Ein Wiedersehen & ein Abschied

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„Loki?"
„Überraschung!", lächelte er und fächelte mit den Jazz-Hands.
„Loki", sagte ich noch immer überrascht und verwundert, „Was... Ich dachte du wärst..."
„Tot? Nein. Obwohl es die meisten gerne hätten", unterbrach er mich. Ich zog meine Decke über die Brust und fuhr fort: „Was willst du?" Loki blickte zu Boden, lächelte und sah wieder zu mir: „Ich weiß, dass du sie nicht kontrollieren kannst. Sie wird immer stärker. Und Ophelia hat noch lange nicht das volle Ausmaß ihrer Kraft erreicht. Wenn du sie jetzt nicht kontrollieren kannst, wird sie dich früher oder später ohne auch nur mit einer Wimper zu zucken umbringen. Aber ich kann dir helfen." Mein Körper wurde heiß. Ich spürte die Wut, die Ophelia in diesem Augenblick hatte. Ich würde es nicht länger schaffen sie zu kontrollieren. „Ich höre", sprach ich angestrengt und formte meine Hände zu Fäusten. Mit langsamen Schritten kam Loki auf mich zu: „Ich sehe, dass du dich ihr widersetzen kannst. Es ist jedoch nicht leicht für dich. Ich werde es dich lehren, aber dafür musst du mir etwas geben." Er setzte sich neben mich und lehnte sich vor. Je näher er mir kam, desto schwieriger war es Ophelia zu kontrollieren. „Ich will einen Kuss", flüsterte Loki in mein Ohr und legte eine Hand auf meinen Nacken, „Bitte." Ich schob seine Hand weg und fiel auf den Boden. Lange hielt ich es nicht mehr aus. „Das kann ich nicht tun", sagte ich angestrengt und drückte mich auf meine Knie. Loki setzte sich neben mich und strich über meine Wange: „Und ob du das kannst. Und du wirst." Er verschwand ohne eine Spur und ließ mich zurück. Ich schrie. Ich schrie immer lauter. Der Schmerz war nicht mehr auszuhalten, aber ich durfte nicht nachgeben. „HELFT MIR!", schrie ich und fiel erneut auf den Rücken. T'Challa brach die Tür auf, Steve folgte ihm ins Zimmer und beide starrten mich geschockt an. „Ihr müsst mich töten", sagte ich weinend. „Das werden wir nicht tun", erwiderte T'Challa, „Wir werden Ihnen helfen." „BITTE!", flehte ich sie an und klammerte mich an T'Challas Arm, „Bitte tötet mich." In diesem Moment kam Bucky ins Zimmer und kniete sich neben mich: „Ich bin bei dir. Alles wird gut." Er legte seine Hand auf meine Wange und hielt die andere fest. „Das wird es nicht", sagte ich weinend und blickte in seine Augen.

„Wie geht es ihr?", fragte Steve Bucky, als er aus dem Untersuchungsraum kam. Mit besorgter Miene blieb James vor ihm stehen: „Es kann nicht mehr lange so weitergehen."
„Was meinst du damit?"
„Ich habe angefangen darüber nachzudenken, ihr den Gefallen zu tun", antwortete Bucky und sah zu Boden. Mit offenen Mund starrte Steve ihn an: „Hast du dir gerade überhaupt selbst zugehört? Du sprichst davon sie einfach so sterben zu lassen!"
„Ich weiß!", schrie James zurück und machte eine kleine Pause, „Aber Ophelia qäult sie, bereitet ihr Schmerzen. Sie weiß genau wie sie Ruth dazu bringt den Verstand zu verlieren und sie hat es beinahe geschafft. Ophelia spielt mit ihr. Sie spielt mit uns allen! Wenn der richtige Augenblick gekommen ist, wird sie versuchen uns zu töten. Das weißt du, oder? Ich sehe in ihre Augen und erkenne die Frau, in die ich mich verliebt habe, nicht mehr wieder. Alles was ich sehe ist ein verängstigtes Mädchen, dass schon viel zu lange bereit ist zu sterben." Steve nickte stumm. „Was wirst du jetzt tun?"
„Ich werde ihr sagen müssen, dass das, was wir auch immer haben, aus ist. Wenn sie mich hasst, wird für sie bestimmt alles etwas leichter."
James drehte sich um und ging den langen Flur entlang. „Du weißt, dass sie dich niemals hassen könnte", schrie Steve ihm hinterher.
„Ich weiß", antwortete er fast zu leise um es zu hören.

„Hey Püppchen", weckte mich Sam mit einem Lächeln. Er saß neben mir auf dem Krankenhausbett und hatte nicht vor sich wo anders hinzusetzen. „Sam", flüsterte ich mit geschlossenen Augen, „Hast du etwa davon gehört?" Mit besorgtem Blick sah er mich an: „Ich denke jeder hier hat davon gehört. Beziehungsweise dich gehört. Dein Schrei war echt verdammt laut. Mein Kopf tut jetzt noch weh." Wir lachten. Es war schön zu Lachen.. „Ich werde zurück nach New York fliegen", unterbrach ich das Gelächter.
„Was?"
„Ich fliege zurück nach New York. Ich bereite euch nur Schwierigkeiten", ergänzte ich und wischte mir die ersten Tränen aus dem Gesicht. Er saß wie eingefroren da und starrte mich an: „Nein, Ruth. Du wirst auf keinen Fall alleine in einen Flieger steigen und erst recht nicht alleine zurück nach New York gehen."
„Ich bin eine wandelnde Zeitbombe!", unterbrach ich ihn etwas zu laut. Langsam rollte eine weitere Träne über meine Wange: „Ich bin ein Monster. Sieh es endlich ein. Ich könnte euch umbringen, wenn ich es nur wollte. Ich könnte euch die Lebenskraft aussaugen, euch verbrennen, euch in den Wahnsinn treiben und was weiß ich noch. Ihr bringt euch Tag für Tag selbst in Gefahr, weil ihr mit mir in einem Gebäude seid. Und ich kann das nicht noch länger zulassen." Ohne auch nur ein Wort zu sagen nahm mich Sam in den Arm. Mit all meiner Kraft hielt ich ihn fest. Meine Augen wurden zum Wasserfall und meine Gefühle zu einem 70 Meter hohen Tsunami, der auf ein kleines Schifferdort traf und alles mit sich reißte. „Ist schon gut", flüsterte Sam und hielt mich noch immer im Arm. Genau das brauchte ich jetzt. Einen guten Freund. Eine Umarmung. Etwas, dass mir ein wenig Wärme zurückbringen konnte.

Stumm packte ich all meine Sachen in den schwarzen Koffer, der auf meinen Bett lag. Tue ich das hier wirklich? Was ist, wenn sie mich noch brauchen? Oder wenn einer von ihnen stirbt und nicht wiederbelebt werden kann? Wird vielleicht einer von ihnen sterben?! Ein klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Ist offen", sagte ich leise. Langsam betrat T'Challa den Raum. „Eure Hoheit", begrüßte ich ihn ohne mich von meinen Sachen abzuwenden.
„Ich habe gehört, dass Sie nach New York zurück fliegen wollen", sprach T'Challe etwas traurig.
„Von wem haben Sie das gehört?", fragte ich immer noch mit dem Rücken zu ihm stehend.
„Von Mr. Wilson. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Erlauben Sie mir einen meiner Wächter mit Ihnen mit nach New York fliegen zu lassen."
„Warum sollten Sie das tun?", fragte ich erstaunt und drehte mich mit verschränkten Armen zu T'Challa.
„Weil Sie mir sehr wichtig sind, Miss Mainson. Sie sind ein Mensch, den man nur einmal in seinem Leben trifft. Den meisten meiner Leute sind Sie sehr ans Herz gewachsen. Und auch wenn Sie sich selbst für ein Monster halten, werden Sie für uns immer der gefallene Engel sein."

Dark Ophelia (Bucky Barnes Fan-Faction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt