"Ihr müsst es beenden."

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,,Wie meinst du das, dass du sie beide geküsst hast?", fragte mich Steve noch immer verwundert. ,,ICH MEINE DAMIT, DASS ICH JAMES UND T'CHALLA GEKÜSST HABE!", schrie ich ihn an und rannte wieder in den Flur. Steve griff nach meinem Arm und zog mich zurück: ,,Bitte bleib hier. Ich will nicht, dass du etwas dummes machst." Noch immer mit Tränen in den Augen sah ich ihn verärgert an und sagte mit zitternder Stimme: ,,Du willst also nicht, dass ich etwas dummes mache? Dann kannst du dich schonmal auf etwas Schlimmes gefasst machen." Ich riss mich von ihm los und ging Richtung Bürogebäude. ,,Ruth!", hörte ich Steve mir hinterherschreien. Doch ich ließ mich nicht aufhalten. Ich wusste genau was ich tat. Nein, eigentlich wusste ich es nicht. Tief im Inneren spürte ich, wie ich die Kontrolle verlor. Ophelia hatte sie übernommen. Als ich im Gebäude angekommen war, ging ich in das Erdgeschoss. Hunderte von Menschen in Anzügen gingen an mir vorbei und niemand beachtete mich. Ich schloss meine Augen und die Kontrolle übernahm nun vollständig Ophelia. Als ich meine Augen aufriss waren sie komplett schwarz. Mit einem Schrei viel ich auf den Boden. Nun fingen die Leute an mich wahrzunehmen. ,,Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Soll ich Sie zu einer Krankenschwester bringen?", fragte mich ein Geschäftsmann. Mit meiner rechten Hand griff ich nach seinem Hals und drückte zu. Sein Rangen nach Luft befriedigte mich und ließ mich lächeln. Die Menschen um mich herum fingen an zu schreien und liefen davon. Langsam erhab ich mich und warf den Mann auf das Sicherheitspersonal, das auf mich zugerannt kam. Erneut fiel ich zu Boden. Der Schmerz war unerträglich und ich fühlte, wie sich meine Knochen verschoben und meine Flügel zum Vorschein kamen. Plötzlich zog es meinen Kopf nach hinten und schwarzer Rauch kam aus meinem Mund. Einen kurzen Moment war es still. Ich hörte die Herzen der Menschen schlagen und fühlte wie ihr Blut durch ihre Adern floss. Langsam erhab ich mich und spreizte meine schwarzen Flügel. Kurz darauf fingen die Leute wieder an zu schreien und sie versuchten zu flüchten, doch ich schloss alle Türen mit nur einer Handbewegung. Nun war es still. Kein einziges Geräusch war mehr zu hören. Angsterfüllt drehten sich die Leute um, fielen auf die Knie und bettelten um Gnade. Ich spürte wie meine Macht, die ich vor Jahren verloren hatte, zurückkehrte. Eine Frau sprach ein Gebet und langsam näherte ich mich ihr. Sanft kniete ich vor ihr nieder und hob ihr Kinn hoch: „Dein Gott wird dir heute nicht helfen können. Ich wurde von einem anderen Gott erschaffen." Weinend sah sie in meine Augen und flehte weiter um Vergebung. Ein Lächeln erfüllte mein Gesicht und ich hielt meine Hand in Richtung Himmel vor ihrem Hals. Die Frau riss ihren Mund auf und versuchte vergebens nach Luft zu schnappen. Mit einem Knall wurde eine der Türen aufgesprengt und Wachen stürmten in den Raum. Hinter ihnen: Steve, Bucky und T'Challa. „Es reicht", begann T'Challa. Langsam stand ich auch und ging Richtung der Männer. „Es reicht noch lange nicht", antwortete ich und drehte meine Hand. Alle Wachen fielen zu Boden und Steve kniete sich hin und fühlte schockiert den Puls eines Mannes. „Tot", sagte er traurig. „Warum tust du das?", fragte Bucky. „Wo bleibt den sonst der Spaß?", erwiderte ich lachend. Schockiert sahen mich nun alle drei an. Hinter ihnen rannten die Leute aus dem Gebäude hinaus. „Wir wollen dich nicht verletzen. Wir wollen nur Ruth zurückhaben", versuchte Steve streng zu sagen, doch ich hörte die Angst in seiner Stimme. Ich machte einige Schritte auf die drei zu und sie zogen ihre Waffen. Ein lautes Lachen entfloh mir und sie starrten mich verstört an: „Ihr könnt mich nicht töten!" Plötzlich flog etwas durch die Decke und sprengte sie in hunderten von Stücken. „Sie können es nicht, aber ich kann es", unterbrach mich ein blonder Mann und rannte auf mich zu. Als mich sein Tritt traf, flog ich gegen die mindestens 50m entfernte Wand, die hinter mir war. Schmerzerfüllt blieb ich am Boden liegen und beobachtete wie der Mann auf mich zukam. „Mein Vater hat dich erschaffen um den Frieden wieder herzustellen und du hast ihn verraten, ihn hintergangen und ihn beinahe umgebracht!", schrie er und Tränen sammelten sich in seinen Augen. „Er hat mich eingesperrt wie ein Tier und mir monatelang nichts zu Essen gegeben. Er hätte es kommen sehen müssen", erwiderte ich. Zögernd versuchte ich aufzustehen, doch er packte mich vorher am Hals und hielt mich in die Luft. „Warum versteckst du dich in diesem unschuldigen Mädchen?", fragte er mich wütend. „Sie ist nicht unschuldig. Ich war schon immer ein Teil von ihr und sie ein Teil von mir. Wir haben zusammen schon hunderte umgebracht und es werden immer mehr. Selbst Loki könnte mich nicht aufhalten", antwortete ich. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Stotternd begann er zu reden: „Loki ist tot." Ungläubig starrte ich ihn an: „Nein." Er ließ mich los und brach weinend zusammen. Ich brach ebenfalls zusammen. „Thor!", rief Steve und deutete auf mich. Als Thor zu mir sah war ich wieder die Alte. „Danke, eure Hoheit", sagte ich angestrengt zu Thor.
James kam mit einem Hemd auf mich zugerannt. Als er bei mir angekommen war legte er es über meine Schultern, denn jedes Mal, wenn ich mich zurückverwandelte, war ich ohne Kleidung. Ich blickte zu den Leichen der Wachen: „Ihr müsst es beenden." „Was meint sie damit?", fragte Thor. Heuchelnd blickte ich wieder zu Boden. Es gab keinen anderen Weg. Es musste geschehen. Ich blickte wieder zu Thor und versuchte meine Tränen zurückzuhalten: „Ihr müsst sie aufhalten. Auch, wenn ihr mich dafür töten müsst."

Dark Ophelia (Bucky Barnes Fan-Faction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt