Julia mit ihrem Sohn
Epilog - 5 Jahre später
Ich machte die Ofenklappe zu und stellte den Timer auf fünfeinhalb Stunden. Das müsste reichen, um den Truthahn durch zu braten. Ein Babyschreien von oben verriet mir, dass Dylan versuchte Windeln zu wechseln. Grinsend fing ich an von drei runter zu zählen. "... zwei ... eins." - "Julia ich könnte hier deine Hilfe gebrauchen!" Kopfschüttelnd ging ich die Treppe hoch, in unser Schlafzimmer. Dylan schaute hilfesuchend zu mir. "Du lernst das auch noch mein Lieber, keine Sorge.", lachte ich und stellte mich an seinen Platz vor den Wickeltisch. Mit mittlerweilen gekonnten Bewegungen wechselte ich unserem Baby die Windeln und hielt ihn lächelnd zu Dylan, der ihn dann in die Arme nahm. Voller stolz schaute er auf ihn runter. Fünf Wochen sind seit seiner Geburt vergangen und heute würde er schon das erste Weihnachtsessen mit der Familie miterleben. "Was meinst du wie Tate sich verhalten wird? Ich meine so viele Menschen waren noch nie um ihn herum ...", murmelte Dylan vor sich her und strich seinem Sohn über den Bauch. "Wenn er nach seinem Vater kommt, dann wird er prima damit klar kommen." Ich gab Dylan und Tate einen Kuss und ging danach wieder runter. Ich wollte bereits die Tischdeko hinlegen, dann hätte ich das schon fertig. Der Weihnachtsbaum stand schon und den Rest des Essens würde ich nachher fertig machen, weil er nicht ganz so lange Zeit brauchte wie der Truthahn. Wir hatten entschlossen dieses Weihnachtsessen bei Dylan und mir zu feiern, weil wir am meisten Platz hatten, da wir immer noch im Rudelhaus wohnten. Nachher würden nämlich Mom und Dad, Dylans Vater, Lucas und Melanie, Andrew und Lana und Jeremy und Hannah mit ihrem Sohn Jack kommen. Ja, jeder aus unserem Rudel hatte jetzt seine Mate gefunden und Hannah und Jeremy hatten, so wie wir, geheiratet und ein Kind bekommen. Die beiden hatten ein Jahr vor uns geheiratet und Jack war vor etwa einem halben Jahr geboren worden. Die beiden wohnten, genau so wie der Rest des Rudels, immernoch in dieser Stadt. Es hatte sich viel geändert in den letzten Jahren und doch kommt es mir alles so gleich vor.
Pünktlich um acht Uhr klingelte es an unserer Tür und ich beeilte mich unsere Gäste rein zu lassen. "Mom, Dad, Peter, schön euch zu sehen.", meinte ich und nahm meine Eltern und meinen Schwiegervater in den Arm. "Ach Liebling wir freuen uns auch. Und wie geht es euch? Klappt alles mit Tate?" Mom war von meinem Sohhn hin und weg, verständlich, immerhin war es ihr Enkel. Allerdings nicht ihr erster, denn Wes, den wir morgen besuchen würden, hatte ebenfalls mit Roxy Kinder bekommen. "Ja alles gut Mom. Allerdings muss ich Dylan noch beibringen wie man Windeln wechselt.", erzählte ich ihr lachend. "Jaja, reib es gleich deiner Mutter unter die Nase. Schon klar." Wie aufs Stichwort kam er zusammen mit Tate auf dem Arm die Treppe runter. Sofort war ich bei meinen Eltern abgeschrieben und ihre Aufmerksamkeit galt meinem Sohn. Kaum hatte ich die Tür zu gemacht klopfte es. "Mach uns doch nicht die Tür vor der Nase zu!" Schnell öffnete ich sie wieder und schloss lachend Hannah in die Arme. "Tut mir leid!" - "Ach was. Hauptsache du lässt uns rein, draußen ist es nämlich kalt." Ich machte Platz und ließ die beiden durch. Jeremy hatte noch Jack auf dem Arm. "Na mein Kleiner?" Ich stupste ihm auf seine kleine Nase, was ihn gleich zum lachen brachte. Nachdem alle ins Wohnzimmer verfrachtet wurden, warteten wir noch auf die restlichen vier. Ich war gerade beim Essen zu gange, als es klingelte. "Ich geh schon!", hörte ich Dylan aus dem Wohnzimmer rufen und kurz darauf die Stimmen von Andrew und Lucas. Natürlich hatten sie ihre Begleitungen auch dabei. Schnell stellte ich den Pudding in den Kühlschrank, damit er zum Essen nachher kalt sein würde, und ging dann meine Freunde begrüßen. Lana und Melanie waren etwa zur gleichen Zeit vor zwei Jahren zu uns, beziehungsweise zu Andrew und Lucas, gestoßen. Mittlerweile waren sie aber richtige Freundinnen geworden. "Also. Wenn ihr wollt, dann können wir essen!", rief ich in die Runde und jeder setzte sich lächelnd an den Tisch. Ich nahm meiner Mutter Tate ab und setzte ihn in seinen Hochstuhl, damit er zusammen mit uns mit essen konnte. Nachdem alle einen Platz gefunden hatten, machte ich mich dran die Vorspeisen zu holen.
Es war immer wieder schön mit Familie und Freunden zusammen zu sitzen und zu reden, lachen oder auch was zu essen. Mit den letzten Jahren ist das leider immer weniger geworden, besonders als Dylan und ich geheiratet hatten und ich mit ihm ins Rudelhaus gezogen bin. Mom und Dad hatten ja immernoch ihren Job als Ärzte und ich war nicht mehr zuhause, deshalb wurden die gemeinsame Zeit immer weniger. Und dann hatten Dylan und ich uns entschlossen für ein Jahr nach Kanada zu reisen, wo er mir schließlich auch den Antrag gemacht hatte. Viele wären dagegen gewesen, zu der Zeit waren wir so gut wie zwanzig und man hätte gesagt, wir wären doch noch viel zu jung dafür. Zuerst hatte ich auch Sorgen, ob wir damit vielleicht nicht hätten warten sollen, aber nachdem Hannah Jeremy geheiratet hatte und Lydia schließlich wirklich ihren Maurizio, war ich mir sicher, dass ich Dylan auch heiraten und meinen Mann nennen wollte. Und jetzt hatten wir sogar einen wunderbaren Sohn. Wenn ich an meine Kindheit zurückdachte, wie ich mir mein späteres Leben vorgestellt hatten, das ganz anders war als das, das ich jetzt führte, dann konnte ich nur lachen. Früher hatte ich gedacht, ich heirate einen Millionär oder so was und lebe dann in einer großen Villa. Aber ich war glücklich mit meinem Leben. Ich hatte eine Familie, einen Mann, der mich liebte, einen Sohn, den ich jeden Tag wachsen sah, und Freunde, die mich in allem unterstützten. Und natürlich ein Rudel, dem ich schließlich eine Luna war. Eine sehr gute sogar, so wie sie immer sagten. Mein Ziel, eine gute Luna zu werden, hatte ich also erreicht. Aber ich würde mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen, ganz bestimmt nicht. Denn Dylan sagte mir immer, ich wäre das Herz des Rudels. Und ein Herz muss schließlich schlagen, stimmts?
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Luna - Das Herz des Rudels
WerewolfWir haben schon oft Geschichten gelesen, in denen es um Fabelwesen ging. So welche wie Werwölfe, Vampire oder Meejungfrauen. Aber, was wenn ich euch sage, dass es nicht nur Geschichten sind? Wenn es diese Wesen wirklich gäbe? Ihr glaubt mir nicht? H...