Ungewollte Teilnahme

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Draco Malfoys Sicht

Seit dem Vorfall mit Hermine und ihren plötzlichen Gedächtnisverlusten sind nun zwei Wochen vergangen. Ich kann mich erinnern, dass ich nach vier Tagen zu Bewusstsein gekommen bin. Viele Wunden sind verheilt, doch wenige Narben verbleiben.

Die Professoren haben, wie ich es erfahren habe, versucht Goyle eine Strafe zu erteilen. Unglücklicherweise haben sie keine Beweismittel, um gewisse Vorkehrungen zu treffen.

Nach diesem Ereignis hat sich Goyle kaum in der Öffentlichkeit gezeigt und falls wenn, dann ausschließlich nur zum Essen und in den Stunden.

Da ich in keinen Unfug geraten möchte, halte ich mich da heraus. Letztendlich haben die Professoren noch immer ein Auge auf ihn.

Mit Hermine ist auch nicht mehr zu sprechen. Sie weicht allen Konversationen aus und sitzt während den Essenszeiten entfernt von uns. Öfters liest sie in den Schulbüchern und isst schnell auf.

Es ist recht seltsam, dass sich eine Person in solch einer kurzen Zeit ändern kann. Jedoch hat sich Hermine auch sehr schnell von den Gryffindors abgewandt.

„Draco", höre ich die Stimme von Blaise und im nächsten Moment werde ich von hinten angerempelt.

Schockiert drehe ich mich zu dem Jungen um und zische: „Was? Wieso hast du um acht Uhr morgens so gute Laune?"

Urplötzlich erinnere ich mich daran, dass heute verkündet wird, wer am Trimagischen Turnier teilnehmen darf. Ich wedle augenblicklich mit der Hand und deute, dass es mir eingefallen ist. Beide nicken und folgen mir eilig.

In der großen Halle angekommen setze ich mich absichtlich neben Hermine. Diese macht Aufstand zu gehen. Ich packe sie am Handgelenk und werfe ihr einen drohenden Blick zu. Unfreiwillig nimmt das Mädchen erneut Platz.

Hermine zickt: „Sprich mich bloß nicht an, Malfoy!"

„Du hast mich angesprochen, Granger", gebe ich grinsend zurück und blicke sie hochnäsig an.

Die Löwin schnauft und zischt: „Ich habe kein Interesse an einer Konversation mit dir!"

„Nun, ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten", gebe ich zurück und lege meinen Arm um ihre Schultern.

Hermine entweicht ein leiser Seufzer und sie fragt: „Was willst du?"

„Mit dir reden", verrate ich.

Ihre Augen weiten sich und sie zickt: „Nun, ich möchte dem lieben Dumbledore zuhören!"

Zu ihrem Glück beginnt der Schulleiter in diesem Moment zu sprechen und stört mich bei meinem Versuch ein ordentliches Gespräch mit Hermine zu führen.

„Liebe Schüler!", ruft Dumbledore durch die gesamte Halle und alle Schüler verstummen. „Wie ihr seht ist der Feuerkelch bereit, um zu verkünden, welche Schüler am Turnier teilnehmen dürfen!"

Langsam nähert er sich dem Kelch und wir alle betrachten ihn gespannt. Die Flammen färben sich dunkelblau und der erste Zettel wird aus dem Kelch geworfen.

„Oliver Rivers, aus dem Hause Hufflepuff", ruft Dumbledore und hebt den Zettel in die Höhe.

Es kommt lauter Beifall von seinem Haus. Der Junge geht lächelnd nach vorne und stellt sich auf die Tribüne.

Auf Anhieb wirft der Feuerkelch einen weiteren Zettel heraus und Dumbledore fängt diesen geschickt.

„Sue Li, aus dem Hause Ravenclaw!", verkündet der Professor und hebt ebenso diesen Zettel in die Höhe.

Das, mir bis jetzt unbekannte Mädchen, eilt nach vorne und stellt sich neben diesen Oliver.

Ehrlich, wer sind diese Leute? Verdammte sechs Jahre verbringe ich nun schon hier und immer wieder tauchen neue Gesichter auf. Ich rede hauptsächlich von denen, die ein Jahrgang unter mir sind.

„Harry Potter, aus dem Hause Gryffindor!", hebt Dumbledore den Zettel und ruft Harrys Namen.

In seiner Stimme ist Erleichterung zu hören.

Drei von vier Häusern wurden genannt. Nur noch das Haus der Schlangen und das Trimagische Turnier wird seinen Anfang nehmen.

Die blauen Flammen des Kelches beginnen zu flackern und ein halb verbrannter Zettel landet in den Händen des Schulleiters.

Die Augen aller Schüler wandern zu uns und erneut zu Dumbledore.

„Draco Malfoy, aus dem Hause Slytherin!", ruft er und der gesamte Tisch der Schlangen beginnt zu jubeln.

Meine Augen weiten sich und verwirrt blicke ich um mich. Alle Augen liegen auf mir. Manche zeigen Stolz und Bewunderung, während andere mich vernichtend anblicken.

Wie zu Merlins Bart ist mein Name in diesen Kelch gekommen? Ich habe mich nicht angemeldet, da ich dieses Turnier für äußerst gefährlich halte.

Theo stupst mich an und ich stehe reflexartig auf. Mit zitterndem Körper schreite ich nach vorne und stelle mich neben Harry.

Harry sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an. Obwohl ich kein Interesse an der Teilnehme habe, werde ich mir nicht Chance entgehen lassen, diesem Idioten zu zeigen, dass es nicht reicht bloß der Auserwählte zu sein.

„Bist du bereit die Hölle zu betreten, Malfoy?", fragt Harry mit einem überheblichen Ton.

„Ich habe sie nie verlassen, Potter", antworte ich lässig und blicke schelmisch grinsend nach vorne, während ich den Jubel aller genieße.

MisfitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt