Erschöpft schloss ich die Haustür auf und ließ meine Tasche im Gehen von den Schultern rutschen. Mit dem Gesicht voran ließ ich mich schließlich aufs Sofa fallen. Die Schule war ausergewöhnlich nervenzehrend gewesen. Alle um mich herum, bis auf das Rudel, hatten sich komisch benommen - Miriam war nett zu mir gewesen, Jasper hatte anscheinend seine Tage wegen den Stimmungsschwankungen und in der Pause hab ich meine Chemielehrerin Miss Oakes mit dem Hausmeister rumknutschen sehen. Alleine deswegen hatte ich auf nichts mehr Lust heute. Wie aufs Stichwort klingelte das Telefon. Um diese Uhrzeit konnte es nur eine sein, weshalb ich mich von der Couch zwang. Lydia und ich hatten abgemacht, dass sie mich anrufen konnte, wenn ich aus der Schule war - bei mir zwei Uhr mittags und bei ihr acht Uhr abends. Also nahm ich mit einem kleinen Lächeln den Hörer ab. "Hallo?" - "Guten Tag Miss Martin!" Mit einem Augenrollen schmiss ich mich wieder aufs Sofa. "Du hörst dich aber sehr fröhlich an meine Liebe. Ist irgendwas passiert von dem du mir erzählen möchtest?" Auf einmal fig sie an zu kichern und lachen, was wiklich sehr ungewohnt für sie war. "Ja ... also ich hab dir ja von dem Typ erzählt, den ich kennengelernt hatte ..." - "Ja ... ?" - "Wir haben in einer Stunde unser erstes Date!" Ich setzte mich aufrecht hin und konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. "Soso ... dann erzähl mal was von deinem Romeo." Kaum hatte ich den Satz zuende gesprochen fing Lydia an zu erzählen. Ich unterbrach sie nicht, da ich wusste, dass das verherende Folgen haben konnte, also hieltich mich zurück. Nachher musste sie dann auflegen, weil sie sich ja noch fertig machen musste. Im Endeffekt hatte ich erfahren, dass er Maurizio hieß, zwanzig Jahre alt war und in einem kleinen Ingenieurbetrieb arbeitete. Anscheinend hatte er auch 'atemberaubendes, schokoladenbraune Haare, die fast so dunkel waren wie Edelvollmichschokolade', 'eine Statur, von der jeder Adonis nur träumen konnte' und 'seine Augen waren von einem wunderschönen und klaren Braun, das sie immer wieder in ihren Bann zog'. Ich war mir sicher, dass ich Lydia noch nie so schnulzig hab reden hören. Das war so ungewohnt, dass ich manchmal daran zweifelte, dass sie diejenige war, die sprach. Ich hoffte nur, dass er ihr genau so viel Liebe schenken wird, nicht so wie Lydias vorheriger Freund, der sie mit Miriam betrogen hatte. Aber was sollte ich schon machen - Lydia war bis über beide Ohren in diesen Maurizio verknallt und ich gönnte ihr das vollkommen.
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Luna - Das Herz des Rudels
WerewolfWir haben schon oft Geschichten gelesen, in denen es um Fabelwesen ging. So welche wie Werwölfe, Vampire oder Meejungfrauen. Aber, was wenn ich euch sage, dass es nicht nur Geschichten sind? Wenn es diese Wesen wirklich gäbe? Ihr glaubt mir nicht? H...