Verlorengeglaubte Liebe

1.5K 62 11
                                    

Ich wachte in einem weißen, weichem Bett auf. Langsam drehte ich mich auf die andere Seite, um auf die Uhr zu sehen. 11:46 Uhr. Dass ich so lange schlafen konnte wusste ich nicht. Ein Klopfen an der Tür ließ mich kurz aufschrecken. „Eine Sekunde!", schrie ich und rieb mir die Augen. Ein weiteres Klopfen hallte durch mein Zimmer. „Verdammt, ich komm ja schon", motzte ich und warf meine Beine aus dem Bett. Das einzige, das ich anhatte, war eine kurze Stoffhose und ein weit geschnittenes Shirt. Und ja, ich machte wirklich so die Türe auf. „Was willst du?!", sagte ich genervt während ich die Türklinke hinunterdrückte und die Tür aufzog. Doch als ich sah wer vor mir stand erstarrte ich für einen kurzen Augenblick. „Eure Hoheit...", begann ich stotternt zu sagen, „Es tut mir so Leid. Wenn ich gewusst hätte, dass..."
„Ist schon gut", unterbrach er mich lächelnd, „Ich wollte Sie heute eigentlich zum Frühstück ausführen, aber dafür ist es jetzt leider schon zu spät." Ich sah T'Challa verwundert an. Weshalb wollte er mich zum Frühstück ausführen? „Warum?", fragte ich neugierig.
„Ich wollte Sie besser kennenlernen. Da es für Frühstück bereits zu spät ist, wie wäre es mit Mittagessen?" Ich lächelte und nickte. „Ich darf mich schon noch umziehen, oder?", fragte ich sarkastisch. „Nein, dort gehen alle im Pyjama hin", antwortete er zuerst ernst und dann lachend. „Kommen Sie in einer halben Stunde in die Tiefgarage", fügte er noch hinzu und verschwand im Flur. Leise schloss ich die Tür und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. War das etwa eine Einladung zu einem Date? Naja, wenn T'Challa mich besser kennenlernt, wird er sich gleich wieder von mir fern halten. Nein, ich durfte mir darüber keine Gedanken machen. Ich atmete kurz durch und ging zum Kleiderschrank.

Etwas zu laut zog ich die Tür hinter mir zu. „Verdammt", fluchte ich und kniff dabei die Augen zusammen. Ich machte mich auf den Weg zur Tiefgarage. Als ich kurz vor den Zimmern der anderen war, kam mir James entgegen. Ich sah den Schmerz in seinen Augen. Den Schmerz, den ich verursacht hatte. Unzählige Tränen versammelten sich in meinen Augen und waren kurz davor aus ihnen herauszuschießen. „James", flüsterte ich leise. Er blickte mich an und wollte schnellstmöglich in sein Zimmer verschwinden. Ich ging los und wurde immer schneller: „James!" Ein weiteres Mal sah er mich an: „Was willst du?"
„James, es tut mir so Leid. Ich hätte das niemals tun dürfen", sagte ich unter Tränen, „Aber ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte dich nicht verletzen." Langsam machte ich einen weiteren Schritt auf ihn zu: „Ich weiß, dass du mir nicht einfach so vergeben kannst und das verstehe ich auch, aber ich kann nicht zulassen, dass ich der Grund bin, weshalb du leidest. James, ich habe dich geliebt. Das tue ich noch immer und ich werde nicht so schnell damit aufhören." Langsam drehte er sich zu mir. Seine Augen waren blutunterlaufen und ebenfalls mit Tränen gefüllt. James machte einen schnellen Schritt nach vorne und gab mir einen Kuss. Ich spürte seine Hände um meine Taille. Die eine warm, die andere kalt. Warum er mich jetzt küsste wusste ich nicht. Aber ich hatte es vermisst. Er löste seine Lippen von meinem, blieb aber nah bei mir. „Ich liebe dich auch noch immer. Ich habe nie damit aufgehört", flüsterte er und verschwand in sein Zimmer. Einige Freudentränen kullerten meine Wange hinunter und ein Lächeln breitete sich über meine Wangen aus. Plötzlich fiel mir etwas wieder ein. T'Challa wartete bereits auf mich. Ich lief den Flur entlang, die Treppe hinunter und dann zu T'Challa, der vor einem schwarzen Wagen wartete. „Tut mir Leid. Ich wurde aufgehalten", sagte ich außer Atem und blieb vor ihm stehen. „Kein Problem", antwortete er lächelnd und hielt mir die Tür des Wagens auf. „My Lady", fügte er noch hinzu und weiste mir mit seiner Hand den Weg.

„Das Sie das wirklich zu Ihrem Vater gesagt haben glaube ich Ihnen noch immer nicht", sprach ich lachend und lehnte mich gegen meine Zimmertür.
„Das war ein wirklich sehr schöner Tag. Danke", wechselte T'Challa das Thema. Verwundert antwortete ich: „Sie haben mich doch eingeladen. Ich müsste mich doch eigentlich bedanken."
„Was halten Sie davon, wenn ich mir die Art, wie Sie sich bedanken, selbst aussuchen darf?", fragte T'Challa leise und kam langsam einen Schritt näher. „Kommt darauf an, was Ihnen so vorschwebt", erwiderte ich und sah zu ihm hoch, da er sehr viel größer war als ich. Er machte noch einen Schritt und zog mich gleichzeitig zu sich. Seine Hände waren tief auf meinen Rücken und er legte seine Lippen auf meine. Meine Arme verweilte ich auf seinen Schultern, da ich nicht groß genug war, um sie um seinen Nacken zu legen. Mit einem Ruck hob T'Challa mich hoch und ich klammerte mich mit meinen Beinen um seinen Oberkörper. Nun konnte ich meine Arme um seinen Nacken legen. Seine Hände glitten über meinen Rücken. T'Challas Lippen waren so weich und ich konnte nicht genug davon bekommen. Doch dann erinnerte ich mich an den Kuss von James. Ich liebte James und ich konnte ihm nicht erneut das Herz brechen. „Warte", unterbrach ich und stellte mich wieder auf beide Beine. „Was ist los?", fragte T'Challa verwundert. „Ich kann das nicht", erwiderte ich und verschwand in meinem Zimmer. Wie konnte ich das nur tun? Ich liebte James, aber für T'Challa hatte ich auch Gefühle. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Langsam öffnete ich meine Zimmertür und blickte in den Flur. Leise ging ich aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter mir.

„Steve, ich muss mit der reden", flüsterte ich und klopfte leise mit meinen Knöcheln gegen die verschlossene Tür. Die Klinke bewegte sich nach unten. Steve stand mir verwundert gegenüber. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalte. „Ruth, was ist passiert?", fragte er besorgt. Weinend fiel ich in seine Arme. „Ich hab sie geküsst. Ich hab sie beide geküsst", antwortete ich weinend.
„Ruth, wen hast du geküsst?"
„James und T'Challa", erwiderte ich weinend.

Dark Ophelia (Bucky Barnes Fan-Faction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt