Kapitel 20

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"Ähm... Ja?", antwortete ich vorsichtig. "Dann steig ein.", er öffnete mir die Beifahrertür seines Autos. Werd ich jetzt vergewaltigt?! "Ähm... Sollte ich Sie kennen?", fragte ich weiter vorsichtig. "Bin'n Freund von Sherlock. Sein Pate. Joan wollte, dass ich dich abhole. Die Beiden sind immernoch am arbeiten.", kam es kühl von ihm. Mit einem mulmiges Gefühl stieg ich in den teuren Wagen. Der Wagen fuhr los. Er roch noch so neu als ob man noch nie damit gefahren wäre. Es blieb eine Weile still. Die ganze Zeit schwirrte mir eine Frage im Kopf herum, aber ich traute mich nicht sie zu stellen. Stattdessen versuchte ich mit einer anderen Frage die Stille zu brechen:"Sherlock hat gar nichts von dir erzählt..." Das war zwar keine Frage aber es steckte eine große Frage dahinter: Wer Bist Du? Er antwortete nicht. In mir wurde es unruhig. Nach ein paar Minuten räusperte ich mich, doch ich bekam immernoch keine Antwort.

Die ganze Fahrt über, in der er weit über der Geschwindigkeitsgrenze fuhr, unterhielten wir uns nicht. Wir kamen an und er hielt direkt vor dem alten Haus, woher er wusste, wo ich wohnte war mir ein Rätsel. "Danke...?", murmelte ich und stieg aus dem Wagen. "Sag deinem Dad, dass du angekommen bist. Ich will keinen Stress.", brummte er und nachdem ich die Tür schloss, fuhr er weiter. Ich drehte mich dem großen Haus zu und bemerkte eine schnelle Bewegung an einem der Fenster im oberen Stockwerk. Nach einem Seufzer schritt ich die Treppen zur Haustür hoch und gerade als ich klingeln wollte, weil ich meinen Schlüssel nicht fand, öffnete sich bereits die Tür und Sherlock stand in der Tür. "Du willst reden.", obwohl es wie eine Feststellung klang, war es bei ihm wahrscheinlich als Befehl gemeint. Er ging voran ins Wohnzimmer und ich folgte ihm, zog meine Schuhe und Jacke aus und ging mit ins Wohnzimmer. Joan wartete bereits auf der Couch mit zwei dampfenden Tassen. Sie klopfte auf dem freien Platz neben sich und als ich mich setzte, reichte sie mir eine Tasse. Ich nahm einen Schluck des dunklen Tees, der meinen durchfrorenen Körper wieder zum leben erweckte mit seinem fruchtigen Geschmack, und schaute zu Sherlock, der sich nun uns gegenüber kerzengerade hinstellte. Mit einer Handbewegung auf Joan gestattete er ihr zu reden und sie begann:"Also Addision. Es ist in den letzten Tagen so viel passiert, dass Sherlock und ich zu dem Entschluss kamen mit dir einmal über alles zu reden, damit du weißt wie du mit diesen Sachen umgehen kannst. Wenn du natürlich nicht willst, kannst du auch zu einem Psychologen gehen. Es geht nur darum, dass du weißt wie du mit den ganzen umgehen kannst. Es tut uns auch leid, dass wir erst so spät mit dir darüber reden, aber es war einfach nie der richtige Zeitpunkt." Beide sahen nun mich an und es war mein Part nun etwas zu sagen. Ich nahm einen kräftigen Schluck und sammelte etwas Kraft um meine Story zu erzählen.

Die Tochter eines "besonderen" MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt