Kapitel 17

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte und gemächlich die Treppen hinunter ging, kam mir bereits der Geruch von frisch gekochten Kaffee entgegen. Obwohl ich selbst keinen Kaffee trank, genoss ich doch jedes mal den Geruch. Ich tapste in die Küche und hörte dabei meinen nackten Füße auf dem kalten Boden. Ich sollte mir mal neue Hausschuhe kaufen... War das erste, was ich dachte, da es nicht gerade warm im Haus war. Das Haus war ja schon sehr alt und konnte deshalb nicht optimal geheizt werden. Doch das Haus, was ich mir mit meiner Mutter teilte war dagegen das komplette Gegenteil. Es war sehr neutral und mitten in der Stadt, sodass ich einen guten Ausblick auf den Park gegenüber hatte. Aber ich sollte jetzt lieber nicht weiter an meiner Mutter und unser Zuhause denken, sonst krieg ich noch Heimweh.
Also tapste ich weiter in die Küche, wo Joan bereits sehr mit ihrem Laptop beschäftigt an dem Küchentisch saß und an einer großen, blauen Tasse nippte. Sie sah auf und lächelte sofort:"Guten Morgen." "Morgen.", murmelte ich noch etwas schläfrig. "Hast du heute was vor?", fragte sie neugierig. "Nein, wieso?" "Ich dachte wir könnten sonst gemeinsam ein wenig bummeln gehen.", sie lächelte und ich lächelte zurück.

Nachdem ich schnell gefrühstückt und mich geduscht und angezogen hatte, wollten wir gerade zur Haustür laufen als Sherlock sich vor uns aufbaute:"Watson wir gehen zum Revier! Addison kann mitkommen." Mit ein wenig Enttäuschung folgten wir ihm nach draußen und ins Auto. Wir fuhren los. Die komplette Fahrt wurde eigentlich nicht geredet und als wir ankamen und in ein großes Gebäude liefen, kam uns bereits der Typ, den Sherlock bereits im Krankenhaus mit abgeschleppt hatte, entgegen und empfing uns mit den Worten:"Das hat aber lange gedauert." Er und Sherlock begannen ein Gespräch, während wir durch die Eingangshalle liefen und ich mir lieber die Gegend anschaute, anstatt zuzuhören, worüber sie sprachen. Die Eingangshalle war eigentlich sehr schlicht gehalten. Wie ein normales Polizeirevier halt. Nur liefen überall sehr wichtige Leute von A nach B und zurück. Wir stiegen mit ein paar weiteren wichtigen Leuten in einen Fahrstuhl und ich begann mich bereits jetzt zu langweilen. Wir fuhren in den zweiten Stock und nachdem wir den ersten Schritt in den Flur setzten kam uns bereits ein anderer Mann entgegen. Er hatte blonde, kurze Haare und drückte dem Krankenhaus-Typ ein paar Zettel in die Hand, danach drehte er wieder um und lief den rechten Flur entlang, wobei er davor vom Flur geradeaus kam. Auch hier standen überall Leute herum. "Hier der Autopsie-Bericht. Es ist die gleiche Handschrift.", Krankenhaus-Typ übergab Sherlock den Bericht und er überflog ihn fix. Wir liefen den Flur geradeaus und Sherlock übergab auch Joan den Bericht. "Sieht so aus.", sagte er mit desinteressiert Miene. Joan las sich den Bericht genau durch und Krankenhaus-Typ seufzte. Wir liefen an vielen Türen, mit Fenstern vorbei. Das wunderte mich ein wenig, schließlich zeigten die Fenster nicht wie üblich nach Außen sondern nach innen in den Flur. Außerdem hatten alle Fenster diese Gardinen, die die Reviere immer in den Krimi-Sendungen haben. Diese, wo man von innen nach außen sehen konnte, aber nicht anders herum.
Wir gingen auch durch viele Gänge, bogen nach links ab, bogen nach rechts ab. Irgendwann trafen wir auf einen "älteren Herren", der ebenfalls sehr wichtig war und mich nicht wirklich beachtete. Danke auch! Wir gingen nun in einem Raum mit vielen Schreibtischplätzen, an denen einige Leute telefonierten, Andere beschrieben Zettel und wieder Andere waren mit ihren Computer beschäftigt. Wir gingen an ihnen alle vorbei, wobei keiner von ihnen uns auch wirklich zu beachten schien, und zu einem großen Whiteboard. An dem Whiteboard waren ordentlich ein paar Zettel aufgereiht mit irgendwelchen Berichten und über diesen Zettel hingen manchmal Bilder von Menschen, über ihnen standen ihre Namen, manchmal waren über den Berichten aber auch ein Post-it oder nur eine Art Verdacht geschrieben. Das whiteboard war aber aufjedenfall ordentlicher als Sherlock's Wand, doch dann stockte mir der Atem, als mein Blick auf ein mir nur allzu bekanntes Gesicht viel, dass auf einen der Bilder zu sehen war. Darüber stand die Aufschrift "1. Opfer-> überlebt"

Die Tochter eines "besonderen" MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt