Kapitel 6 (bearbeitet)

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Klirr.
Das ist nicht sein ernst... Diesmal ist es kein Rumsen, sonder zerschellen? Wirklich? Er muss mitten in der Nacht mit Tellern um sich werfen?
Klirr.
Wie schlecht sind die Wände hier verdichtet, dass man alles mitkriegt, ist ja zum kotzen! Diese blöde, alte Haus!
Klirr.
Aber eigentlich wollte ich mein Bett nicht verlassen, es war gerade so schön warm und kuschelig und außerhalb so kalt. Bestimmt war das Haus so alt, dass man es nicht mehr heizen konnte, sobald ich einmal aus meinem Bett war, würde es sofort eiskalt werden.
Klirr.
Ms Watson würde bestimmt gleich kommen und für Ruhe sorgen.
Klirr.
Hoffentlich...
Klirr.
Sehr bald schon...
Klirr.
Nur noch...
Klirr.
Sekunden...
Klirr. Klirr. Klirr.
Ok, jetzt reichts aber mal!
Ich rollte mich wehmütig und genervt aus meinen Bett und griff nach meinen Handy bevor ich losging. Die Taschenlampe brauchte ich diesmal nicht anmachen, es war bereits Tag, denn die Sonnenstrahlen schienen durch die schlecht gedichteten Gardinen. Rollos hat man hier also auch nicht.
Im Flur mischten sich noch weitere Geräusche ein, trampeln, das Geräusch von Möbel, die verschoben wurden, Klirren, Knallen von Türen und unterdrücktes Rufen. Anfang dachte ich, ich hätte mich verhört, aber das hatte ich nicht, der durchdringende Ruf durch irgendeinen Stoff, war deutlich zu hören. Das Rufen hatte seinen Hochpunkt und hörte sogleich auf, genau wie die restlichen Geräusche. Alles war plötzlich still.
Mein Kopf malte sich bereits die schrecklichsten Szenen aus. Jetzt war es zu spät zu sagen, dass es mein Vater war, oder ein Eichhörnchen, dass eingebrochen ist, nein, dass waren echte Einbrecher. Warum sonst sollten sie jemanden ersticken, falls das wirklich vorgefallen ist. Ich sollte die Polizei rufen. Aber was ist, wenn es doch nur Sherlock ist und er sich hat ersticken lassen, eine Art abartiges Training? So absurd der Gedanke klang, er kam mir sehr plausibel vor.
Langsam schlich ich die Treppe herunter und lugte vorsichtig ins Wohnzimmer, was ich von der Mitte der Treppe gar nicht sehen konnte. Der Flur war aber schon mal leer, stellte ich fest, ein gutes Zeichen. Vorsichtshalber hatte ich die Nummer für die Polizei schon mal gewählt, ich musste nur noch anrufen.
Als ich an der untersten Treppenstufe ankam und ins Wohnzimmer schaute, eröffnete sich mir ein Schlachtfeld. Überall lag Papier herum, zerfetzt oder ganz, die Möbel waren alle verschoben, was ich für einen Einbrecher sehr verwunderlich fand, Splitter von Glas oder Vasen lagen auf dem Boden, genauso wie Ms Watson. An ihren Kopf war eine Platzwunde, weshalb ich erschrocken zu ihr lief und mich zu ihr herunter beugte. Als ich sie anfasste, war sie noch warm, ein gutes Zeichen, glaube ich.
Als ich an ihr herunter sah, wünschte ich, ich hätte es nicht getan. Über ihren Becken an der linken Seite steckte ein blutüberzogenes Messer, was dafür sorgte, dass sich unter ihr eine rote Pfütze langsam ausbreitete.
Die Zeit schien in Zeitlupe zu verlaufen, als ich eine Hand hinter mir bemerkte. Ehe ich handeln konnte hatte ich ebenfalls ein Tuch vor meinen Mund, was einen seltsamen Geruch angab. Ich stand wie neben mir, als es passierte. Etwas in meinen Kopf schrie mich an, dass ich gefälligst die Polizei rufen sollte und warum ich das nicht schon vorher getan hatte. Ich drückte auf anrufen ohne überhaupt hinzusehen, während ich es an mein Ohr legen wollte. Natürlich wusste ich, dass es bereits zu spät war, ich hörte die Stimme einer Frau im Telefon, aber da wurde mir schon schwarz vor Augen. Ein Gefühl von Schwerelosigkeit und Wärme verbreitete sich in mir. Ich fühlte mich wunderbar schwerelos. Mein ganzer Körper wurde von einer wunderbaren Wärme umgeben, aus der ich am liebsten gar nicht mehr hinaus wollte.
Ich hatte jegliches Gefühl von Zeit und Raum verloren und stand plötzlich auf einer unendlich weiten Blumenwiese. Der strahlend blaue Himmel brachte auch die Blumen zum leuchten.
Komisch... Ich hatte mir mein Inneres viel....Naja dunkler vorgestellt...
Ein markerschütternder Schrei ertönte und wie durch Zauberhand setzten sich meine Beine in Bewegung. Erst ganz langsam doch dann immer schneller, bis ich irgendwann über die Wiese jagte. Es war ein herrlicher Farbwirbel, der an mir vorbei zog, doch je weiter ich rannte, desto mehr verließen mich diese vielen Farben und alles wurde grau. Meine Beine verlangsamten sich nun wieder und eine schreckliche Szene erbot sich vor meinen Augen.

Die Tochter eines "besonderen" MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt