Das Mädchen Im Wald

Kapitel 5

"Ich hätte ihr nach gehen sollen", warf ich mir zum etwa tausendsten Mal vor.
"Okay Finn, jetzt hör mir mal zu. Du hast alles richtig gemacht. Wenn du deinen eigenen Arsch nicht gerettet hättest, würdet ihr wahrscheinlich beide draufgehen", sagte Paul.
"Ist natürlich viel besser, wenn ich dran schuld bin, dass sie stirbt", gab ich zurück und verdrehte die Augen.
Wir gingen jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit hier rum und ich wusste, wenn sie noch lebt, dann zählt jede Sekunde. Doch versucht mal jemanden in einen verdammten Wald zu finden! Ich gab die Hoffnung auf. Es hatte keinen Sinn mehr. Wir würden sie nie "Da!", schrie Paul in meine Gedanken hinein und zeigte ein Stück weiter von uns. Als ich sie dort liegen sah rannte ich sofort los. Neben ihr angekommen ließ ich mich auf den Boden fallen und fühlte nach ihrem Puls, aber so sehr wie ich zitterte, konnte ich genau gar nichts darüber sagen ob sie noch lebte.
Paul war nun auch neben mir angekommen und legte zwei Finger an ihren Hals. "Sie lebt, ruf bei der Rettung an, wir brauchen einen Helikopter", sagte er, doch ich schüttelte den Kopf.
"Ruf du dort an und hilf ihnen den Weg zu finden"
Paul tat das natürlich sofort. Ich hingegen wich nicht von ihrer Seite. Ich stoppte die Blutung so gut ich konnte, aber sie hatte eigentlich sogar Glück, es war ein glatter Durchschuss und solange keine Aterie oder so getroffen war, würde sie es sicher überleben.
"Wer bist du bloß und was wollen die von dir...?", fragte ich leise.