Pansy, du miese Schlange

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Draco Malfoys Sicht

Ich betaste den Rücken des Buches. Der Umschlag ist in einem schlichten Schwarz gehalten und auch nicht mit ‚Mein Tagebuch' beschriftet. 

Verständlich, wenn es auf niemanden aufmerksam machen soll.

„Los, hauen wir ab!", schlägt Theo vor und zeigt mit seinem Zeigefinger auf die Tür.

Ich nicke und stecke das Buch in die Tasche meines Umhanges. Wir beide wollen den Raum verlassen, als die Tür unerwartet aufgeschlagen wird und Pansy Parkinson in der Türschwelle auftaucht.

Ihr Blick ist nach unten gerichtet, wodurch sie erstmals nicht versteht, dass andere anwesend sind. Doch im nächsten Augenblick guckt sie gedankenverloren durch den Raum und erspäht Theo und mich.

Ihr Mund bleibt weit offen und abwechselnd zeigt sie auf meinen Kumpel und meine Wenigkeit. Theo guckt durch den Raum, um eine passende Ausrede für unsere Anwesenheit zu finden.

Doch Pansy kommt ihm zuvor und zickt: „Was habt ihr beiden hier verloren? Falls ihr es nicht wisst, dies ist ein Zimmer für Mädchen!" Das letzte Wort betont sie extra.

Ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf meine Lippen und ich frage: „Du hast wohl vergessen, dass du mit Draco Malfoy sprichst!"

„Nein, habe ich nicht!", stimmt sie mir zu. „Nur, was hättet ihr gemacht, wenn es Granger wäre, die euch erwischt hätte und nicht ich?" Theo möchte eine Antwort auf ihre Frage geben, doch das Mädchen blickt uns schockiert an. „Deshalb steht Blaise unten und bewacht den Eingang! Was führt ihr im Schilde?"

„Geht dich nichts an!", zischt Theo.

Pansy verdreht die Augen und faucht: „Halt die Klappe, Theodore."

„Hör auf mich so zu nennen!", beschwert er sich und zuckt mit den Mundwinkel.

Die Slytherin grinst und fragt mit einem belustigten Unterton: „Was, wenn nicht? Wirst du dann weinend zu Mama rennen?"

Ohne ein Wort bewege ich mich auf die Tür zu.

Doch Pansy fragt: „Wohin des Weges?"

„Hinaus in die Freiheit?", antworte ich die Augenbrauen hebend.

Dem Mädchen entgeht ein amüsiertes Lachen und sie erwähnt: „Ich habe noch immer keine Antwort darauf bekommen, weshalb ihr in diesem Zimmer gewesen seid."

„Wieso sollte dich das etwas angehen?", zische ich allmählich genervt und greife nach der Türklinke.

„Nun", beginnt sie und ich blicke erneut zu ihr. „Ich könnte Snape erzählen, dass ihr hier eingebrochen seid."

„Und wo sind deine handfesten Beweise?", frage ich selbst beeindruckt und sehe zu Theo, welcher Pansy angeekelt anblickt.

„Mir ist im Klaren, dass ihr etwas aus Hermines Besitz entwendet habt und wenn dieses Mädchen daraufhin mitbekommt, dass dieser Gegenstand verschwunden ist, dann werde ich sie auf euch hetzen. Dadurch werden die Lehrer euer Zimmer durchsuchen und falls sie Grangers Besitz finden, dann werdet ihr beide eine saftige Strafe aufgetischt bekommen."

Sie ist äußerst klug. Dies habe ich nicht von Pansy erwartet. Doch, weshalb steht sie nicht auf unserer Seite?

„Was möchtest du im Gegenzug dafür, dass du die Klappe hältst?", zische ich wütend und schaue ihr abwartend ins Gesicht.

„Du wirst mit mir heute Abend ausgehen und ich werde einen Kuss von dir bekommen", verlangt das Mädchen grinsend.

Bloß beim Gedanken an ein Date mit Pansy wird mir ganz übel. Denkt dieses Mädchen ernsthaft, dass ich, Draco Malfoy, mit ihr ausgehen würde? Sehe ich so aus, als würde ich mit zweitklassigen Mädchen meine Zeit verschwenden? Ich habe nicht das Interesse an jemandem, der mir ununterbrochen ein Klotz am Bein ist.

Jedoch gibt es hier keinen Ausweg. Entweder ziehe ich Pansy auf meine Seite, oder sie wird mich verpetzen.

„Gut", gebe ich einverstanden zu und verlasse gemeinsam mit meinem Kumpel den Raum.

Draußen klopft mir Theo grinsend auf die Schulter und meint: „Viel Glück. Das wirst du gebrauchen können."

„Ich hoffe für dich, dass in diesem Buch etwas Sinnvolles steht", drohe ich wütend und blicke ihm zornig in die Augen. „Denn ansonsten wirst du dafür büßen."

Wir gehen zurück in den Gemeinschaftsraum und erblicken Blaise, gemeinsam mit Hermine. Unerwartet blickt die Löwin zu uns und grinst schelmisch.

Sie dreht sich in unsere Richtung und kommt mit jeder Sekunde immer näher. Doch nicht Theo ist ihr Ziel, sondern ich.

Das Mädchen steht direkt vor mir. Während ich auf sie hinabblicke, sieht sie zu mir hoch.

„Hey, Draco", spricht sie und ihre Stimme hört sich unbekannt an.

Doch bevor ich in der Lage bin zu antworten, schlingt sie ihre Arme um meinen Becken und richtet die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf uns. 

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