiben sollte. Hatten wir rumgemacht? War das 'Petting' gewesen?!

Naja auf jeden Fall war da was zwischen uns gewesen und es stürzte mein Leben ins Chaos.

John beendete seinen Song mit den Worten

"I know I cant, cause now I see I'll never stop this train"

und ih hatte Lust zu weinen. Meine Hormone drehten irgendwie völlig durch und ich wollte eigentlich nur noch weglaufen. Als John Mayer dann anfing "Slow dancing in a burning room" und damit die sterbende Liebe zweier Menschen zu besingen konnte ich nur mit Mühe einen Schreikrampf unterdrücken. Ich wusste selbst nicht wieso. Normalerweise liebte ich das Lied, aber jetzt trieb es mir fast Tränen in die Augen. Ich sprang von meinem Bett auf, öffnete schwungvoll die Balkontür und trat in die Nacht. Es war ungefähr halb elf, aber schon ziemlich dunkel. Ich hatte immer noch den Drang wegzulaufen und so kletterte ich kurzentschlossen über das Geländer und sprang auf den Rasen ca 2 Meter unter mir. Ich würde eine riesen Predigt von meinen Eltern zu hören bekommen, meine Mutter würde mir den Kopf abreißen, aber das war mir jetzt egal. Ich rannte do schnell ich konnte, bis ich am Ende unseres Gartens ankommen war, dann zwängte ich mich durch die dichte Hecke und rannte weiter.

Ich rannte und rannte, meine nackten Füße flogen über den Asphalt, meine Haare wehten mir hinterher. Ich bemerkte, das ich schrie. So laut ich konnte. Wären Leute hier gewesen hätten sie wahrscheinlich gedacht, mich verfolge jemand, aber es war niemand hier.

Irgendwann erreichte ich völlig außer Atem die Alster und ließ mich auf die Wiese am Ufer des Wassers fallen. Es war ziemlich kalt, da ich, wie mir grade auffiel, nur eine Unterhose und ein T-Shirt trug. Ich hatte meine Schlafsachen schon an und war daher ein wenig freizügig gekleidet. Ich hoffte, dass niemand vorbeikommen würde, vor allem niemand, der den Hang dazu hatte 15 Jährige Mädchen zu vergewaltigen.

Plötzlich musste ich lachen. Ich lachte laut los und konnte nicht mehr aufhören. Gott war ich komisch.

Irgendwann hatte ih mich dann aber beruhigt und lag einfah nur da, halbnackt am Ufer der Alster um 11 Uhr nachts. Aber ih war glücklich. Ich atmete tief die klare Nachtluft ein und meine Hande fuhren übr die leicht taufeuchten Grashalme unter mir. Ein breites Grinsen zauberte sich auf mein Gesicht, ich wusste selbst nicht genau, woher es kam, aber es ging nicht mehr weg. Dann verspürte ich den Drang schwimmen zu gehen und ich hätte es wahrscheinlich auch gemacht (ich hatte mich schon aufgesetzt) wenn ein Geräusch mich nicht davon abgehalten hätte. Oder eher eine Stimme. Und sie rief meinen Namen.

"Marie?!"

Es war Mike.

Ich drehte mich um und grinste ihn an. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich high war.

"Marie, was machst du da??!"

Mike kam mir über den Rasen entgegen, eine Sporttasche hing über seiner Schulter, wahrscheinlich war er grad beim Kickboxen gewesen.

RomeA and JulietWo Geschichten leben. Entdecke jetzt