Spekulatios gewidmet. Danke für die vielen Kommentare und Votes und für das Gespräch mit dir. Es zeigt irgendwie einfach, dass du die Geschichte nicht nur liest, sondern auch fühlst.
Mom wartete bereits auf mich. In ihren Händen das kleine Heftchen von Dr. Hill. Vermutlich hat sie den Flyer endlich entdeckt, den ich gestern auf meinem Nachtschränkchen habe liegen lassen.
Ich bin ihr nicht böse, dass sie in meinem Zimmer war und vermutlich nach so etwas gesucht hat. An ihrer Stelle würde ich das auch tun, wenn ich jemanden wie mich zum Sohn hätte.
"Willst du dort hin gehen?" fragt sie und hebt die Augenbrauen.
Ich kenne diesen Blick. Es ist dieser Blick, der mir ein schlechtes Gewissen bereiten würde, wenn ich ihren Wunsch abschlagen würde. Denn ich weiß, dass es ihr Wunsch ist, mich dort hin zu schicken.Also zucke ich seufzend mit den Schultern.
"Man kann es sich ja mal ansehen..."Sie lächelt und es sieht so aus, als würde eine kleine Last von ihren Schultern abfallen.
Verdammt, es muss so hart sein, mit mir zu leben und mich trotzdem zu lieben."Ich werde gleich mal anrufen und fragen, wann wir vorbeischauen können!" Damit ist sie im Inneren des Hauses verschwunden.
Etwas später am Abend liege ich im Bett, lesend. Einem plötzlichen Impuls folgend stehe ich auf und laufe die Treppen hinunter.
Als ich Moms Lachen höre, verlangsame ich jedoch meine Schritte und bleibe schließlich stehen.Meine Eltern sitzen auf der Couch und sehen sich irgendetwas im Fernsehen an, doch eigentlich unterhalten sie sich hauptsächlich.
Obwohl ich ihre Gesichter sehen kann, bemerken sie mich nicht.Wieder lacht Mom über irgendetwas, das Dad sagt.
Wenn sie Lacht sieht sie so viel jünger aus.
So sorgenlos.Langsam trete ich zurück und laufe hoch in mein Zimmer. Ich habe meinen Plan geändert.
Ich will sie nicht in ihrer kleinen, Sorgenfreien Welt stören und sie mit meiner Anwesenheit daran erinnern, dass das Leben ein Arschloch ist.
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Wenn wir sterben - oder wie man das Leben spielt
Teen Fiction"Sterben stelle ich mir vor, als wäre man high. Man kann all den Schmutz, der am eigenen Leben klebt, vergessen. Es kümmert einen einfach nicht mehr. Und man muss nicht mehr denken. Das ist wohl das Beste daran." Das Bild vom Cover dieses Buches ha...