Geständnis

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Hermine Grangers Sicht

Cassandra Riddle erhebt sich und sieht mich mit hasserfüllten Augen an. Ihre Hände zittern vor Wut. 

,,Ich habe meine Tochter seit dreiundvierzig Jahren nicht gesehen!", schreit sie außer sich. ,,Ich sehne mich nach meinem Fleisch und Blut!"

Mir fällt nichts ein, wodurch die Frau sich beruhigen könnte. Während sie schreit, sitze ich ihr gegenüber und warte auf mein Todesurteil. Meine Augen wandern von einer Seite auf die andere und suchen nach Gegenständen, die mir die Flucht ermöglichen könnten. 

Ein Duell wäre die dümmste Idee, da Cassandra mir hochhaus überlegen ist. Sie ist siebzig Jahre alt und schafft es durch ihre Kräfte sich jünger aussehen zu lassen. Das beweist ihre Stärke. 

,,Dein Tod wird alles beenden!", spricht sie und richtet ihren Zauberstab auf mich. ,,Du wirst nicht glücklich sein, während sie leidet!"

Wie Endres Riddle beginnt sie etwas aufzusagen und richtet ihren Zauberstab auf mich. Mein Körper ist wie fest gefroren. Cassandra macht ihre Augen auf und tritt näher an mich heran. Sie legt die Spitze ihres Zauberstabes an meine Stirn und mein Kopf beginnt fürchterlich zu brennen.  

Ich versuche das Schreien zu unterdrücken, doch letztendlich ergibt es keinen Sinn und ich ergebe mich den Schmerzen.  

Doch unerwartet blendet uns ein grelles Licht, wodurch ich mir die Augen zukneife. Dumbledore tritt hervor und schleudert die Frau gegen die Wand. Hinter ihm tauchen Harry und Ron auf. Mein Herz fühlt sich, trotz der Schmerzen, besänftigt und ich lächle den beiden schwach zu. Sie helfen mir  auf die Beine und zusammen bewegen wir uns zu dem Portal, von wo sie angekommen sind. 

,,Sie werden für Ihre Taten bezahlen", knurrt Cassandra, welche sich keinen Zentimeter rühren kann. ,,Ihr alle werdet dafür bezahlen!"

,,Sie überschätzen sich", meint Dumbledore und kehrt ihr den Rücken zu.

Im Eilmarsch verlassen wir dieses grässliche Haus und landen in Dumbledores Büro. Mir entgeht ein erleichtertes Seufzen. 

,,Miss Granger!", höre ich McGonagalls besorgte Stimme und sie empfängt mich mit einer festen Umarmung.

Harry und Ron stehen seitlich von mir und ich spüre ihre entschuldigenden Blicke. Nachdem die Professorin mich loslässt, öffne ich meine Arme und beide erwidern die Geste augenblicklich.

Harry flüstert: ,,Hermine, wir haben dich so vermisst!"

Ron bittet: ,,Vergebe uns unsere Fehler!" 

Vor Freude schaffe ich es nicht einmal zu sprechen und die Tränen fließen endlos. 

,,Nur mit der Ruhe", spricht Dumbledore und hebt seine Hand. 

McGonagall drängt sich erneut in den Vordergrund und schimpft: ,,Miss Granger! Ihnen hätte etwas passieren können!"

Sie blickt auf meinen Hals und ihre Augen weiten sich. Ich senke meinen Blick und übergebe ihr den Zeitumkehrer.

,,Auch Sie haben mir einiges zu erklären, Minerva", meint der Schulleiter und sieht neugierig auf den Gegenstand, welcher in der Hand der Professorin liegt. 

Professor McGonagall steckt den Zeitumkehrer ein und sieht entschuldigend zum Direktor. Dieser lächelt jedoch nur verständnisvoll und wendet sich wieder zu uns. 

,,Dank Mister Potter haben wir Sie aufspüren können", erklärt Dumbledore und legt Harry eine Hand auf die Schulter. 

Dieser grinst siegreich und antwortet: ,,Ja! Ich habe diesen Stift gefunden, wo deine Initialen stehen! In der Nähe von Professor McGonagalls Büro!"

Er übergibt mir den Stift und ich atme erleichtert aus. Hätte ich den nicht fallen gelassen, dann würde ich nicht hier sitzen und erneut mit meinen besten Freunden reden. 

Ron wendet ein: ,,Mir ist sofort eingefallen, dass wir gehört haben, wie Professor McGonagall in ihrem Büro von einem Zeitumkehrer gesprochen hat und dadurch haben wir gemeinsam mit Harry die Sache in die Hand genommen."

McGonagall ruft empört: ,,Mister Weasley! Sie haben gelauscht?"

Ron hebt abwehrend die Hände in die Höhe: ,,Ich bin ganz zufällig vorbeigekommen!" 

Dumbledore mischt sich ein und spricht: ,,Dies ist doch komplett unwichtig! Miss Granger ist wohlauf und bloß dies zählt!"

Nun tritt Snape in den Vordergrund und fragt: ,,Was ist ganz genau passiert?"

Ich erzähle den Anwesenden von den Geschehnissen mit Cassandra Riddle und versuche dabei nicht einmal das winzigste Detail auszulassen. Bei jedem einzelnen Wort wird mir immer mehr bewusst, wie dumm diese Aktion eigentlich gewesen ist. 

,,Ich werde sie umbringen!", knurrt Ron und knirscht wütend mit den Zähnen. 

McGonagall protestiert: ,,Ausgeschlossen! Nach dieser Aktion dürfen wir uns keine weiteren Fehler erlauben!"

,,Wir müssen strategisch vorangehen", meint Dumbledore und setzt sich auf seinen Sessel. ,,Dia Riddle befindet sich schließlich in Miss Grangers Innerem."

,,Wie wäre es mit Endres?", schlage ich vor und Professor McGonagalls Augen funkeln vor Wut. 

Harry und Ron fragen im Chor: ,,Wer?"

,,Miss Granger!", knurrt McGonagall entrüstet. ,,Sie haben gesehen, welches Unheil diese Familie fast angerichtet hätte!"

,,Kann uns jemand aufklären?", fragt Harry und verschränkt die Arme vor der Brust. 

Dumbledore nickt und meint: ,,Endres Riddle ist der Bruder von Tom Riddle."

Harrys Augen weiten sich entsetzt und Ron starrt ahnungslos in mein Gesicht.

Warum in meines? Sehe ich etwa aus wie Endres Riddle?

,,Bis Dia Riddle beseitigt ist, müsst ihr gut auf eure Freundin aufpassen", erklärt der Schulleiter. ,,In dieser Schule gibt es Spione von Voldemort und die wollen, dass Dia Riddle die komplette Kontrolle über Miss Grangers Körper hat."

Ron ballt seine Hand zu einer Faust und spricht versichernd: ,,Wir werden Hermine mit unserem Leben beschützen!"

,,Bis dahin müssen sie weiterhin so handeln, wie sie es getan haben", befiehlt Dumbledore und ich schaue ihn verständnislos an.

Meine besten Freunde sollen mich weiterhin wie Dreck behandeln? Wie kann er dies bloß verlangen? Es geht die anderen Schüler nichts an!

,,Niemand darf einen Verdacht hegen!", warnt McGonagall.


Dumbledore hat uns Schüler gebeten sein Büro zu verlassen. Ich drehe mich um und möchte gehen, als ich Harrys und Rons Blicke auf mir spüre.

Wahrscheinlich haben sie einiges zu erzählen. Aber es ist einfach viel zu riskant!

,,Hermine", spricht Harry und möchte sich mir nähern.

Ich trete einen Schritt zurück und sofort stoppt er. Meine Blicke wandern panisch durch den Gang.

Harry versichert: ,,Hermine, es ist niemand hier."

,,Es ist trotzdem nicht sicher!", flüstere ich, als würde uns jeden Moment ein Todesser überraschen. 

Ron lächelt nachsichtig und spricht: ,,In Ordnung. Aber wir möchten dir bloß versichern, dass wir immer auf deiner Seite gewesen sind."

,,Ganz genau", stimmt Harry ihm zu. ,,Sonst wären wir ja augenblicklich an den Tisch der Slytherin gekommen und nicht erst nach deinem Abgang. Wir haben einen Plan gehabt, aber jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt."

Ich nicke und grinse glücklich in ihre Richtung. Sie erwidern meine Geste und wir gehen getrennte Wege. 

MisfitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt