••● Kapitel 17 ●••

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Jeanine Matthews P.o.V

Seit Tagen suchten wir nach Leya aber keiner konnte sie finden. Jeden Tag saß ich am See und weinte. Am See konnte ich sein wie ich bin und konnte meine kalte Hülle ablegen. Wir waren so glücklich also warum sollte sie abhauen? Mein Herz war kälter geworden und meine Laune hatte den 0 Punkt erreicht. Um den See ließ ich viele Cattleya Orchideen pflanzen und auch in meiner Wohnung standen welche. Ich kann nicht glauben das sie mich verlassen hat, ihr muss etwas zugestoßen sein. Seit 3 Woche fehlte sie in meiner Wohnung, meinem Bett und meinem Herzen. Als wir vor 2 Wochen am See auf eine Fraktionslose gestoßen sind dachte ich erst es wäre Leya nur die Haare passten nicht. Auch an diesem Tag saß ich am Ufer und weinte. Als ich in der Nähe Schritte hörte stand ich schnell auf und versteckte mich hinter einem Busch. Ich sah das Mädchen von vor 2 Wochen und neben ihr lief... Evelyn! Wie kann das sein? Sie ist tot! Die beiden liefen Händchen haltend zu der Stelle an der ich gerade eben noch gesessen hatte. Evelyn beugte sie vorsichtig über das oranghaarige Mädchen um sie zu küssen und langsam auszuziehen. Als das junge Mädchen laut aufstöhnte grinste Evelyn und legte sich vorsichtig neben sie. "Wirst du mir jetzt sagen wer diese Frau war?" Das junge Mädchen rollte sich auf die Seite und Evelyn tat es ihr gleich. "Es ist doch egal wer sie ist!" Evelyn strich dem jungen Mädchen eine Haarsträhne hinter das Ohr. "Nein ist es nicht!" Evelyn stöhnt genervt auf und die beiden diskutieren weiter bis Evelyn aufsteht und geht. Das junge Mädchen setzt sich an das Ufer und ich höre sie schluchzen. Langsam komme ich aus meinem Versteck und gehe auf sie zu. "Mein Name ist Jeanine Matthews." Erschrocken dreht sie sich um. Ich grinse sie nur an. "Und du?" Ich komme immer näher und bleibe kurz vor ihr stehen. "Avery... Avery Mackenzie" Sie stotterte vor sich hin, was unheimlich süß war. "Ähm wie lange stehen Sie schon da?" Sie konnte mich nicht mehr ansehen und sah stattdessen auf ihre Schuhe. "Lange genug." Ich setzte einen wissenden Blick auf und zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln. Sie riss ihre Augen auf und wurde rot. Innerlich kicherte ich wie ein kleines Kind aber äußerlich bewarte ich meine Maske. "Haben Sie das Mädchen schon gefunden?" Ihre Frage traf mich denn die ganze Zeit als ich bei Avery war musste ich nicht an Leya denken. "Nein!" Meine Stimme verriet nichts denn sie war kalt wie immer und sie zuckte kurz zusammen. "Es tut mir leid. Ich... ich muss jetzt auch." Mit diesen Worten rannte sie los und bevor ich etwas sagen konnte war sie schon verschwunden.

Als ich am Abend in meinem Bett lag und wie immer auf die leere Seite neben mich starrte, denke ich an Avery. Sie und Leya sind so gleich aber auch so verschieden. Was sie und Evelyn hatten ging mich nichts an aber ich war irgendwie eifersüchtig auf sie. Evelyn nahm mir erst Leya und jetzt hatte sie Avery. Irgendetwas an Avery machte mich stutzig. Ich entschloss weiter nach zu forschen in welcher Fraktion sie war.

Auch nach 2 Jahren hatten wir keine Spur von Leya. Avery und ich saßen am Ufer. Avery schlief und hatte ihren Kopf an meine Schulter gelehnt. Ich genoss ihre Berührung denn sie füllten die Leere in mir. Ich betrachtete Avery weiter und dachte daran wie ich mit Leya hier gesessen hatte. Leya meine Verlobte. Avery hatte mir erzählt das Evelyn und sie öffters Streit hatten und Evelyn nicht wissen sollte das sie sich trafen, aber warum hatte sie nicht erwähnt. "Avery?" Langsam schlug sie die Augen auf und als sie merkte das ihr Kopf auf meiner Schulter lag setzte sie sich schnell auf. Ich lachte kurz auf und zog sie dann in meine Arme. "Wirst du mir sagen was zwischen dir und Evelyn passiert ist?" Eine Träne lief über ihre Wange und ich wischte sie schnell weg. "Du kannst mir alles erzählen wir sind doch Freunde und ich werde immer für dich da sein!" Sie nickte langsam bevor sie anfing zu sprechen. "Evelyn will mir nichts über mein altes Leben erzählen." Was meinte Avery mit 'ihr altes Leben'? "Wie meinst du das?" Meine Stimme war ruhig. "Nine weißt du mein Name ist nicht Avery Mackenzie." Tränen flossen aus ihren Augen und ich verstand nicht was sie meinte. "Aber wie denn dann?" Beruhigend strich ich über ihren Rücken. "Nine du musst mir versprechen das du nicht sauer wirst." Ich liebte es wenn sie mich Nine nannte. "Warum sollte ich denn sauer werden Ave?" Jetzt benutzte ich auch ihren Spitznamen. "Weil ich dir etwas wichtiges verheimlicht habe." Betreten schaut sie auf den Boden. Was konnte sie mir verheimlicht haben das ich sauer werden könnte? Fragend sehe ich sie an und sie schaut kurz hoch bevor sie weiter spricht. "Das Mädchen das du seit 2 Jahren suchst..." Ich wusste nicht was jetzt folgen würde, denn sie machte eine kurze Pause. "Bin ich!" Was hatte sie gesagt? Ave ist meine Leya? Tränen flossen aus meinen Augen und Ave schlang ihre Arme um mich. "Nine es tut mir so leid!" Ich drückte sie fest an mich und legte meine Stirn gegen ihre. "Aber warum hast du nichts gesagt? Und du siehst so anders aus!" Ich wollte endlich eine Erklärung haben und die sollte ich auch bekommen. "Vor 2 Jahren bin ich bei den Fraktionslosen und Evelyn aufgewacht. Ich hatte keine Erinnerungen mehr an mein altes Leben. Selbst nach Wochen nicht und ich beschloss ein neues Leben anzufangen als Avery Mackenzie. Als du dann am See nach diesem Mädchen gefragt hast habe ich Angst bekommen. Evelyn wollte mir nicht sagen wer du bist und deshalb streiten wir uns immer noch." Sie hohlte einen Ring aus ihrer Tasche und als ich ihn erkannte hielt ich den Atem an. "Was bedeutet dieser Ring Nine?" Ich holte meinen Ring ebenfalls aus meiner Tasche und hielt ihn neben ihren. "Wir waren verlobt. Ich habe dir hier am See einen Antrag gemacht und in der Nacht kamst du nie wieder." Bei all den Erinnerungen kamen noch mehr Tränen. "Wir waren zusammen?" Sie fragte ungläubig und ich nickte. "Wie kann ich bitte meine Verlobte vergessen?" Sie schlug sich gegen die Stirn und weinte. Ich zog sie in meine Arme und wir weinten zusammen. Ich hielt es nicht mehr aus und drückte sie leicht von mir, nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie zärtlich. Nach all der Zeit endlich wieder ihre Lippen auf meinen zu spüren war wundervoll. Unser Kuss wurde immer leidenschaftlicher bis Leya ihn unterbricht. "Ich liebe dich immer noch genau so wie an dem Tag an dem ich dich das erste mal bei meinen Eltern gesehen habe!" Ich erinnere mich auch noch genau an diesen Tag. Ich war bei Leyas Eltern eingeladen und Leya öffnete die Türe. Schon damals wusste ich sie würde mir gehören. Für immer!





Jeanines Spitzname Nine wird Nien ausgesprochen ;)

Das Schicksal einer OrchideeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt