Stupor ist doch nicht so Stupor

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Draco Malfoys Sicht

Hermine macht einen beeindruckenden Abgang. Lavender Brown liegt regungslos am Boden und neben ihr Professor McGonagall. Die Frau blickt der ehemaligen Gryffindor wütend und enttäuscht hinterher und murmelt etwas vor sich hin.

Unerwartet taucht eine der beiden Patil-Zwillinge in meinem Sichtfeld auf und rennt richtig Ausgang. Es ist die aus Gryffindor, wodurch ich daraus schließen kann, dass es Parvati sein muss. 

Möglicherweise irre ich mich auch und dieses Mädchen ist Padma? Nein, Padma ist schließlich in Ravenclaw und ich habe mir das aus dem Grund gemerkt, da Blaise früher durchgehend von ihr gesprochen hatte. Dieser Typ hat keinen Geschmack. Aber nicht jeder kann so umwerfend sein, wie ich es bin!

„STUPOR!", schreit unerwartet eine Stimme von draußen und alle Schüler rennen raus aus der großen Halle.

Da ich früh reagiert habe, bin ich ganz vorne in der Menge und erblicke Parvati und Hermine. Die Gryffindor hat den Zauberstab auf die Slytherin gerichtet. Hermine liegt auf dem Boden und verzieht schmerzerfüllt das Gesicht.

„Lege dich nie wieder mit meinen Freundinnen an!", faucht Parvati und geht wütend an der Slytherin vorbei.

Es ist seltsam, dass sich die Löwin noch immer bewegen kann, obwohl sie in einer Schockstarre liegen müsste. Bevor ich überhaupt reagieren kann, taucht Snape neben ihr auf und hilft Hermine auf die Beine.

Das Mädchen drückt sich die Hand gegen den Kopf und murmelt etwas Unverständliches.

„Miss Granger?", spricht Snape mit seiner ruhigen Stimme und Hermine schreckt auf.

Sie fragt nun etwas lauter: „Was ist passiert?"

Der Hauslehrer von Slytherin hebt fragend die Augenbraue. In der nächsten Sekunde befiehlt er den anderen Schülern den Weg freizumachen und natürlich missachtet niemand seinen Befehl. Der Weg steht frei und unterstützt Hermine beim gehen. 

Die Menge leert sich und viele begeben sich erneut in die große Halle. Blaise und Theo rennen zu mir.

„Dumbledore ist gerade mit der Brown-Tussi und McGonagall in den Krankenflügel disappariert!", gibt Theo Bescheid und mir gehen böse Gedanken durch den Kopf.

Außerdem ist es unmöglich in Hogwarts zu apparieren! Dumbledore steckt voller Geheimnisse. 

Hermine und diese Gryffindor in einem Raum? Dies könnte schlecht enden. Ich traue keinem dieser Leute, denn aufgrund von Potters Selbstverliebtheit haben alle nun einen Hass gegen sie entwickelt.

„Was hast du vor dagegen zu unternehmen?", fragt mich Blaise, mit einem besorgten Unterton.

Während Theo der Typ ist, der für jeden Spaß zu haben ist und einen schlimmen Hass gegen Schlammblüter hegt, ist Blaise ein Junge, der in allen Situationen Verständnis zeigt. Er hat eindeutig keinen Feind in Hermine gefunden und weiß, dass es mir ebenfalls so ergeht. 

Ich zucke mit den Schultern und meine: „Was soll ich denn machen? Ich gehe rein und fülle meinen Magen."

Theo lacht und klopft mir zustimmend auf die Schulter. Danach nimmt er seinen Weg in die große Halle auf, mit dem Gedanken, dass ich ihm folge.

Jedoch hält mich Blaise am Oberarm fest und knurrt flüsternd: „Wirst du sie denn gar nicht besuchen gehen? Das ist deine einzige Chance, sie für dich zu gewinnen. Vermassle es bloß nicht."

Ich ziehe meinen Arm zu mir und zische: „Du befiehlst mir rein gar nichts."

Mit diesen Worten bewege ich mich zu meinem Kumpel Theo, welcher ungeduldig wartet.

Blaise zieht wütend ab.

„Was ist da draußen passiert?", fragt Pansy und ich setze mich auf die Bank.

Viele Gryffindors sind längst nicht mehr anwesend, da sie wahrscheinlich Lavender einen Besuch im Krankenflügel abstatten.

Ich zucke mit den Schultern und zische: „Sehe ich so aus, als würde es mich interessieren?"

„Nun, du bist wie ein Verrückter nach draußen gerast", erinnert mich Daphne an meine peinliche Aktion.

Wütend erhebe ich mich und knurre: „Habe ich mit dir geredet?"

„Draco", sagt Theo meinen Namen und hält mich an meinem Unterarm fest. „Wir wollen doch nicht erneut die Aufmerksamkeit der Professoren auf uns ziehen, nicht wahr?"

Ich knurre: „Ich habe keinen Appetit mehr."

Mit diesen Worten entferne ich mich vom Tisch der Slytherins.

Pansy ruft: „Heute Abend!"

Ich verdrehe entsetzt die Augen und verlasse genervt die große Halle. Theo rennt mir hinterher und wenige Minuten später kommen wir in einem leeren Gang an.

„Theo, du musst mir einen Gefallen tun", beginne ich das Gespräch und betrachte den Jungen mit einem ernsten Blick. „Du musst heute Abend mit Pansy ausgehen."

„Nie und nimmer werde ich meinen wertvollen Abend wegen dieser Schreckschraube vermiesen lassen!", weigert sich der Slytherin und schüttelt verneinend den Kopf.

Ich frage: „Habe ich nach deiner Meinung gefragt?"

„Nein", murmelt Theo und blickt auf den Boden. „Also gut, was muss ich machen?"

Ich flüstere: „Du nimmst meine Gestalt an, führst Pansy an einen Ort, wo keine anderen Schüler sind und versuchst sie abzulenken."

„Aber ich kann dieses Mädchen nicht ausstehen!", jammert er und verzieht angeekelt das Gesicht.

Ich meine zustimmend: „Mir ergeht es genauso. Aber du musst mir diesen Gefallen tun."

„In Ordnung", spricht Theo.

Ich nicke und meine: „Heute Abend, in unserem Zimmer."

Nach gefühlten vierzig Tagen habe ich es geschafft Theo von mir abzuwimmeln und begebe mich nun in den Krankenflügel. Der Weg dorthin ist recht angenehm, da keine Schüler im Gang herumlungern.

An meinem Ziel angekommen erblicke ich Madam Pomfrey, welche mich lieb anlächelt.

 Hat die Frau einen guten Tag? Denn ansonsten ist sie immer eine Furie.

„Hermine ist dort hinten", gibt sie mir Bescheid und ich nicke dankend.

Blaise sitzt neben ihr und sie lächeln sich gegenseitig an. Hermine beachtet mich überhaupt nicht.

Dumbledore spricht unerwartet: „Ich bitte alle Schüler nun sich in Ihre Unterrichtsräume zu begeben."

Madam Pomfrey meint: „Die Kranken dürfen sich ausnahmsweise jemanden aussuchen, der bei Ihnen bleibt."

Lavender ruft augenblicklich: „Ron Weasley!"

Die Frau blickt in Hermines Richtung. In diesem Moment bemerke ich, dass sie meine Anwesenheit bemerkt hat, denn ihre Augen liegen auf mir.

„Sie, Miss Granger?"

Hermine bittet: „Ich würde gerne Blaise Zabini bei mir haben."

Snape befiehlt: „Der Rest von euch verlässt augenblicklich den Raum."

Blaise?! Sie hat BLAISE gewählt?

Wütend schaue ich meinem unschuldigen Freund in die Augen und schüttle wütend den Kopf. 

Dieser Junge kann noch etwas erleben.

MisfitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt