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Bild: Julia's Abschlusskleid


Meine letzte Ferienwoche verlief sehr entspannt. Ich hatte viel mit meiner Familie und dem Rudel unternommen, hatte aber zwischendurch auch Zeit ausgiebig mit Lydia zu chatten. Tatsächlich hatte sie bereits einen Italiener kennengelernt, aber genaueres wollte sie mir noch nicht sagen. Heute, am Freitag, würde ich mit Hannah unsere Kleider für den Ball kaufen. Sie war total aufgeregt und freute sich schon die ganze Zeit wie ein kleines Kind. Und ich kam immer noch nicht auf die Geste meines Vaters klar - er hatte mir einfach seine Kreditkarte gegeben und gesagt, ich solle mir das aussuchen was mir gefiel und es dann kaufen, ohne auf den Preis zu schauen. In dem Moment konnte ich ihn einfach nur sprachlos anschauen, bis er mich schließlich zu Tür rausschob.

Ich war zusammen mit Hannah auf dem Weg zu einem Kleidergeschäft. Als wir durch die Glastür traten kam ich beinahe nicht mehr aus dem Staunen raus. "Wow...", meinte ich, als ich meine Hand über den Stoff eines knallroten Kleides strich. Hannah war sofort in ihrem Element und hatte nach kurzer Zeit bestimmt fünf Kleider in ihrer Hand. Freudenstrahelnd hüpfte sie zu den edel aussehenden Kabinen und war verschwunden. Ich war noch nie in diesem Laden gewesen, aber immerhin trug ich auch so gut wie nie Kleider - zumindest nicht solche extravaganten. Bewundernd ging ich durch die einzelnen Gänge, in denen überall Kleider hingen, eins schöner als das andere. "Julia? Guck mal!" Ich drehte um und ging wieder zu den Kabinen, wo Hannah stand, in einem atemberaubenden rosé Ton. Es schmiegte sich wunderbar an ihren Körper an und betonte jede ihrer Kurven, obwohl die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf ihrem Dekolté lag, wegen dem glitzernden Oberteil und Herz-Ausschnitt. "Du ... Hannah, Jeremy werden die Augen ausfallen!", lachte ich und sah wie sich ihre Wangen leicht rot färbten. "Hast du denn noch keins gefunden?", fragte sie mich. "Nein, ich such noch. Aber probier die anderen auch noch an.", meinte ich und machte mich wieder auf in die Gänge. Nach einiger Zeit - Hannah hatte nicht wieder nach mir gerufen - kam ich an einem Mannequin vorbei, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ich hatte mich sofort in das Kleid verliebt was sie anhatte. Es war in einem zarten champagner Ton, hatte fließend fallenden Stoff und einen silbernen Träger auf der linken Seite, der über die Brust bis an die Taille ging. Nachdem ich es etwas bewundert hatte, schaute ich mich nach einer Verkäuferin um. Als ich fündig wurde ging ich auf sie zu. "Entschuldigung? Könnten Sie mir sagen, ob sie das Kleid-", ich zeigte auf das Mannequin. "-auch in Größe 9 (europäische Größe 36) hätten?" Sie verschwand kurz und kam danach, wahrscheinlich aus dem Lager, mit einer Kleidetüte wieder. Diesmal war ich diejenige, die mit einem breiten Grinsen in die Umkleide trat. "Oh hast du eins?" Hannah hatte mitbekommen, dass ich zum ersten Mal heute in die Umkleide ging. Es war vergleichsweise einfach ins Kleid zu kommen und der Reisverschluss machte auch keine Probleme. Das Kleid saß wie angegossen. Als ich aus der Umkleide ging und Hannah mich sah, fiel sie aus allen Wolken. Belustigt schaute ich ihr zu, wie sie versuchte Worte zu finden. Schließlich schüttelte sie einfach den Kopf. "Das ist deins." Sie kam auf mich zu und umarmte mich. "Und für welches hast du dich entschieden?", fragte ich sie. Immerhin hatte sie mich nicht mehr gerufen. "Ich nehme das Erste. Darin hab ich mich am wohlsten gefühlt und es sah auch am besten aus." Schließlich gingen wir also zur Kasse und bezahlten unsere Kleider. Letztendlich musste ich für mein Kleid 'nur' 355$ bezahlen. Dad würde damit schon auskommen. Mit Hannah ging ich dann noch in ein Café. Wir unterhielten uns noch viel über unsere Kleider und den bevorstehenden Ball. Und mittlerweile konnte ich es kaum erwarten mit Dylan auf diesen Abschlussball zu gehen.


Luna - Das Herz des RudelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt