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Bild: Julia umarmt Lydia

Die Spannung zwischen uns wurde beinahe unerträglich, aber Dylan setzte dem ganzen ein Ende, als er seine Lippen mit meinen versiegelte.

Erinnert ihr euch noch an euren ersten Kuss, das Gefühl, das ihr dabei hatten? Das mit Dylan war um so viele Male besser. Er war zwar nicht mein erster Kuss, aber das war in dem Moment egal. Genau wie alles andere. Nur Dylans Lippen, die auf meinen lagen und perfekt zueinander zu passen schienen, waren present für mich. Es war auch kein Kuss, der nach mehr verlangte, sondern einfach nur ein Konzentrat von Gefühlen war. Und welches Gefühl das war ... tja, ab dem Moment konnte ich mich gar nicht mehr selbst belügen. Der Kuss hat mir den Rest gegeben. "Ich liebe dich." Ich realisierte erst gar nicht, dass ich diese Worte laut ausgesprochen hatte, aber bereuen tat ich es auf jeden Fall nicht. Dylan strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und sah lächelnd zu mir runter. "Ich liebe dich auch Julia." Alleine mit diesem Worten brachte er mich zum strahlen. Ich wollte ihm wieder einen Kuss geben, aber Dylan hatte sich aufrecht hingestellt. Selbst wenn ich mich auf Zehnspitzen stellen würde, wäre ich nicht an ihn ran gekommen. Und das wusst er auch ganz genau, denn er sah mit hochgezogener Augenbraue belustigt auf mich hinab. "Jaja ... lach nur.", sagte ich beleidigt und schob mich an ihm vorbei. Ich spürte wie er mich von hinten an meiner Hüfte fasste und kaum hatte er einen einigermaßen festen Griff, hob er mich hoch. Einfach so, dass meine Füße nicht mehr den Boden berührten. "Dylan lass mich runter!", versuchte ich ihm ernst zu sagen, konnte aber auf der anderen Seite das Lachen nicht zurückhalten. Er drehte mich so, dass ich im Brautstyle in seinen Armen lag, sodass wir uns anschauen konnten. "Nur wenn ich dich ab jetzt offiziel meine Mate, Luna meines Rudels und feste Freundin nennen darf.", meinte er und hob mich näher zu ihm ran. Ich verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken und lächelte ihn an. "Wenn es dich glücklich macht, dann ja. Ab heute bin ich offiziel  deine Mate, Luna deines Rudels, obwohl ich nicht genau weiß was ich machen muss, und deine feste Freundin.", wiederholte ich seine Worte und gab ihm einen schnellen Kuss. Daran konnte ich mich echt gewöhnen. "Herzlichen Glückwunsch Julia Martin, Sie werden mich jetzt nicht mehr los.", verkündigte er mir mit einem breiten Lächeln auf seinen Lippen. "Hoffentlich halten sie Ihr Versprechen Mister May.", sagte ich und zog ihn wieder zu mir runter, um ihm abermals einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

"Nein." - "Doch." - "Oh mein Gott. Ich freu mich so für dich Juli!", meinte Lydia und sprang mir um den Hals. Mittlerweile hatte mich Dylan wieder nach Hause gefahren und Lydia war sofort vorbei gekommen, als ich ihr am Telefon die Kurzfassung gab. "Danke Lydia ... aber dass du es mir ja erzählst, wenn du in deinem ach so tollen Europa einen Typen kennenlernst!", mahnte ich sie und piekste mit meinem Finger auf ihre Nase. Lachend schlug sie meine Hand zur Seite. "Natürlich! Vielleicht ist es ja ein netter Italiener, der mit dann abends immer Spaghetti Carbonara kocht." Wir brachen beide in herzliches Gelächter aus, bei der Vorstellung, dass Lydia sich bekochen ließ, denn sie machte sich grundsätzlich ihr Essen alleine. Wir beruhigten uns wieder langsam und lagen jetzt beide auf meinem Bett und schauten an die Decke. "Du Lydia?", fragte ich sie. "Hm?" - "Wann geht euer Flug nochmal?" Lydia atmete schwer aus und legte sich die Hand auf ihr Gesicht. "Freitagabend um 20 Uhr. Dann werden wir wohl sehr früh morgens in Rom ankommen.", meinte sie. Sie nahm die Hand vom Gesicht und schaute mich mit glasigen Augen an. "Ich will gar nicht mehr so unbedingt hier weg.", flüsterte sie und ich sah, wie sich Tränen in ihren wunderschönen grünen Augen, um die ich sie so sehr beneideite. Ich rückte näher zu ihr ran und nahm sie in den Arm. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und schlang ihre Arme um mich, wie ein kleines Kind. "Du musst nicht weinen Lydia. Wir ... wir sehen uns bestimmt öftersals du denkst, und es gibt doch Handys und Skype und das alles. Komm schon, sonst muss ich auch heulen!", versuchte ich ihr klar zu machen und merkte wie meine Augen verdächtig anfingen zu brennen. Lydia schneifte einmal und wischte sich über die Augen. Dann lächelte sie mich mit einem halbherzigen Lächeln an und nickte. Wenn wir jetzt schon heulten, wie sollte dass denn erst übermorgen werde, wenn wir uns ein für allemal am FLughafen verabschiedeten?

Donnerstag

Ich wurde wach, als mich irgendetwas an der Nase kitzelte. Genervt öffnete ich meine Augen und sah einen braunroten Haarschopf. Stimmt ja, Lydia war gestern abend noch hier geblieben und ihre Eltern hatten ihr erlaubt hier zu schlafen. Ich drehte mich umständlich auf die andere Seite, damit ich auf meinen Wecker schauen konnte. Gerade als ich die Ziffern scharf erkennen konnte gab er ein Knacken von sich und er ging auf voller Lautstärke an. Lydia erschrack sich so sehr, dass sie beinahe aus dem Bett fiel. Während ich den Wecker brutal zum schweigen brachte, lachte ich sie aus, weswegen sie mich beleidigten Blicken strafte. Sie krabbelte aus meinem Bett und verschwand aus meinem Zimmer, wahrscheinlich um ins Bad zu gehen. Mom und Dad waren heute morgen nicht da und außer ihnen und mir wohnte hier niemand. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und kramte ein paar Klammotten für mich und Lydia raus. Meine zog ich schon an und ging dann nach unten in die Küche, um uns beiden zwei Schüsseln mit Cornflakes hinstellte. Kurz danach kam dann auch schon meine beste Freundin in voller Montur runter. Ihr müsst wissen, Lydia und ich waren beide nicht die enthusiastischsten Morgenmenschen, deswegen stand das Frühstück auch schweigend statt. Nachdem wir das und alles andere erledigt hatten, gigen wir nach draußen um zur Schule zu fahren. "Ehm ... Juli?" - "Hm?" Lydia krazte sich am Kopf und sah mich überlegend an. "Mein Auto ... steht Zuhause." Ich klatschte mir die Hand vor die Stirn. Wir würden zu spät kommen, wenn wir jetzt zu ihr gelaufen wären, aber zu Fuß wäre noch schlimmer. Egal was wir gemact hätten, wir wären mindestens eine Stunde zu spät gekommen. Dylan. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und wählte kurzerhand seine Nummer. Nichtmal nach einem nervigen -Beep- Ton nahm er ab. "Julia?", fragt er und ich konnte ganz genau die Besorgnis raushören. "Guten Morgen Dylan. Ehm ... sag mal sind in deinem Auto noch zwei Plätze frei? Wir ... Naja wir kommen nicht zur Schule." - "Bin in fünf Minuten da." Wir legten auf und wie gesagt fuhr auch schon Dylans vertraute Auto vor. Lydia und ich stiegen hinten ein. "Danke, dass du uns mitnimmst. Morgen Lucas.", begrüßte ich schnell seinen Beta, der mich müde anlächelte. Anscheint war er auch kein Morgenmensch. Aber irgendwie sah Dylan auch nicht besonders ausgeschlafen zur sein.

Die Fahrt verlief relativ schweigend, bis auf die Musik, die leise aus demRadio drang. Als wir auf den Parkplatz fuhren, waren die Anderen, sprich Hannah, Jeremy und Andrew, bereits da. Gerade als ich ausgestiegen bin, wurde ich von Hannah umarmt. "Guten Morgen, meine Liebste!", trällerte sie mir ins Ohr und lachte fröhlich. Ich verdrehte die Augen und hielt sie eine Armlänge von mir weg, nachdem ich sie auch umarmt hatte. "Hannah. Ich bin kein Morgenmensch. Man begrüßt mich nicht so fröhlich und enthusiastisch.", stellte ich klar und sah wie sie ebenfalls mit den Augen rollte. Ich erschekte mich leicht, als Dylan von hinten seine Arme um meinen Bauch schlang und seinen Kopf auf meiner Schulter ablehgte. "Außerdem ist sie meine Liebste.", meinte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Sofort legte sich ein Lächeln auch meine Lippen. Ich wurde allerdings aus meiner Träumerei gerissen, als ich die Schulklingel hörte. Unfreiwillig löste ich mich aus Dylans Umarmung und sah hektisch zu Lydia, die meinen Blick erwiederte. Mister Melvrick wird uns umbringen. Ich drehte mich zu Dylan um und gab ihm einen flüchtigen Kuss, den er jedoch vertiefte. Und obwohl ich ihn liebend gerne weiter geküsst hätte, musste ich schleunigst zu Mathe. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen löste ich mich von ihm. "Ich muss los Dylan. Mister Melvrick macht uns fertig.", erklärte ich ihm. Nickend sah er ein, dass ich recht hatte. Zusammen mit Lydia rannten wir also die Gänge lang und standen dann schon beinahe ängstlich vor unserem Klassenraum. Ich atmete einmal tief ein und klopfte an. "Sieh einer an. Also wollen Miss Martin und Miss Foster uns doch mit Ihrer Anwesenheit beglücken. Setzten. Ich werde bei ihren Eltern anrufen." Wir gingen schnell zu unseren Plätzen und setzten uns. Der konnte meine Eltern ruhig anrufen, sie werden es schon verstehen, wenn ich ihnen erkläre was war. Lydia tickte mich an und zeigte mit ihrem Daumen nach hinten. "Seit wann sitzt Jasper denn bei Miriam?", fragte sie. Unaufällig schaut ich nach hinten. Tatsächlich saßen die Beiden zusammen. Ich zuckte nur mit den Schultern und schaute dann wieder nach vorne. Und an dem grimmigen Blick, den uns Mister Melvrick zuwarf wusste ich, dass wir beide diese Stunde untergehen würden.



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Liebe Leser und Leserinnen,

wir sind definitiv noch nicht am Ende der Geschichte angekommen, aber das Wochenende werde ich nichts posten. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein Feedback geben würdet, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet. Kritik, Vorschläge, Logikfehler, Unklarheiten und alles andere können gerne angesprochen werden und ich werde versuchen alles aufzuklären. Mich würden eure Rückmeldungen wirklich sehr freuen : ) Ab Montag wird dann auch wieder regelmäßig hochgeladen. Bis dahin wünsche ich euch allen ein super tolles Wochende!

- Minx oxox



Luna - Das Herz des RudelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt