SIEBENUNDDREISSIGSTER AUGRNBLICK

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Ganze zwei Wochen lang kommt Grace nicht in den Unterricht. Alles wird grau, und als würde auch das Wetter meine Meinung vertreten, zieht sich der Himmel zu und es beginnt, unaufhörlich zu regnen.
Graues Wetter, graue Laune, graue Gedanken.

Es tut fast schon weh, so sehr wünsche ich mir, eines morgens die Klasse zu betreten, und sie einfach wieder auf ihrem Stuhl sitzen zu sehen, der so kalt und leer neben dem meinen steht.

Mein Physiklehrer hat mal gesagt, ohne Licht hätten wir keine Farben.
Ist mein Leben deshalb so trist und grau? Weil ich kein Licht habe, das es erhellt?

Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich jetzt noch schlechter, als vor der Zeit, in der ich Grace kennengelernt habe.
Damals kannte ich nur die Leere in mir, doch jetzt spüre ich die Sehnsucht, dieses Loch zu füllen, weil ich nun weiß, wie es sich anfühlt, wenn sich jemand innerhalb von wenigen Tagen in mein Herz schleicht.

Jetzt fühle ich mich wie ausgebrannt. Und ich vermisse sie.
Ich habe Heimweh.
Heimweh nach Grace.

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(Irgendwie wäre "Heimweh nach Grace" ein ziemlich interessanter Titel für eine Geschichte...)

Wenn wir sterben - oder wie man das Leben spieltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt