Kapitel 21

404 24 2
                                    

"Also. Wie soll ich das sagen... Ich weiß einfach nicht was ich gerade denken soll und kann. Mein Kopf ist komplett überfordert. Es war einfach alles so furchtbar. Erst wird Joan verletzt, dann bringe ich jemandem um und werde fast selbst noch erwürgt, als ich den Notruf wählen wollte! Dann bin ich im Krankenhaus und bekomme diesen komischen Traum. Sherlock kam mich die ganze Zeit kaum besuchen, dabei bin ich doch seine Tochter! Von Sherlocks komischen Angewohnheiten noch abgesehen! Dann will ich einfach nur mit einen Freund ins Kino und aufeinmal wird das Kino überfallen und ich überstehe die ganze Sache, indem ich im Klo hocke! Und das für mehrere Stunde ohne auch nur einen Muskel bewegt zu haben! Dann komme ich mit zu eurer Arbeit und werde kurz danach auch noch zu einem Tatort mit gefahren! Und dann werde ich von meinen Freund abgeholt und wir fahren in den Zoo nur damit ich dann 5 Minuten später einfach stehen gelassen werde. Und jetzt wurde ich von einen komischen Typen in einen super teurem Auto abgeholt und sollte Bescheid sagen, dass ich hier bin. Was passiert hier bittet?!", alles brach so plötzlich aus mir heraus, dass ich mich nachdem ich meinen Gefühlsausbruch hatte zurück lehnte und die beiden verzweifelt ansah. Joan wirkte sehr überrascht darüber, dass ich mich so schnell überwindete und ihnen alles erzählte. Sherlock hingegen guckte mir wissend in die Augen. "Ich dachte mir, dass du so denkst.", war das einzige, was er dazu sagte. Joan fasste sich jedoch schnell:" Das ist wirklich... Also...Ich wusste nicht, dass dich das alles so hart betroffen hat und die ganze Zeit mit so einer Verzweifelung umher laufen musstest. Das ist wirklich schrecklich. Es tut mir... Uns sehr leid, dass wir uns erst so spät darum gekümmert haben..." "Worum ging es in deinem Traum?", unterbrach Sherlock sie. Kurz schilderte ich meinen Traum auf der Straße mit der Mutter, die angestochen wurde, und ihren Kindern. Sherlock hörte, sicher das erste mal seitdem ich hier war, genau zu und nickte kurz, als ich meinen Traum mit dem Satz "Aber irgendwoher kommt mir das bekannt vor." Er setzte sich in einen der Sessel neben der Couch, schlug die Beine übereinander und legte Fingerspitzen aneinander und sah uns über seinen Händen an. "Du kennst das Szenario, weil du es durchlebt hast. Du bist das kleine Kind, welches von ihrer Mutter zur Seite gestoßen wurde." Geschockt starrten Joan und ich auf Sherlock, der bereits seelenruhig weiter fuhr:"Es war zu der Zeit, in der ich bei Scotland Yard arbeitete. Ich studierte dort oft die Zeitungen um mich von der Langeweile dort abzulenken. Und an einem Tag fand ich diesen Zeitungsartikel von einer angestochen schwangeren Mutter. Ich vermutete, dass es sich um deine Mutter handelte und tat alles um sofort zu ihr zu gelangen. Sie verlor dort ihren Sohn und deinen kleinen Bruder. Den Täter fand man aber nie, da die einzige Zeugin, du, sich nicht an das Gesicht des Täters erinnern konnte und so wurde der Fall beendet. Du solltest auf der Hut sein, wenn der Täter sagte, dass du auch bald dran sein wirst. Bisher schien es als ob du von all den Sachen nochmal davon gekommen bist, aber bleib wachsam und denke mehr über mögliche Situation nach! Verbrechen sind alltäglich. Logik ist selten. Wer ist dein Freund?" Ich schluckte, das erklärte so einiges und ich merkte, wie gut es tat mich mit jemanden über meine ganzen Erlebnisse zu unterhalten. "Ach nur ein Junge, dem ich beim Einkaufen begegnet bin.", ich lächelte schüchtern als ich über Logan sprach. "Beschreib ihn. Wie heißt er?", fragte Sherlock und sah mich aus halb geschlossenen Augen an. "Logan. Er ist ein ganzes Stück größer als ich und hat braune Haare.", sagte ich und sah zu Sherlock, dessen Augen mich anblitzten. "War er bereits hier?"
"Nein. Ich glaub nicht."
Wie oft habt ihr euch bereits getroffen?"
"Ähm drei oder vier mal bestimmt..."
"Hat er sich nach mir erkundigt?"
"Ja. Ich hab gesagt du arbeitest bei der Polizei."
"Hat er weiter nachgehakt?"
"Ja, aber ich weiß nicht so genau was du arbeitest."
"Was hast du gesagt?"
"Du bist Detektiv oder so hab ich gesagt."
"Hat er weiter nachgefragt?"
"Er hat gefragt an welchen Fall du imoment arbeitest. Und ich hab gesagt, dass ich keine Ahnung habe. Dann hat er nochmal gebettelt, dass ich es ihm sage und nachdem ich wieder gesagt habe, dass ich nichts weiß, hat er im Zoo stehen gelassen."
"Liebst du ihn?"
"Ich...Weiß nicht. Aber warum willst du das alles wissen?"
Sherlock stand auf und ging wortlos aus den Raum. Nach kurzer Zeit folgte ihr Joan und ich wurde wieder in Verwirrung versetzt...

Die Tochter eines "besonderen" MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt