Langsam & danach alles auf einmal

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Langsam drehte ich das Wasser in der Dusche auf und stellte mich darunter. Das war die erste seit Wochen. Ich schnappte nach Luft und hielt meinen Kopf weiter unter Wasser. Ich begann zu singen:

Once too often
I'll get the go-by once too often
I'm gettin' mighty sick and tired
Of totin' a torch for you.
So just be careful brother,
I too, can find another,
remember, anything that you do,
I can do too.

Once too often
you're gonna slip up once too often
And then you'll have to change your tune
And sing in a different key
That line that you've been usin'
Will cease to be amusin'
It's gonna boomarang
When you come looking for me.

Ich war so sehr in das Lied vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie jemand in das Zimmer kam. Vorsichtig drehte ich das Wasser ab und schnappte mir ein Handtuch, um es mir um den Körper zu binden. Das Lied fing ich wieder von vorne an zu singen und ging aus dem Badezimmer in den kleinen Zieschenraum, der zwischen dem Bad und der Toilette war. Ich ließ das Handtuch fallen und zog mir eine schwarze Hose und einen schwarzen Sport-BH an. Das graue Shirt wollte ich mir auf dem Bett anziehen, da mein Oberkörper noch nicht ganz trocken war. Ich hatte inzwischen aufgehört zu singen und ging aus dem Zwischenraum.

Ein kleiner Schrei entfloh mir, als ich James an der Tür stehen sah. Er drehte sich schnell um und stotterte vor sich hin: „Entschuldigung. Ich ... ich wusste nicht, dass Sie nicht angezogen waren. I - ich habe angeklopft, a - aber Sie haben nicht aufgemacht und dann habe ich Sie singen hören und... Sie haben eine sehr schöne Stimme und... " „James!", unterbrach ich ihn und zog mir schnell das Shirt über den Kopf, „Ist schon in Ordnung. Sie können sich wieder umdrehen. Ich hab mich nur erschrocken, weil ich Sie nicht erwartet hatte." Ich lächelte und ging zwei Schritte auf ihn zu. Er war so viel größer als ich. Langsam drehte er sich um und ging zu meinem Bett um sich auf die Kante zu setzten. Sein Gesicht war leicht errötet, was aber eigentlich ganz süß war. Ich tat es ihm gleich und fing leise an zu reden: „Warum sind Sie hergekommen?" Er drehte sich noch ein Stück zu mir, legte seine Hand auf mein Bein und lächelte: „Ich will, dass Sie mir etwas über sich erzählen." Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Nein, ich durfte nicht rot werden! Schnell zog er seine Hand zurück: „Es tut mir Leid! Ich wollte nicht aufdringlich sein. Ich wollte..." Ich sah in sein Gesicht und fühlte dabei etwas. Doch was war es? „Ist schon gut", stotterte ich vor mich hin, „Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen."
„Da muss es doch irgendetwas geben!"
„Hm... Mit zehn wurde ich in ein Irrenhaus gesteckt und mit 25 bin ich da endlich wieder rausgekommen", sagte ich mit gelangweilter Stimme.
„Und was war davor?", fragte James neugierig.
Ich hielt inne. Was davor war? Ich wusste es nicht. „Ich habe keine Ahnung. Das einzige an das ich mich erinnern konnte, war mein Großvater", antwortete ich mit Tränen in den Augen. Er sah mich mit traurigen Augen an: „Ich wusste nicht... Es tut mir Leid."
„Hör auf dich für alles zu entschuldigen!", lachte ich und sah ihm in sein Gesicht. Er nahm meine Hand und lächelte: „Was habt ihr gemacht?"
„Wir waren jedes Wochenende in einem 1940er Club tanzen", eine Träne rollte meine Wange hinunter und ich wischte sie weg, „Und er hat mir immer Geschichten aus dem Krieg erzählt." James zog mich zögernd an seine Brust und umarmte mich. Immer mehr Tränen rollten an meiner Wange entlang. Ich legte meine Arme um seinen Oberkörper und ließ mich fallen. Durch mein Gewicht fiel er nach hinten und nun lagen wir Arm in Arm in meinem Bett. Was tat ich nur? Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen. James legte meinen Kopf auf seine rechte Schulter und strich mir durch das nasse Haar: „Alles gut. Ich bin da."
„Danke", erwiderte ich leise.
Ich schloss meine Augen und fiel immer tiefer in den Schlaf. Was passierte nur mit mir? Ich durfte keine Gefühle für James Buchanan Barnes entwickeln! Ich war ein Monster. Und ein Monster konnte es sich nicht leisten, sich zu verlieben. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke, ich war bereits dabei, mich in ihn zu verlieben.

Dark Ophelia (Bucky Barnes Fan-Faction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt