Eine Riddle begleicht stets ihre Schulden

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Dia Riddles Sicht

Padma Patil verhält sich seit unserem letzten Treffen äußerst ruhig und dies sollte auch so bleiben, da ich jegliche Gespräche mit ihr vermeiden möchte. Die zweite Runde des Trimagischen Turniers ist in diesem Augenblick in vollem Gange und nun ist der Zeitpunkt gekommen, um einem bestimmten Mädchen eine Lektion zu erteilen.

Laut den Informationen hält diese Person nicht viel von dem Trimagischen Turnier, da Ron Weasley nicht einer der Teilnehmer ist, weshalb sie sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Schulhof befinden müsste. Mit dieser Überzeugung nehme ich den Weg dorthin auf und treffe zu meinen Ungunsten auf Fred Weasley.

Anfangs scheint er mich nicht zu bemerken, weshalb ich versuche, ohne seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, auf dem schnellsten Wege auf den Schulhof zu kommen. Doch erneut tritt mir eine Hürde in den Weg. Fred streckt seinen rechten Arm vor mir aus und versperrt somit den Weg. Sein Blick richtet sich auf mich und aus irgendeinem Grund bekomme ich Gänsehaut. Im Normalfall würde mir kein einziger in dieser verdammten Schule einen Schrecken einjagen können. Doch in seinen Augen steckt etwas Gefährliches und aus einem unerklärlichen Grund möchte ich ihn näher kennenlernen. – Auf meine Weise.

„Schaust du nicht beim Turnier zu?", fragt er neugierig und zeigt mir alle seine Zähne.

Dieses Lächeln ist wahrlich ein Kunstwerk. Ihm sollten die Zähne ausgerissen und ausgestellt werden. Möglicherweise wäre dies keine gute Idee, da ihm sowas bloß Schmerzen bereiten würde.

Ich zucke bloß mit den Schultern und möchte weitergehen, doch Fred stellt sich mir erneut in den Weg. Ich wackle mit dem Kopf und frage, weshalb er mir meine kostbare Zeit raubt. Der Junge legt seine Hand auf meinen Kopf und nähert sein Gesicht meinem. Zum allerersten Mal fühle ich mich eingeschüchtert und mein Herz schlägt ungewöhnlich schnell.

Fred grinst und bittet: „Tu nichts Verbotenes."

Ich nicke und unsere Wege trennen sich.

Unerwartet spricht er hinter meinem Rücken: „Nicht ohne mich."

Ohne ihn anzuschauen schreite ich meinen Weg voran und trotz der großen Entfernung sind meine Mundwinkel angehoben. Sofort nehme ich meine ernste Miene auf und versuche diese Glückshormone zu unterdrücken.

Weshalb ist Fred nicht wie die anderen in der großen Halle gesessen? Interessiert er sich nicht für das Trimagische Turnier?

Gilt seine Gutmütigkeit dieser Pestbeule, oder mir? Die Frage an sich ist sinnlos, da niemand weiß, dass meine Cousine die Kontrolle über ihren Körper verloren hat und es nun an mir liegt, sie vollständig aus dieser Welt auszuradieren.

Ich muss meine Gefühle vollkommen verbannen, da sie mich nur bei meinen Plänen hindern. Das Gute muss eine Niederlage erleiden, damit mich mein Vater endlich anerkennt.

„Na? Bist du auf dem Weg zu deinen Schlagen?", ertönt die Stimme von der Person, welche ich gesucht habe.

Die überhebliche Löwin ist nun zum armen Lämmchen geworden. Ich drehe mich auf dem Absatz um und hebe einen Mundwinkel in die Höhe. Lavender Brown tritt einen Schritt zurück, da ihr Instinkt sie zu warnen scheint. Ihre Hand liegt tief in ihrer Tasche, bereit jeden Moment einen Fluch auf mich zu hetzen. Jedoch darf dies nicht geschehen, weil ich dadurch die Kontrolle über meinen Körper verlieren würde.

„Hast du etwa Angst vor mir?", stelle ich eine Frage, mit einer äußerst offensichtlichen Antwort. „Weshalb stehst du nun hier vor mir, voller Stolz und Überheblichkeit?"

Je weiter ich mich ihr nähere, desto weiter tritt sie zurück. Es raschelt in ihrer Tasche, wodurch es den Anschein macht, als würde sie ihren Zauberstab fester umgreifen.

Lavender zischt: „Ich würde mich niemals vor einer niederträchtigen Schlange fürchten!"

Irrelevant, wie sehr ich Hermine hasse, frage ich mich trotz allem weshalb alle Löwen ihr den Rücken zugekehrt haben. Heißt es nicht immer, dass diese ‚prachtvollen' Geschöpfe für ihre Loyalität bekannt sind? Es muss einen triftigen Grund geben, wodurch bei allen sich ein Schalter umgelegt hat und sie begonnen haben die kleine Granger zu hassen.

„Nun, jedenfalls", beginne ich und hole meinen Zauberstab aus meiner Tasche heraus. „Ich habe noch eine Rechnung mit dir offen."

Meine Hand gleitet über das Holz meines Stabes und siegessicher grinse ich die Brown an. In ihren Augen liegt grenzenlose Furcht. Mit zitternden Hände holt sie ihre Waffe heraus.

„Impedimenta!", rufe ich und der Zauberspruch trifft das Mädchen. Sie bleibt in ihrer Bewegung starr stehen. „Silencio!", füge ich hinzu, um sicher zu gehen, dass sie keinen Ton von sich gibt. „Ich habe schon genug durch dich leiden müssen. Du und deine vorlaute Art haben meine Pläne vereitelt. Deshalb wird dir nun ein Schicksal wiederfahren, welches dich wünschen lassen wird, du wärst mir nie in die Quere gekommen. Falls uns jemand entdeckt, bevor ich mein Werk vollendet habe, wirst du dir wünschen, dass es ein Ende gefunden hätte."

Mühevoll gelingt es mir die Gryffindor auf den Boden zu legen. Lustvoll knie ich mich zu ihr herunter und hole viele kleine Steine heraus, welche auf ihren beiden Armen platziert werden. Ich richte die Spitze meines Zauberstabes auf jedes einzelne und rufe ‚Flagrante'.

Die Augen des Mädchens werden ganz groß und höchstwahrscheinlich schreit sie sich die Seele vom Leibe. Ich lehne mich an die Wand hinter mir und betrachte das Geschehen.

„Crucio", spreche ich einen der drei unverzeihlichen Flüche aus und grinse beim Anblick des verbitterten Mädchens. „Es macht bloß leider keinen Spaß, wenn ich dein verzweifeltes Schreien voller Qual nicht hören kann."

In diesem Augenblick verbrennen viele Steine Lavender Browns Körper und der Fluch verstärkt diese Schmerzen. Es ist ein wunderschönes Gefühl. In diesem Augenblick fühle ich mich stärker, als je zuvor.

„Finite Incantatem!", ruft mein Mund unwillkürlich.

Was ist geschehen? Weshalb habe ich diese zwei Wörter ausgesprochen?

Im nächsten Moment beginnt sich alles in meinem Kopf zu drehen und ich lege meine Hände an meine Stirn. Da mir jedoch bewusst ist, dass das Mädchen bald aufstehen könnte, da der Zauberspruch von vorhin alle davor aufgehoben hat, spreche ich erneut ‚Impedimenta'. Mein Kopf platzt vor Schmerzen. Es wirkt so, als würde jemand mit allen möglichen Instrumenten direkt neben meinem Ohr spielen. Die Schmerzen werden immer stärker und unerträglicher. Ich falle auf die Seite und meine Sicht verblasst.

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