Der Ball

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Lily:

„Lily! Aufwachen!" Alice rüttelte an meiner Schulter. Müde öffnete ich meine Augen. Ich hatte mich doch gerade erst kurz hingelegt! „Was ist denn?", murmelte ich und drehte mich wieder auf meine andere Seite um weiterzuschlafen. „LILY! Du musst dich mal langsam fertig machen! Du hast nur noch 1 ½ Stunden !!!" Ich schreckte auf und blickte auf den Wecker. Mist! Alice hatte Recht! Schnell sprang ich auf, rannte an ihr vorbei ins Bad. Das kalte Wasser der Dusche machte mich urplötzlich wach und ich war wieder fit. Mit meinem Zauberstab trocknete ich in Blitzgeschwindigkeit meine Haare und ging in meinem Bademantel zurück ins Zimmer. Alice saß nicht mehr dort. Aber dieser Fakt wunderte mich nicht, schließlich musste sie sich auch fertig machen. Ich nahm mir vor sie später zu fragen, warum sie  in mein Zimmer gekommen war und wie sie es überhaupt geschafft hatte in die Schulsprecherräume zu kommen. Doch nun hatte ich keine Zeit mich über Alice zu wundern. Es wurde Zeit sich fertig zu machen.

Ich trocknete mich ab und cremte mich mit meiner neuen Bodymilch ein. Sie duftete nach Orangen und Zitronen. Der süß/saure Duft beruhigte mich und ich zog entspannt mein Kleid an. Es war blau und hatte dünne Spagettiträger. Bis zur Taille war es eng und umschloss den Oberkörper so, als wäre es eine zweite Haut. Doch durch einen speziellen Zauber, konnte man sich trotzdem ungehindert bewegen und atmen. Von der Hüfte abwärts lief das Kleid in mehren Abstufungen ein wenig bauschig aus. Insgesamt ging mir das Kleid bis knapp unter die Kniescheibe. Als das Kleid perfekt saß und ich mich kurz im Spiegel begutachtet hatte, machte ich mich an meine Haare. Mit einem Schwung meines Zauberstabs frisierte ich mir eine schöne Hochsteckfrisur mit einer Lilienblüte.

Ich blickte auf die Uhr. Mist, nur noch fünf Minuten und ich war noch nicht geschminkt. Schnell packte ich meine Schminktasche und stellte mich vor den Spiegel. Ich tuschte gerade meine Wimpern als es plötzlich an der Tür klopfte. „Moment! Komm schon mal rein, ich bin gerade im Bad!" Ich war fest davon überzeugt, dass Alice gerade mein Zimmer betreten hatte, doch als ich aus dem Bad kam, saß nicht Alice auf meinem Sessel, sondern James. Er sah ziemlich peinlich berührt aus. Er wollte sich gerade wieder durch die Haare gehen, als ich herein kam. Seine Augen wurden riesig und seine Hand fiel schlaf auf seinen Schoß. „Wow! Du siehst einfach klasse aus!" Ich schaute auf den Boden. „Hey, das muss dir nicht peinlich sein! Komm, wir gehen!" Er packte mein Kinn und hob es hoch während er sprach. Ein Schauer durchfuhr meinen Körper und meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich musste lächeln. Aber was waren das für Körperreaktionen??? Sind die normal unter Freunden? Ich wollte mir nicht länger darüber den Kopf zerbrechen und packte zögerlich nach James Hand, die er mir gerade hinhielt...

James:

Als ich Lily erblickte, blieb mir wie immer erst einmal der Atem weg und ich lief leicht rot an. Aber sie zeigte sich noch nervöser. Ihr war es peinlich ein Kompliment von mir zu bekommen und als ich ihre Hand nehmen wollte, nahm sie diese nur zögerlich. Wahrscheinlich hatte sie Angst, dass ich etwas Falsches denken oder hoffen würde. Doch langsam war ich über sie hinweg.

Als wir die Schulsprecherräume verlassen und den Gang entlang gingen, ließ ich ihre Hand los und legte meinen Arm um ihre Schulter. Sie lächelte. Diese Art der Fortbewegung und Verbindung schien ihr wohl freundschaftlicher. Und da ich sie zu nichts drängen wollte, war es mir auch recht. Hauptsache war, dass ich ihre Nähe genießen durfte. Langsam sog ich ihren Duft ein. Sie roch fruchtig süß. Es war kaum auszuhalten. Die Schüler die uns begegneten, glotzten uns mit großen Augen an und manche Mädchen warfen Lily sogar Blicke zu, die einem Kind Angst einjagen würden. Es war für sie nicht leicht mit mir durch den Korridor zu gehen. Ich spürte es an ihren Reaktionen. Immer wenn wir an einer Gruppe junger Mädchen vorbei gingen zitterte sie leicht und blickte in eine andere Richtung. Wenn Jungs uns hinterher jubelten und pfiffen, verdrehte sie die Augen und lief leicht rosa an. Ich nahm sie dann immer fester in den Arm und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr...

Another James-and-Lily-StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt